UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon ist eine der längsten aktiven UNUnited Nations-Missionen. Die Bundeswehr ist an diesem Einsatz vor der libanesischen Küste seit 2006 beteiligt. Die neue Bundesregierung hat nun zum Auftakt der 21. Wahlperiode die Fortführung des deutschen Einsatzes bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon um ein weiteres Jahr beschlossen. Der Bundestag muss darüber noch beraten und abstimmen.
Zentrales Ziel des Engagements der Bundesregierung ist es, eine wirksamere Umsetzung der UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon zugrunde liegenden Sicherheitsresolution 1701 der Vereinten Nationen aus dem Jahre 2006 zu gewährleisten. Weiter geht es darum, die Resilienz der libanesischen Streitkräfte zu steigern und sie bestmöglich zu ertüchtigen. Die Bundeswehr hat den Auftrag, dauerhaft Frieden in der Region zu fördern. Sie soll vor der Küste Libanons den Waffenschmuggel über See unterbinden und die Seewege in einem fragilen sicherheitspolitischen Umfeld überwachen. Die Bundeswehr unterstützt damit die eigenverantwortliche Sicherung der Grenzen durch die libanesischen Streitkräfte, Einreisepunkte und Handelswege, hier besonders zu den wichtigsten libanesischen Häfen Beirut, Tripoli und Sidon.
Deutsche Soldatinnen und Soldaten sollen zudem die libanesischen Streitkräfte beim Aufbau tragfähiger Strukturen und Fähigkeiten unterstützen. Dabei liegt der Schwerpunkt des deutschen Engagements unvermindert auf der Ausbildung der libanesischen Marine. Diese soll damit weiter in die Lage versetzt werden, die Seewege und -grenzen vor ihrer Küste selbst zu kontrollieren. Perspektivisch soll sie Aufgaben der Maritime Task Force übernehmen.
Durch das erneute Aufflammen des Nahost-Konflikts, insbesondere durch den terroristischen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und durch den sich zuspitzenden Konflikt zwischen Israel und Iran, veränderte sich die Bedrohungslage im Libanon grundlegend. Dies hat immense Auswirkungen auf die ohnehin schwierige Situation in der Region. Die Sicherheitslage im Libanon gilt als sehr fragil. Ein neuer Staatspräsident wurde gewählt und ein Ministerpräsident ernannt. Auch die libanesischen Streitkräfte machen durchaus gute Fortschritte bei der Übernahme der Sicherheitsverantwortung im gesamten Land. Dennoch braucht der Libanon weiterhin die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, um die gewaltigen Aufgaben zu stemmen.
Es kam immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah entlang der Demarkationslinie zwischen Israel und Libanon, der sogenannten „Blauen Linie“. Israel drang mit Bodentruppen auf libanesisches Gebiet vor, nachdem die Hisbollah Israel über viele Monate hinweg mit Raketen beschossen hatte. Seit dem 27. November 2024 herrscht dort eine fragile Waffenruhe. Schwerpunkt des aktuellen Engagements von UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon ist daher die Unterstützung der libanesischen Streitkräfte bei der Ausübung der Kontrolle des eigenen Staatsgebiets insbesondere in den Regionen, wo zuvor die Hisbollah die Macht ausgeübt hatte. Hierbei hat es Fortschritte gegeben.
Die Bundeswehr soll sich weiterhin mit einem Schiff oder Boot am UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Flottenverband beteiligen. Derzeit ist die Fregatte Brandenburg im Einsatz. Es ist geplant, dass die deutschen Streitkräfte unvermindert Stabspersonal im UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Hauptquartier in Naqoura stellen. Der Kommandeur des UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Flottenverbandes soll auch weiterhin ein deutscher Admiral sein. Die Bundeswehr will darüber hinaus Ausbildungspersonal für den Fähigkeitsaufbau der libanesischen Marine stellen. Nach einer zwischenzeitlichen Unterbrechung des Ausbildungsbetriebs wegen der israelischen Militäroperation Mitte September 2024 geht nun die Ausbildung weiter. Diese dreht sich insbesondere um die allgemeine seemännische und nautische Prägung des libanesischen Personals.
Die Rolle von UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon ist seit der Verschärfung der Sicherheitslage in der Region noch wichtiger geworden. Es geht darum, die Lage im Einsatzgebiet zu beobachten, die Resilienz der libanesischen Streitkräfte zu stärken und Kommunikationskanäle zwischen Israel und Libanon niederschwellig offenzuhalten. Insgesamt reduziert das die Spannungen.
Nach dem Kabinettsbeschluss wird der Deutsche Bundestag in erster Lesung beraten und in zweiter Lesung über die Verlängerung des Mandats abstimmen.
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