Menschen sind verschieden: Jede Person bringt ihre ganz eigene Geschichte mit besonderen Prägungen mit. Wenn Menschen ihre Stärken in einem inklusiven Arbeitsumfeld ausspielen können, kann Innovation entstehen – die Förderung von Vielfalt steht im Verteidigungsministerium deshalb hoch im Kurs.
Die Bundeswehr bekennt sich zum allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) von 2006, das jegliche Diskriminierung aufgrund persönlicher Merkmale verbietet. Zudem hat das Verteidigungsministerium 2012 die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet, deren Trägerverein auf die Vorteile einer vielfältigen Belegschaft hinweist.
Damit wird das Bekenntnis der Bundeswehr zur Vielfalt unterstrichen. Im Verteidigungsministerium schafft das Stabselement Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion die Grundlagen für eine gleichberechtigte Teilhabe aller Bundeswehrangehörigen.
Gleichstellung ist mehr als nur ein wünschenswertes politisches Ziel. Sie ist ein Menschenrecht. Unsere Bundeswehr kämpft für dieses Recht, kämpft für unsere offene und vielfältige Gesellschaft. Und die Werte, für die sie kämpft, muss sie auch leben.Verteidigungsministerin Lambrecht im Vorwort der Broschüre „Vielfalt und Inklusion in der Bundeswehr“
Wenn Unterschiede nicht als Problem, sondern als Chance wahrgenommen werden, können alle gewinnen: Diese Botschaft wird einmal im Jahr am „Deutschen Diversity-Tag“ bekräftigt. Behörden, Unternehmen und Vereine machen mit beim Aktionstag, der am 31. Mai unter dem Motto „Let’s celebrate Diversity“ zum zehnten Mal begangen wird. Die Bundeswehr beteiligt sich unter anderem mit einem Workshop beim Kommando Cyber- und Informationsraum (KdoCIRKommando Cyber- und Informationsraum) in Bonn zum Thema Antidiskriminierung.
Das Verteidigungsministerium stellt zum Diversity-Tag zudem eine Broschüre mit den Ergebnissen der Studie „Bunt in der Bundeswehr?“ vor. Erstmals wurden repräsentative Daten zur Vielfalt und Inklusion in den Streitkräften erhoben. Mehr als 13.500 Bundeswehrangehörige aus den Teilstreitkräften und der Bundeswehrverwaltung haben sich an der Umfrage beteiligt, um eine Grundlage für eine wissenschaftliche Bewertung von Vielfalt und Inklusion in der Bundeswehr zu erhalten.
Demnach herrscht in der Bundeswehr ein faires und gutes Inklusionsklima, in der alle gesellschaftlichen Gruppen eine berufliche Heimat finden. Frauen und Menschen mit Behinderung müssen aber noch gegen Vorbehalte ankämpfen. Auf Basis der nur für den Dienstgebrauch vorgesehenen Studie sollen weitere Inklusionsmaßnahmen entwickelt werden, um allen Gruppen der Gesellschaft ein wertschätzendes Arbeitsumfeld zu bieten.
Denn Merkmale wie Alter, Behinderung, ethnische oder kulturelle Zugehörigkeit, Geschlecht, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung, Weltanschauung oder Religion spielen in der Bundeswehr schon lange keine Rolle mehr. Inklusion ist Teil des Selbstverständnisses der Truppe: Allein die Kompetenz entscheidet. Die Öffnung aller militärischen Laufbahnen für Frauen, die Rehabilitierung diskriminierter homosexueller Soldatinnen und Soldaten und die Einführung einer jüdischen Militärseelsorge sind Beispiele für das Bestreben, verschiedene Gruppen gleichberechtigt einzubinden.
Vielfalt bringt aber auch Herausforderungen mit sich – zum Beispiel muss Rücksicht auf unterschiedliche religiöse Bedürfnisse genommen werden. Werden diese Hürden überwunden, kann sich die Truppe als „Spiegel der Gesellschaft“ weiterentwickeln und zur beruflichen Heimat für alle werden. Die Führungskräfte sind dabei Vorbild. Sie haben die Aufgabe, das Bekenntnis zur Vielfalt zu leben, für einen Ausgleich der Interessen zu sorgen und Mehrwert aus dem Wandel zu schöpfen. Die Zeitschrift „IF“ des Zentrums Innere Führung der Bundeswehr machte Vielfalt kürzlich zum Titelthema der Ausgabe 2.2022 – auch das spiegelt ihren Stellenwert in den Streitkräften wider.
Beim Zentrum Innere Führung der Bundeswehr angesiedelt ist auch die Zentrale Ansprechstelle für den Umgang mit Vielfalt, die unter anderem Weiterbildungen zum Thema anbietet. Soldatinnen und Soldaten sind außerdem nach dem Soldatengesetz zur Kameradschaft verpflichtet. Dies gilt gegenüber allen Kameradinnen und Kameraden, unabhängig von der Gestaltung ihrer persönlichen Lebensentwürfe. Intolerantes Verhalten wird in der Bundeswehr nicht akzeptiert: Bei Problemen steht allen Mitarbeitenden im Geschäftsbereich des Verteidigungsministeriums die Ansprechstelle “Diskriminierung und Gewalt in der Bundeswehr“ zur Verfügung.
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