Mit der Transatlantic Capability Enhancement and Training-Initiative werden die nationalen Fähigkeiten zur Landes- und Bündnisverteidigung der drei baltischen Staaten und Polens in unterschiedlichen Fähigkeitsbereichen mit einem Handlungshorizont von circa zwei Jahren gestärkt.
Die Initiative ist ein sichtbares Zeichen für die gemeinsamen Anstrengungen der Alliierten an der Ostgrenze des Bündnisses und Teil der Rückversicherung für unsere Partner. Ziel dieser Initiative ist es, die Verteidigungsfähigkeit der Gastgeberländer zu stärken, indem die Implementierung der Maßnahmen des Readiness Action Plan der NATONorth Atlantic Treaty Organization unterstützt, die Streitkräfte zum Zusammenwirken befähigt, der Fähigkeitsaufwuchs gesteigert und die nationale Widerstandsfähigkeit gefördert wird.
Nach dem Motto „train as you fight“ werden in gemeinsamen Übungen und Ausbildungsmaßnahmen Verfahren und Standards vermittelt. Hierzu werden auch die im Rahmen des Readiness Action Plan bereits vor Ort befindlichen Kräfte der Enhanced Forward Presence genutzt, um Hand in Hand zu üben und Synergieeffekte zu nutzen.
Gewinn aller Beteiligten ist die bessere Zusammenarbeit durch gemeinsame Übungen und Verfahren sowie die effizientere Nutzung der Kräfte. Zudem wird der Zusammenhalt des Bündnisses gesteigert. Alle Seiten profitieren somit von dieser Kooperation und es entsteht eine echte Win-Win-Situation.
Durch die vielfältigen freiwilligen Beiträge der Partnernationen ist diese Initiative ein Erfolgsmodell. Die ursprünglich deutsch-amerikanische Initiative ist zu einer großen Familie aufgewachsen. Großbritannien ist seit Dezember 2015 neben Deutschland und den USA dritte TACETTransatlantic Capability Enhancement and Training Initiative-Lead Nation geworden. Während des NATONorth Atlantic Treaty Organization Verteidigungsministertreffens vom 10. bis 11. Februar 2016 haben sich zehn weitere NATONorth Atlantic Treaty Organization-Nationen (Belgien, Kanada, Tschechien, Dänemark, Spanien, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande und Norwegen) verpflichtet, als sog. Supporting Nations TACETTransatlantic Capability Enhancement and Training Initiative zu unterstützen.
Die Partnernationen koordinieren die Erreichung vorher vereinbarter Ziele wie zum Beispiel den Aufbau von ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehreinheiten oder die Ausbildung von Pionieren und übernehmen somit ein höheres Maß an Mitverantwortung für unsere östlichen Partner.
Das Multinationale Korps Nordost hat hierbei eine Koordinierungs- und Unterstützungsrolle übernommen.
Das Treffen der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verteidigungsminister im Jahr 2016 war der Startschuss für die Implementierungsphase der Initiative. Mit dem NATONorth Atlantic Treaty Organization-Gipfel in Warschau im Juli 2016 hat die circa zweijährige Umsetzungsphase begonnen, die bis zum NATONorth Atlantic Treaty Organization-Gipfeltreffen 2018 läuft.
Ausbildung einer litauischen Geschützbesatzung am Turmtrainer der Panzerhaubitze 2000 durch die Bundeswehr.
Deutschland ist nicht nur Lead Nation wie zum Beispiel im Bereich Artillerie in Litauen: Dort ist die Panzerhaubitze 2000 seit 2015 in der Nutzung und litauische Soldaten werden sowohl in Deutschland als auch in Litauen am Waffensystem ausgebildet. So zum Beispiel 2016 auf dem Truppenübungsplatz Baumholder, als litauische Soldaten zu Geschützführern an der Panzerhaubitze 2000 ausgebildet wurden. Fortgesetzt wurde die Ausbildung der Geschützbesatzungen in Litauen. Sie fand ihren Höhepunkt in den internationalen Übungen Flaming Thunder und Iron Wolf mit dem scharfen Schuss. Damit wurde die Panzerhaubitze 2000 erfolgreich in die litauischen Streitkräfte eingeführt.
Weiterhin ist Deutschland auch Supporting Nation für insgesamt vier Projekte, die in Verantwortung von Großbritannien oder der USA durchgeführt werden.
Auch 2017 und 2018 werden im Rahmen der TACETTransatlantic Capability Enhancement and Training Initiative-Initiative gemeinsame Übungen in den drei baltischen Staaten und Polen stattfinden.
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