Afrika soll selbst anhaltend für seine Friedenssicherung auf dem Kontinent sorgen können. Dafür müssen sich die Staaten mehr einbringen, aber oftmals reichen ihre Ressourcen und das Know-how nicht aus. Die Bundeswehr unterstützt sie, leistungsfähiger zu werden.
Knapp die Hälfte aller Missionen der Vereinten Nationen finden in Afrika statt. Viele der Länder dort können selbst nur begrenzt für Frieden sorgen. Ihre Streit- und Sicherheitskräfte sind unterfinanziert, schlecht ausgestattet und kaum ausgebildet. Zudem genießen Militär und Polizei selten das Vertrauen der Bevölkerung.
Dennoch gibt es in Afrika verschiedene Anstrengungen, um gegen Gewalt selbst vorzugehen. So wurde mit der Afrikanischen Friedens- und Sicherheitsarchitektur eine afrikaweite Zusammenarbeit ins Leben gerufen. Sie beinhaltet zum Beispiel ein kontinentales Frühwarnsystem und eine Bereitschaftstruppe in Ostafrika. Hinzu kommen Friedenseinsätze und Vermittlungsmissionen, etwa in Somalia, Sudan, Madagaskar, Guinea und der Elfenbeinküste.
Zukünftig sollen die afrikanischen Staaten selbst umfassend für Frieden und Sicherheitssorgen. Dazu wird noch mehr Eigenverantwortung benötigt – lokal und regional, für die innere wie für die äußere Sicherheit. Raum für Verbesserungen besteht für die Länder etwa bei der Sicherung ihrer Grenzen oder der Verhinderung von Menschen- und Waffenhandel. Gleiches gilt für einen besseren Schutz der Handelswege sowie für die Bekämpfung terroristischer und krimineller Gruppen. Daran hat auch Deutschland großes Interesse.
Dafür erhalten die Länder materielle Unterstützung, Beratung und Ausbildung und, falls möglich, Hilfen für gute Regierungsführung. Deutschland beteiligt sich hieran mit einer Reihe von Maßnahmen. Von Programmen zur Reform des Sicherheitssektors über Maßnahmen zur Befähigung bis zu Ausbildungsmissionen.
Ein wichtiger Schwerpunkt bei der Unterstützung liegt in der Prävention. Sie hat in der Sicherheitspolitik grundsätzlich Vorrang. Mögliche Maßnahmen hierbei sind etwa die Absicherung von Wahlen in weniger stabilen Ländern. Auch hier sind die afrikanischen Länder selbst gefordert. Je stärker sie insgesamt zu einem Stabilitätsfaktor auf dem Kontinent werden, desto weniger ist sie auf Hilfe der internationalen Gemeinschaft angewiesen.