Verteidigungsminister Boris Pistorius hat am 21. Juli 2025 an einer virtuellen Sitzung der Ukraine-Kontaktgruppe teilgenommen und die fortgesetzte intensive Unterstützung Deutschlands – insbesondere im Bereich der Flugabwehr – bekräftigt.
Schon wie bei den Zusammenkünften der Ukraine-Kontaktgruppe in den Vormonaten eröffnete Minister Pistorius das Treffen gemeinsam mit seinem britischen Amtskollegen John Healey. Im April 2025 hatten Deutschland und Großbritannien gemeinsam die Leitung der Ukraine Defence Contact Group (UDCGUkraine Defence Contact Group) von den USA übernommen. Der neue ukrainische Verteidigungsminister Denys Schmyhal nahm gemeinsam mit seinem Vorgänger Rustem Umerov ebenfalls an der Sitzung teil. Umerov hat die Leitung des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine übernommen.
Verteidigungsminister Pistorius berichtete in der Sitzung über das deutsche Engagement zur Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung. Dieser Bereich ist Schwerpunkt der deutschen Ukraine-Unterstützung und Deutschland hat hier eine Führungsrolle bei der Koordination der internationalen Hilfen übernommen. Angesichts der anhaltenden Angriffe Russlands wollen Deutschland und seine Partnerländer die Flugabwehrfähigkeiten der Ukraine weiter stärken. Denn weiterhin ist das Land massiven Drohnen- und Raketenangriffen ausgesetzt – eine ernsthafte russische Verhandlungsbereitschaft für eine Waffenruhe ist dagegen nicht erkennbar.
Um den Himmel über der Ukraine zu schützen, müssen wir die ukrainischen Streitkräfte auch dabei unterstützen, offensiv Russlands Fähigkeiten zur Luftkriegsführung zu schwächen.Verteidigungsminister Boris Pistorius
Die Initiative „Immediate Action on Air Defence“ aus dem vergangenen Jahr erbrachte insgesamt rund eine Milliarde Euro für Luftverteidigungssysteme und Munition. Mit der – nun dauerhaften – Folgeinitiative „Enduring Action on Air Defence“ will Deutschland gemeinsam mit den beteiligten Partnerländern daran anknüpfen. Minister Pistorius stellte in der Sitzung in Aussicht, dass mit der neuen Initiative der Erfolg vom vergangenen Jahr übertroffen werden könne. Den Partnerländern dankte der Minister für ihre „signifikanten Beiträge“. Zudem kündigte der Minister die kurzfristige Bereitstellung von 220.000 Geschossen für den auf dem Gefechtsfeld besonders bei der Drohnenabwehr bewährten Flugabwehrkanonenpanzer Gepard durch Deutschland und Großbritannien an. „Deutschland wird weitere Luftverteidigungssysteme und dringend benötigte Munition bereitstellen“, bekräftigte Minister Pistorius.
Der deutsche Ansatz zur Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung sieht auch direkte Investitionen in die dortige Rüstungsindustrie vor, um ungenutzte Kapazitäten zu aktivieren und die Rüstungsindustrie vor Ort mit ihrem Know-how einzubinden. Deutschland wird künftig die Produktion von weitreichenden Waffensystemen wie Marschflugkörpern, Raketen und Drohnen in der Ukraine finanzieren. Das Ziel ist, die russischen Luftkriegsfähigkeiten, also Flugzeuge, Drohnen und Raketen, bereits am Boden zu schwächen, um den ukrainischen Luftraum – und damit die Bevölkerung, Infrastruktur und das Militär – besser schützen zu können. In den vergangenen Wochen hat Minister Pistorius dazu entsprechende Verträge und Abkommen mit der Ukraine unterzeichnet. „Die ersten von Deutschland finanzierten Systeme werden bereits in den nächsten Tagen an die ukrainischen Streitkräfte ausgeliefert und können umgehend eingesetzt werden“, so Pistorius.
Der Minister berichtete auch über seinen Besuch in den USA vergangene Woche und sein Treffen mit seinem Amtskollegen Pete Hegseth. Die beiden haben in Washington die schnellstmögliche Lieferung von weiteren Flugabwehrsystemen des Typs PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target an die Ukraine beraten. Deutschland ist bereit, für den Transfer finanziell aufzukommen. Derzeit werden dazu die technischen, logistischen und finanziellen Details abgestimmt.
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