Die als NATO-Speerspitze bekannte Very High Readiness Joint Task Force (VJTFVery High Readiness Joint Task Force ) ist Teil der NATO Response Force. Mit der VJTFVery High Readiness Joint Task Force kann die NATO schnell und flexibel auf sicherheitspolitische Entwicklungen reagieren. Auch die Bundeswehr beteiligt sich an der VJTFVery High Readiness Joint Task Force – und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung.
Deutschland war als Rahmennation bereits an der Aufstellung der Very High Readiness Joint Task Force (VJTFVery High Readiness Joint Task Force ) maßgeblich beteiligt. Diese sogenannte Speerspitze der NATO ist ein wesentlicher Beitrag des Bündnisses zur Abschreckung und Verteidigung in Europa. Sie zeichnet sich durch hohe Einsatzbereitschaft und Reaktionsfähigkeit aus. Die Anforderung: innerhalb von 48 bis 72 Stunden bereit zu sein, um dorthin verlegt zu werden, wo die Truppe jeweils benötigt wird.
VJTFVery High Readiness Joint Task Force -Übung 2015: Bei „Noble Jump“ in Polen waren die Soldaten des Marienberger Panzergrenadierbataillons 371 Teil der schnellen Eingreiftruppe.
Die VJTFVery High Readiness Joint Task Force gehört mit ihren Soldatinnen und Soldaten zur NATO Response Force (NRFNATO Response Force), der schnellen Eingreiftruppe für weltweite Einsätze, bestehend aus Land-, Luft -, See- und Spezialkräften mit unterschiedlichen Einsatzbereitschaftsgraden.
Das Spektrum der Einsatzbereitschaft erstreckt sich dabei von sehr hoher (VJTFVery High Readiness Joint Task Force ) über hohe (Initial Follow-on Forces Group/IFFG) hin zu abgestufter Einsatzbereitschaft (Follow-on Forces Group/FFG).
Zusätzlich zu ihrer operativen Rolle kann die NRFNATO Response Force für eine stärkere Zusammenarbeit bei Ausbildung und Übungen genutzt werden. Im Rahmen der von der NATO beschlossenen Anpassungs- und Rückversicherungsmaßnahmen wurde auch die NRFNATO Response Force verstärkt. Die NRFNATO Response Force umfasst damit bis zu 40.000 Soldatinnen und Soldaten.
Innerhalb der NATO wird die Führungsnation für die NATO-Speerspitze festgelegt. Die Bundeswehr hat bis Februar 2020 den Kern der VJTFVery High Readiness Joint Task Force , die Landbrigade, geführt. Auf Rotationsbasis stellen die Bündnismitglieder Truppen für die Speerspitze zur Verfügung. Die Idee dahinter: Multinationale Verbände werden von einem der größeren NATO-Partner „getragen“, weitere Armeen und Kontingente stellen ergänzende Schlüsselfähigkeiten in diesem Rahmen mit zur Verfügung.
Die VJTFVery High Readiness Joint Task Force ist Teil der NATO Response Force
2023 wird sich die Bundeswehr noch umfassender an der VJTFVery High Readiness Joint Task Force beteiligen. Rund 16.800 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr werden insgesamt für die NRFNATO Response Force eingesetzt, die Masse davon für die VJTFVery High Readiness Joint Task Force . Führungsverantwortung übernimmt Deutschland unter anderem im Hauptquartier Land- und Luftstreitkräfte, im Hauptquartier Spezialkräfte, erneut bei der Landbrigade, beim Maritimen Einsatzverband der NRFNATO Response Force/VJTFVery High Readiness Joint Task Force und außerdem für spezielle Fähigkeiten wie etwa ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr oder bei der Unterstützung des RSOMReception, Staging, Onward Movement-Prozesses (Reception, Staging and Onward Movement) der NRFNATO Response Force. Beim RSOMReception, Staging, Onward Movement-Prozess werden Personal und Material der unterschiedlichen Nation an See-, Flughäfen und Entladebahnhöfen im Einsatzgebiet, den sogenannten Ports of Debarcation (POD) aufgenommen.
Anschließend werden sie in Sammelräumen, den sogenannten Staging Areas, zusammengeführt, versorgt und dort für den weiteren Einsatz vorbereitet. Anschließend werden sie beim Weitermarsch in ihre Einsatzräume unterstützt, bis sie letztendlich dort ihren Auftrag wahrnehmen.
Darüber hinaus wurden unter anderem NATO Force Integration Units (NFIUNATO Force Integration Units) in Osteuropa als Bindeglied zur Host Nation eingerichtet, um zum Beispiel den Einsatz von Reaktionskräften zu erleichtern. Die NFIUNATO Force Integration Units sollen zum Beispiel logistische Netzwerke, Transportknotenpunkte und unterstützende Infrastruktur identifizieren, um eine schnelle Reaktionsgeschwindigkeit zu unterstützen.
Geführt werden diese Verbindungseinheiten im Süden von der Multinationalen Division South-East und im Norden vom Multinationalen Korps Nordost in Stettin, dessen Bereitschaftsgrade ebenfalls mit dem NATO-Aktionsplan erhöht wurden. Sowohl das Korps als auch die Division sind Bestandteil der NATO-Streitkräftestruktur in Europa.
Das Multinationale Korps Nordost ist zur Führung von multinationalen Großverbänden im Rahmen der Bündnisverteidigung der NATO, zur Beteiligung an friedenserhaltenden Operationen und zur Hilfeleistung bei Naturkatastrophen befähigt. Deutschland, Dänemark und Polen bilden die Rahmennationen dieses multinationalen Hauptquartiers und gehören zu den Gründungsnationen des im Jahre 1999 aufgestellten Korps.
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