General Zorn lässt sich in den Forward Command Post der Division einweisen.
In neuem Amt an „alter“ Wirkungsstätte: Zum ersten Mal in seiner Funktion als Generalinspekteur der Bundeswehr hat General Eberhard Zorn Ende Januar die Division Schnelle Kräfte, kurz DSKDivision Schnelle Kräfte, besucht. In Stadtallendorf, wo er selbst 2014/2015 als Kommandeur gewesen war, informierte er sich über die Themen „Luftbeweglichkeit“ und „militärische Evakuierungsoperationen“, den Stand der Deutsch-Niederländischen Kooperation in der Division sowie über die Führungsfähigkeit aus dem Gefechtstand der DSKDivision Schnelle Kräfte.
General Zorn hält auf dem Neujahrsempfang der Division Schnelle Kräfte einen sicherheitspolitischen Kurzvortrag.
Nach seinem Dienstaufsichtsbesuch trat der Generalinspekteur als Gastredner beim Neujahrsempfang der DSKDivision Schnelle Kräfte auf. Zorn skizzierte zunächst die sicherheitspolitische Lage Deutschlands und die Ableitungen für die Bundeswehr. In seiner vielbeachteten Rede ging er auch auf seine „alte“ Division ein. „Die DSKDivision Schnelle Kräfte verfügt als Träger der Luftbeweglichkeit im Heer über ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal“, sagte er. „Nur im Zusammenwirken von Heeresfliegern, Luftlandetruppe und Spezialkräften entsteht eine Fähigkeit, die in unseren Einsatzszenaren immer wieder eine unverzichtbare Option darstellt.“ Der Generalinspekteur hält es für „zwingend erforderlich“, diese Luftbeweglichkeit zu garantieren. Im Fall einer Krise seien es die Kräfte der DSKDivision Schnelle Kräfte, die als erste schnell verlegt werden könnten, um wichtige Infrastruktur zu nehmen. Deshalb sei es konzeptionell wichtig, die dafür nötigen Truppenteile bereits im Grundbetrieb unter einer Führung zusammen zu haben.
Darüber hinaus sei die DSKDivision Schnelle Kräfte „Experte für militärische Evakuierungsoperationen,“ fuhr Zorn fort. Der General hatte sich vergangen Jahr bei der Übung „Schneller Adler“ persönlich von der Leistungsfähigkeit der Division in dieser Einsatzoption überzeugt.
General Zorn beim Eintrag in das „Goldene Buch“ der Stadt Stadtallendorf.
In seiner Rede ging er auch auf die Diskussion über die „Europäische Armee“ und die „Armee der Europäer“ ein. Diese Debatte stehe sinnbildlich für politische Forderungen nach fortschreitender europäischer Integration bei Sicherheit und Verteidigung. In Stadtallendorf wurden dort vor fünf Jahren bereits die ersten Pflöcke eingeschlagen: mit der Unterstellung der 11. Luchtmobielen Brigade unter das Kommando der DSKDivision Schnelle Kräfte. Hier werde die Integration deutscher und niederländischer Truppe gelebt und sei „beispielgebend“, lobte Zorn. In zahlreichen Übungen sei das Zusammenwirken deutscher und niederländischer Truppenteile auf „beachtliches und zukunftsweisendes Niveau“ entwickelt worden.
Bei allen Bemühungen um Verflechtungen und Integration müsse die Bundeswehr aber immer auch den operativ-taktischen Mehrwert im Auge behalten, mahnte der Generalinspekteur. „Was wir im Grundbetrieb zu Hause üben und vorbereiten, muss auch im Einsatz und in der Krise Bestand haben.“ Man dürfe sich nicht verzetteln. Es gehe nicht darum, „möglichst viele bunte Fähnchen in Organigramme zu malen, sondern darum, funktionsfähige Truppenkörper international zusammenzustellen, zu trainieren und zu führen – mit standardisierten Verfahren, möglichst gleicher Ausrüstung und gemeinsam ausgebildetem Personal“.
Zu ihrem Neujahrsempfang hatte die DSKDivision Schnelle Kräfte in diesem Jahr wieder Vertreter der Truppenteile der Division und anderer militärischer Dienststellen eingeladen – ebenso wie Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft.
Inhalte teilen via