Die NATONorth Atlantic Treaty Organization verstärkt ihre Truppenpräsenz in Osteuropa wegen der anhaltenden Bedrohung durch Russland. Die Entscheidung zum Aufbau von vier neuen multinationalen Kampfverbänden fiel auf dem außerordentlichen Treffen der Staats- und Regierungschefs der NATONorth Atlantic Treaty Organization am Donnerstag in Brüssel.
NATONorth Atlantic Treaty Organization-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte die Pläne des Verteidigungsbündnisses am Mittwoch angekündigt, am Donnerstag schlossen sich die Staats- und Regierungschefs der 30 NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mitgliedstaaten an.
Seit dem 24. Februar führt Russland einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die NATONorth Atlantic Treaty Organization hatte nach dem Überfall Schutzmaßnahmen für ihre osteuropäischen Mitgliedstaaten eingeleitet, an denen sich auch die Bundeswehr beteiligt. Genau einen Monat nach Kriegsausbruch einigten sich die Alliierten des transatlantischen Verteidigungsbündnisses auf dem Sondergipfel auf die Entsendung weiterer Truppen zur Absicherung der Ostflanke.
Bislang stehen vier multinationale Battlegroups mit jeweils bis zu 1.000 Soldatinnen und Soldaten in Polen und den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. Die Battlegroup Litauen steht unter deutscher Führung. 900 Bundeswehrangehörige sind mittlerweile dort im Einsatz.
Bald sollen es 1.000 Soldatinnen und Soldaten sein. Nun wird die Truppenpräsenz auf die an die Ukraine angrenzenden Staaten Slowakei, Rumänien und Ungarn sowie auf Bulgarien ausgedehnt. Bulgarien und Rumänien sind ebenso wie Ukraine und Russland Anrainer des Schwarzen Meeres.
Bekannt war bereits, dass deutsche Luftverteidigungskräfte mit dem PATRIOT-Luftabwehrsystem in die Slowakei verlegt werden. Das slowakische Parlament hatte dafür letzte Woche ein Mandat von bis zu 700 Soldatinnen und Soldaten erteilt. Zudem hatte die Luftwaffe nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine ihre Luftüberwachungskapazitäten in Rumänien verdoppelt. Am 18. März wurde Deutschland beim Enhanced Air Policing South (EAPSEnhanced Air Policing South) von Kräften des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verbündeten Großbritannien abgelöst.
Deutschland übernimmt nächstes Jahr die Führung der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Speerspitze Very High Readiness Joint Task Force (VJTFVery High Readiness Joint Task Force ). Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr bilden dann die erste Verteidigungslinie der NATONorth Atlantic Treaty Organization. Generalsekretär Stoltenberg hatte vor dem Treffen in Brüssel auch eine weitere Verstärkung der Luftverteidigungskräfte in Osteuropa und der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Seeverbände in Nord- und Ostsee sowie im Mittelmeer auf die Agenda gesetzt.
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