Deutschland hat gegenüber der NATO signalisiert, unterstützt von alliierten Partnern, die Aufgaben als Rahmennation für eines von zwei neuen NATO-Kommandozentren zu übernehmen.
Das sogenannte Joint Support and Enabling Command (JSEC) soll am Standort des Multinationalen Kommandos Operative Führung (MN KdoOpFü) in Ulm eingerichtet werden. Die Festlegung des Standortes ist ein Teil der laufenden Planungen.
Das Kommandozentrum wird bei Aktivierung im Bündnisfall für Truppen- und Materialtransporte innerhalb Europas zuständig sein und ihren Schutz koordinieren.
Für Deutschland spricht die Lage „im Herzen Europas“ und die „Erfahrung bei dem Thema Logistik und Unterstützung“, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen beim Treffen der NATO-Verteidigungsminister im Februar in Brüssel.
Eine derartige Einrichtung existiert im Bündnis bislang nicht. Die Anpassung der NATO-Kommandostruktur war ein Schwerpunktthema des Treffens.
Deutschland hat größere Truppenverlegungen der NATO-Partner bereits in der Vergangenheit als sogenannte Host Nation unterstützt. Bei der Planung und Koordination von Marschrouten und sämtlichen Unterstützungsleistungen hat die Bundeswehr umfangreiche Erfahrung.
Das neue Kommando in Deutschland soll nicht in die bestehende NATO-Struktur integriert, aber eng mit ihr verzahnt werden. So können das Personal und die Fähigkeiten auch für nationale Übungen und Einsätze außerhalb des Bündnisses genutzt werden.
Als Teil der NATO-Streitkräftestruktur wird das JSEC unter vertraglich festgelegten Voraussetzungen in die Befehls- und Entscheidungsstruktur der NATO eingegliedert.
Von der Aufstellung des JSEC am Standort des Multinationalen Kommandos Operative Führung in Ulm werden Synergieeffekte aus den bereits existierenden Aufgaben als operatives Kommando für NATO- und EU-Operationen erwartet.
Die bisherigen Aufgaben und Verpflichtungen des Ulmer Kommandos sollen beibehalten werden.
Das neue Kommando ist ein sichtbarer Beitrag zur Lastenteilung innerhalb der NATO und ist bei den Partnernationen auf breite Akzeptanz gestoßen. Derzeit wird ein nationales Grobkonzept zu Aufstellung und Betrieb des JSEC erstellt. Hierauf aufbauend folgt gemeinsam mit der NATO und alliierten Partnern die weitere Detailplanung. Die offizielle Entscheidung der NATO über die Vergabe dieses Kommandos fällt beim Treffen der NATO-Verteidigungsminister im Juni 2018.
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