Ursula von der Leyen und Ank Bijleveld unterzeichneten in die Absichtserklärung zur Digitalisierung beider Länder im niedersächsischen Lohheide.
Bundesministerin der Verteidigung Ursula von der Leyen hat gemeinsam mit ihrer niederländischen Amtskollegin Ank Bijleveld am 17. Mai das deutsch-niederländische Panzerbataillon 414 in Lohheide besucht. Die Ministerinnen haben hier eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Digitalisierung der Landstreitkräfte beider Länder unterschrieben.
Von der Leyen empfing ihre Amtskollegin mit militärischen Ehren in der Niedersachsen-Kaserne. Eine Kompanie des Wachbataillons des Bundesministeriums der Verteidigung sowie das Stabsmusikkorps der Bundeswehr aus Berlin waren zur Begrüßung der niederländischen Verteidigungsministerin angetreten.
Die Ministerinnen informierten sich über den neusten Zugang beim Panzerbataillon 414: den Kampfpanzer Leopard 2 A6M A2.
Zunächst informierten sich von der Leyen und Bijleveld über den Stand der binationalen Ausbildung der Soldatinnen und Soldaten des in Loheide stationierten Panzerbataillons 414. Dazu besichtigten sie sowohl das deutsche Ausbildungsgerät Panzertruppe (AGPT) als auch das niederländische System. Beides sind Simulatoren, in deren virtuellen Trainingsumgebungen alle Besatzungsmitglieder komplexe Szenarien sowie anspruchsvolle Gefechtssituationen üben können, ohne dabei mit dem Kampfpanzer ins Gelände fahren zu müssen.
Deutsche und niederländische Panzerbesatzungen erläuterten den Ministerinnen dabei nicht nur die Möglichkeiten der Simulator gestützten Ausbildung, sondern besonders die Team bildende Wirkung des gemeinsamen Lernens.
Offiziere beider Länder stellten anschließend den neusten Zugang beim Panzerbataillon 414 vor: den Kampfpanzer Leopard 2 A6M A2. Dieser ist mit einigen Neuerungen, unter anderem einem Wärmebildgerät auch für den Fahrer, ausgestattet. Die größte Besonderheit an Bord des Leopard 2 A6M A2 stellt jedoch die Einrüstung des niederländischen Führungssystems „Battlefield Management System“ dar. Es ermöglicht die Führungsfähigkeit und Kommunikation mit dem deutschen Führungs- und Informationssystem. „Das ist ein großer Schritt auf unserem Weg zur Interoperabilität unserer Landstreitkräfte“, betonte Ursula von der Leyen.
Das Panzerbataillon 414 wurde am 17. März 2016 in Dienst gestellt.
Auf dem Sankt-Georg-Platz, dem Antreteplatz in der Niedersachsen-Kaserne, vollzogen beide Ministerinnen den offiziellen Akt des Anlasses ihres Besuchs. Sie unterschrieben eine Absichtserklärung, den „Letter of Intent“. In ihm bekunden sie, die Digitalisierung ihrer Landstreitkräfte gemeinsam voranzutreiben.
Kein Land in Europa habe sich bisher zu so einer engen Kooperation mit einem anderen Land bereit erklärt wie sie zwischen den Niederlanden und Deutschland bereits lange bestehe, betonten die Ministerinnen übereinstimmend. „Wir wollen den Weg in die Zukunft gemeinsam gehen“, sagte Ank Bijleveld. „Wir vertrauen einander, weil wir für die selben Werte eintreten.“
Abschließend trafen beide Ministerinnen mit Soldatinnen und Soldaten des binationalen Bataillons zusammen. „Stellen Sie uns die Fragen, die Sie uns schon immer stellen wollten“, ermunterte sie Ursula von der Leyen.
Das deutsch-niederländische Panzerbataillon 414 wurde am 17. März 2016 in Dienst gestellt und ist der jüngste Verband des Deutschen Heeres. Die Aufstellung dauert noch an, der Abschluss ist für Ende 2020 vorgesehen.
Dieser Verband ist ein herausragendes Beispiel für die seit rund 20 Jahren bestehende militärische Kooperation beider Staaten. Sie wurde in jüngster Vergangenheit durch die gegenseitige Unterstellung von deutschen und niederländischen Verbänden aus Heer, Luftwaffe und Marine weiter signifikant intensiviert.
Das binationale Bataillon ist die militärische Heimat von rund 400 deutschen und niederländischen Soldatinnen und Soldaten. Es untersteht der niederländischen 43. Mechanisierten Brigade aus Havelte, diese wiederum der deutschen 1. Panzerdivision aus Oldenburg.
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