Verteidigungsminister Boris Pistorius hat am 27. August 2025 gemeinsam mit Vizekanzler Lars Klingbeil, NATONorth Atlantic Treaty Organization-Generalsekretär Mark Rutte und Rheinmetall-Chef Armin Papperger eine neue Munitionsfabrik des Rüstungskonzerns in Unterlüß eröffnet. Dort soll künftig Artilleriemunition des Kalibers 155 Millimeter produziert werden.
Noch in diesem Jahr sollen die ersten tausend Schuss gefertigt werden – ab 2027 soll die volle Produktionskapazität erreicht sein. Dann wird die neue Munitionsfabrik in Unterlüß die größte in Europa sein. Zudem will Rheinmetall ab dem kommenden Jahr auch Raketenmotoren im niedersächsischen Unterlüß produzieren. Durch diese Erweiterung der Kapazitäten entstehen dort rund 500 neue Arbeitsplätze.
Erst vor wenigen Wochen war Verteidigungsminister Boris Pistorius mit seinem französischen Amtskollegen Sébastien Lecornu in Unterlüß zu Gast gewesen – damals stand der deutsch-französische Schulterschluss im Mittelpunkt. Bei der Werkseröffnung am 27. August knüpfte der Minister daran an: Unterlüß stehe wie kaum ein anderer Standort für eine große Tradition – und für eine noch größere Zukunft. Mit dem neuen Werk „Niedersachsen“ werde diese Tradition fortgeführt und dem Standort zusätzliches Gewicht verliehen.
Pistorius unterstrich, dass die Bundeswehr personell aufwachsen aber auch ihre Munitionsvorräte auffüllen müsse.
Die Munitionsausstattung, und darüber reden wir heute, ist ein zentrales Kapitel für die Verteidigungsbereitschaft in Deutschland und Europa.Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius
Ohne ausreichende Munition könne die Bundeswehr weder glaubwürdig abschrecken noch wirksam kämpfen. Der Ausbau der Produktionskapazitäten in Deutschland, insbesondere bei Munition, sei damit eine sicherheitspolitische Notwendigkeit – und auch für die Partner von hoher Bedeutung.
Gerade das Standardkaliber der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Artillerie 155 Millimeter, welches von den modernen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Haubitzen wie etwa die Panzerhaubitze 2000 verschossen wird, spielt dabei eine Schlüsselrolle. Die Nachfrage und der Bedarf danach sind hoch. Zudem wird beim Verteidigungskampf der Ukraine gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands überdeutlich, wie wichtig Artilleriemunition ist.
Minister Pistorius erinnerte daran, dass Russland seit bald 1.300 Tagen einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. „Das ist ein Krieg, der Europa verändert hat und auf Jahre verändern wird – und der uns jeden Tag vor Augen führt, dass Frieden und Sicherheit keine Selbstverständlichkeiten sind.“
Die Versorgung der Ukraine mit 155-Millimeter-Munition durch die Bundeswehr und die Industrie ist Teil der langfristigen militärischen Unterstützung des angegriffenen Landes. Der hohe Verbrauch von mehreren tausend Schuss pro Tag an der ukrainischen Front übersteigt jedoch die bislang verfügbaren westlichen Produktionskapazitäten.
Daher zeigte sich Verteidigungsminister Boris Pistorius sehr zufrieden, dass Rheinmetall mit dem neuen Werk „Niedersachsen“ die Fertigungskapazitäten für 155-Millimeter-Sprenggeschosse am Standort Unterlüß deutlich steigert, inklusive der Endmontage und Geschosshüllenfertigung. Das Unternehmen sei ein tragender Pfeiler in der Rüstungsindustrie. Die Firma leiste einen wichtigen und unverzichtbaren Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr und zur Sicherheit Deutschlands, so Pistorius.
Der Vorstandsvorsitzende von Rheinmetall, Armin Papperger, nannte Verteidigungsminister Boris Pistorius einen Mann der Tat. Pistorius sei der Vater und Initiator des neuen Werkes. Mit diesem Werk sei die Zeitenwende in Deutschland angekommen. Vizekanzler und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil betonte: „Dieses Werk hier in Unterlüß zeigt, wir handeln.“ Und Klingbeil sagte weiter: „Wir haben den Schalter umgelegt, wir haben in Deutschland verstanden.“ NATONorth Atlantic Treaty Organization-Generalsekretär Mark Rutte sagte, es bedeute für ihn sehr viel, an diesem Tag hier zu sein. Denn das, was an diesem Standort geschafft worden sei, habe hohe Relevanz für die Sicherheit Deutschlands und Europas.
Bei dieser Werkseröffnung waren weiterhin dabei, der Oberbefehlshaber der NATONorth Atlantic Treaty Organization in Europa (SACEURSupreme Allied Commander Europe), General Alexus G. Grynkewich, der bulgarische Staatspräsidenten Rumen Radev und weitere Regierungsvertreter verbündeter Nationen sowie der niedersächsische Ministerpräsidenten Olaf Lies und Vertreterinnen und Vertreter der Industrie sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Rheinmetall.
Besonders hob Verteidigungsminister Boris Pistorius die beeindruckend kurze Bauzeit des Werks hervor:
Nur 14 Monate nach dem gemeinsamen Spatenstich liefen hier beachtliche Mengen vom Band. „Das ist beeindruckend. Und es ist ein starkes Signal“, sagte Boris Pistorius. Geschwindigkeit sei entscheidend. Pistorius dankte allen Beteiligten, der Bundeswehr sowie der Firma Rheinmetall, aber auch aus dem Land, dem Landkreis und den Kommunen.
Der Minister zeigte sich dankbar dafür, dass die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie auf allen Ebenen Anstrengungen unternimmt, die Lieferketten resilienter zu gestalten. Benötigt würden schnelle Zuläufe von Munition, Ausrüstung und einsatzbereiten Waffensystemen für die Truppe. Verlässliche Lieferketten würden gebraucht, um lange Vorlaufzeiten und Rohstoffabhängigkeiten zu verringern. Die Bundesregierung werde ihren Beitrag dazu leisten. Aber auch die Industrie sei in der Pflicht, so Boris Pistorius.
Auch an die Mitarbeiter des Standorts Unterlüß wandte sich Pistorius. Zwar seien die Hallen und Maschinen des Standorts der größte Wert in Euro. Aber von besonderem Wert seien die Menschen, die hier arbeiteten. „Ihre Erfahrung, Ihr Können und Ihre Ideen machen den Unterschied. Sie wissen, worauf es ankommt – und Sie handeln entschlossen“, so Boris Pistorius. Dafür sagte er im Namen der Bundeswehr und ganz persönlich: „Herzlichen Dank – und weiterhin viel Erfolg.“
Noch vor dem Besuch von Verteidigungsminister Boris Pistorius in Unterlüß war am Vormittag des 27. August 2025 der Gesetzentwurf zum Neuen Wehrdienst ins Kabinett eingebracht worden, welches ihn dann billigte. Dazu sagte Boris Pistorius: Das Gesetz sei nun auf den Weg gebracht. „Das zeigt: Wir kommen voran – und wir schaffen die richtigen Rahmenbedingungen für eine verteidigungsbereite Bundeswehr.“
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