Bei der Sitzung der Ukraine-Kontaktgruppe am 15. Oktober 2025 in Brüssel haben Verteidigungsminister Pistorius und seine Amtskolleginnen und -kollegen, darunter US-Kriegsminister Hegseth, die ungebrochene militärische Hilfe für die Ukraine bekräftigt. Zusätzlich weitet Deutschland seine Zusammenarbeit mit dem angegriffenen Land aus.
Nach dem Herbsttreffen der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verteidigungsminister kamen in Brüssel die Verteidigungsminister der UDCGUkraine Defence Contact Group zusammen. Die Sitzung der Ukraine-Kontaktgruppe aus rund 50 Unterstützerstaaten wurde bereits zum fünften Mal von Deutschland und Großbritannien geleitet. Verteidigungsminister Boris Pistorius eröffnete das Treffen. Russlands Terror gegen die ukrainische Zivilbevölkerung könne nicht über den ausbleibenden Erfolg an der Front hinwegtäuschen, sagte der Verteidigungsminister. Die tapferen ukrainischen Verteidiger hätten den russischen Vormarsch erkennbar verlangsamt, stellte Pistorius fest. „Das zeigt, dass sich die Ukraine erfolgreich behaupten kann.“ Auf die nicht nachlassende Hilfe aus den Unterstützerstaaten komme es weiterhin entscheidend an. „Du kannst auf uns zählen“, sagte Pistorius in Richtung seines ukrainischen Amtskollegen.
Großbritannien hat den Co-Vorsitz der Ukraine-Kontaktgruppe. Verteidigungsminister John Healey brachte die Strategie auf den Punkt: „Support the fight tonight, secure the peace tomorrow: Heute den Kampf unterstützen, und morgen den Frieden sichern.” US-Kriegsminister Pete Hegseth pflichtete Healey und Pistorius in seinen Eröffnungsworten bei. Es herrschte Einigkeit, dass die Ukraine in ihrem Abwehrkampf unterstützt und in ihrer Verhandlungsposition gestärkt werden müsse.
Jetzt ist die Zeit, diesen Krieg und das sinnlose Blutvergießen zu beenden.US-Kriegsminister Pete Hegseth
Der ukrainische Verteidigungsminister Denys Shmyhal bedankte sich ausdrücklich bei den Unterstützern. Er machte den Anwesenden in aller Deutlichkeit klar: Gerade mit Blick auf den nahenden Winter, den anhaltenden Terror gegen die ukrainische Zivilbevölkerung und die Angriffe auf kritische Infrastrukturen brauche die Ukraine Unterstützung – insbesondere im Bereich der Luftverteidigung und Drohnenabwehr: „Lassen Sie uns zusammen entschlossen und ohne Verzug handeln!“
Im Anschluss an das Treffen bilanzierte Pistorius gegenüber der Presse, dass Deutschland im laufenden Jahr die Ukraine mit Rüstungsgütern im Wert von rund neun Milliarden Euro unterstütze. Auch 2026 werde die Bundesregierung dringend benötigte Waffensysteme in ähnlich großem Volumen liefern – zum Beispiel Raketenabwehrsysteme, moderne Radartechnik sowie Munition. Darunter sind auch US-Waffen, an deren Finanzierung sich Deutschland über den PURLPrioritized Ukraine Requirements List-Mechanismus mit 500 Millionen Euro beteiligt.
Die Unterstützung für die Ukraine geht über Waffenlieferungen hinaus. Mit Blick auf die Deep Strike Initiative sagte Pistorius, dass Deutschland 400 Millionen Euro für die Beschaffung weitreichender Drohnen aus ukrainischer Produktion bereitstelle. Der Minister erklärte: „Die ukrainische Rüstungsindustrie ist innovativ und leistungsstark. Es lohnt sich, in sie zu investieren.“
Im Anschluss an das Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe unterzeichneten der ukrainische Verteidigungsminister Denys Shmyhal und Verteidigungsminister Boris Pistorius ein Memorandum of Understanding zur vertieften Rüstungskooperation der beiden Länder. Die Absichtserklärung hat unter anderem den Ausbau der Kooperation bei Forschung und Entwicklung zum Inhalt. Gegenseitige Arbeits- und Studienbesuche sollen zudem fortan leichter möglich sein. Im Anschluss an das Treffen der Ukraine-Unterstützer sagte Pistorius, dass das Abkommen ein Gewinn für beide Seiten sei: „Einerseits unterstützen wir die Ukraine, andererseits stärken wir durch den Wissens- und Technologietransfer auch unsere eigene Verteidigungsfähigkeit.“
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine hilft Deutschland dem angegriffenen Land mit Materiallieferungen. Mittlerweile ist die Bundesrepublik der größte Unterstützer des angegriffenen Landes. Um die Kampfkraft und Lebensdauer der gelieferten Waffensysteme zu verlängern, haben die Ukraine-Unterstützer auf ihrem Treffen die Modernisierungsinitiative HEALSHarmonisation and Enhancement of Armored Legacy Systems gestartet: Harmonisation and Enhancement of Armored Legacy Systems. Kampf- und Schützenpanzer sollen aufgewertet und zum Beispiel mit neuen Geschützen oder innovativer Sensorik auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Minister Pistorius sagte dazu: „Damit stellen wir sicher, dass die Waffensysteme auch in Zukunft von den ukrainischen Streitkräften verlässlich und wirksam eingesetzt werden können.“ Vor seiner Rückreise nach Berlin betonte Pistorius abermals: „Ja, die enge Abstimmung mit den Partnern macht einen Unterschied. Wir stehen weiterhin fest an der Seite der Ukraine.“
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