Mit der Überwachungsstelle für öffentlich-rechtliche Aufgaben des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Ost und dem Landeskommando Brandenburg hat Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zwei Dienststellen in Potsdam besucht, die für die Bewältigung der Corona-Krise besonders wichtig sind – nicht nur für die Bundeswehr selbst.
Die Überwachungsstelle für öffentlich-rechtliche Aufgaben des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Ost ist eine von vier Dienststellen der Bundeswehr, die mit der Wahrnehmung der öffentlich-rechtlichen Überwachungsaufgaben auf den Gebieten des Gesundheits- und Verbraucherschutzes sowie des Veterinärwesens betraut sind. Dazu gehört zum Beispiel die Bekämpfung von Seuchen und übertragbaren Infektionskrankheiten, wie aktuell COVID-19Coronavirus Disease 2019 oder der afrikanischen Schweinepest. Ministerin Kramp-Karrenbauer bringt es bei ihrem Besuch in der Havelland-Kaserne auf den Punkt: „Die Überwachungsstellen sind so etwas wie die Gesundheitsämter der Bundeswehr.“
Der Schwerpunkt der Potsdamer Überwachungsstelle ist das Veterinärwesen. Der Leiter der Überwachungsstelle, Oberstveterinär Dr. Michael Nippgen, erklärt, dass mit Blick auf COVID-19Coronavirus Disease 2019 natürlich der Infektionsschutz derzeit im Fokus stehe. Hierzu arbeite die Überwachungsstelle eng mit den Gesundheitsämtern der Kreise und kreisfreien Städte zusammen.
Die Unterbrechung von Infektionsketten, Kontaktpersonenermittlung und -dokumentation sowie Quarantänemaßnahmen gehören aktuell zu den Hauptaufgaben der Überwachungsstelle Ost. Zuständig ist man für die Bundeswehr in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Gleichzeitig dürften aber andere wichtige Aufgaben im Gesundheitsschutz, beispielsweise bei der Lebensmittel-, Trinkwasser- und Arzneimittelüberwachung, nicht vernachlässigt werden, so Dr. Nippgen.
Gespräch vor Ort: Ministerin Kramp-Karrenbauer informiert sich aus erster Hand über den Beitrag der Bundeswehr zur Bekämpfung der Corona-Pandemie.
Auch beim Landeskommando Brandenburg ist die Coronavirus-Pandemie derzeit der Aufgabenschwerpunkt. Es berät die Landesregierung im Corona-Krisenstab und die Landräte und Oberbürgermeister im Land. Dem Landeskommando unterstehen hierfür 18 Kreisverbindungskommandos sowie die Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie in Potsdam. Das Landeskommando ist besonders auf Reservistendienst Leistende angewiesen, die die Aufgaben in den Verbindungskommandos sicherstellen, berichtet Oberst Olaf Detlefsen, der Kommandeur des Landeskommandos.
Brandenburg gehört zu den bisher am wenigsten vom Coronavirus betroffenen Bundesländern. Laut Robert-Koch-Institut sind derzeit rund 1.000 Menschen im Land infiziert. Aktuell werde noch keine Amtshilfe im Land Brandenburg mit Personal geleistet, sagt Oberst Detlefsen. Aber seine Truppe stehe bereit, Brandenburg zu unterstützen, wenn „helfende Hände“ angefordert werden. So wie es in anderen Bundesländern bereits der Fall ist, wo Bundeswehr und zivile Dienststellen und Behörden im Kampf gegen das Virus schon erfolgreich zusammenarbeiten. „Auch in Brandenburg ist auf die Bundeswehr Verlass“, betonte Ministerin Kramp-Karrenbauer zum Ende ihres Besuchs in der Havelland-Kaserne.