Überraschungsbesuche des Generalinspekteurs sind seit vergangenem Jahr nichts Außergewöhnliches mehr. Beim aktuellsten „Ü-Ei“ in Munster überprüfte General Eberhard Zorn stichprobenweise die Einsatzbereitschaft der Speerspitze der NATO Response Force in Munster. Dazu wurden die Teile der Very High Readiness Joint Task Force – kurz VJTFVery High Readiness Joint Task Force (L) – der Panzerlehrbrigade 9 bereits wenige Tage zuvor alarmiert. General Zorn stieß in der dritten Stufe der Alarmierungsübung „ROBUSTER SPEER“ hinzu.
Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, spricht mit Brigadegeneral Ullrich Spannuth während seines Überraschungsbesuchs auf dem Truppenübungsplatz in Munster.
In der ersten Stufe der Übung wurde der gesamte deutsche Anteil der NATO Response Force (NRFNATO Response Force) alarmiert. Die Alarmierung startete erfolgreich: Alle beteiligten Dienststellen waren erreichbar und zeitgerecht stand fest, welche Soldaten einsatzbereit sind und welches Material verfügbar ist. Pünktlich ging es mit der nächsten Alarmierungsstufe weiter, die allerdings ausschließlich Truppenteilen aus Munster und der näheren Umgebung galt.
Zunächst bauten dazu Soldaten eine äußere und innere Sicherung in Munster auf. Der Kommandeur der Panzerlehrbrigade und der VJTFVery High Readiness Joint Task Force (L) Brigade, Brigadegeneral Ullrich Spannuth, befahl den Einsatz von zusätzlichen Erkundungskommandos, die zeitgerecht zusammengestellt wurden. Auf seinen Befehl hin erhielten die Soldaten unter anderem Marschverpflegung, erstellten Auslandsakten und schrieben NATO-Marschbefehle.
Fast 300 Soldaten des sogenannten „Spearhead-Battalions“ und Teile des Brigadestabes der VJTFVery High Readiness Joint Task Force (L) Brigade begannen sich in der zweiten Alarmierungsstufe innerhalb der vorgegebenen Zeit verlegebereit zu machen. Während die 24-Stunden-Führungsbereitschaft bereits eingerichtet war, verpackten und verluden die Soldaten ihre Ausrüstung und das nötige Material, um Zeit in der dritten Alarmierungsstufe zu sparen, wenn sie die Verlegebereitschaft herstellen.
General Zorn im Gespräch mit den Soldaten der VJTFVery High Readiness Joint Task Force .
In dieser Stufe, nachdem alle Truppenteile nach Munster verlegt hatten und gerade in Kolonnen auffuhren, stieß Generalinspekteur Zorn unangekündigt dazu. Inzwischen ist er bekannt dafür, dass er sich selbst ein Bild der Lage macht. So zeigten sich die Soldaten nicht allzu überrascht, sondern gingen routiniert ihren Aufträgen nach.
Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, besucht Soldaten auf dem Truppenübungsplatz in Munster, am 06.02.2019.
Fünf Stunden blieb General Zorn vor Ort, wurde gebrieft und unterhielt sich mit zahlreichen Soldaten. Unter Führung von Major A. ließ er sich unter anderem in die Stabsfernmeldekompanie, die insgesamt fast 300 Soldaten umfasst und aus 42 Stammeinheiten zusammengestellt wurde, einweisen. „Mir ist klar, dass es besonders schwierig ist, den Einsatzbereitschaftsstand aller Soldaten zu überwachen und die entsprechenden Listen immer aktuell zu halten“, kann General Zorn nachvollziehen und lobt zugleich: „Die verantwortliche Frau Major hat jedoch alles im Griff, nichts Anderes hatte ich erwartet.“
Gerade weil die gesamte Alarmierung routiniert und reibungslos verlief, war die Verlegebereitschaft bereits zwei Stunden früher abgeschlossen als planmäßig vorgesehen. Möglicherweise von der Spontanität des Generalinspekteurs angesteckt, befahl Brigadekommandeur Spannuth dann noch die Verlegung real zu proben. Die Kampfpanzermarschkolonne des Panzerlehrbataillons 93 fuhr mit lautem „Gebrüll“ und „Panzer Marsch!“ vom Hof. Ziel war der nahe gelegenen Standort Bergen, der erfolgreich erreicht wurde. So konnte sich der Generalinspekteur zum Schluss sowohl davon überzeugen, dass alle Marschkolonnen verlegebereit sind, als auch davon, dass sie real verlegen.
Generalinspekteur der Bundeswehr ist mit der Alarmierungsübung zufrieden.
„Natürlich bin ich sehr zufrieden, dass die Alarmierung so erfolgreich verlaufen ist. Das war eine sehr gelungene erste Alarmübung. Die Truppe ist hochmotiviert, gut ausgebildet und für ihren Auftrag gut ausgerüstet. Dann klappt es logischerweise auch bei einer solchen Alarmierung reibungslos“, resümiert General Zorn nach diesem erfolgreichen Tag.
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