Das Verteidigungsministerium steht seit 2014 im Austausch mit der Industrie, um das Rüstungsmanagement der Bundeswehr zu verbessern. Regelmäßig diskutieren Militärs und Manager in Expertenkreisen über Themen wie Nachhaltigkeit, Innovationen in der Informationstechnologie oder die europäische Kooperation im Rahmen der gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik.
Staatssekretär Benedikt Zimmer lud zusammen mit Staatssekretär Thomas Silberhorn die Vertreter der Verbände am Mittwoch zur Bestandsaufnahme in den Bendlerblock. Mit am Tisch saßen unter anderem Vertreter des Bundesverbands der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSVBundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie) und des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLIBundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie). Konzerne wie zum Beispiel Rheinmetall, Thyssenkrupp oder Kraus-Maffei Wegmann sind in den Verbänden organisiert.
Auch beim Thema Umweltschutz konnten sich Industrie und Militär auf gemeisame Ziele einigen.
Der strategische Industriedialog sei über die letzten Jahre zur festen Größe geworden, sagte Zimmer zum Auftakt. „Wir sind an vielen Stellen vorangekommen, aber es bleibt immer noch ein langer Weg zu gehen.“ Trotz einiger Erfolge müsse das Rüstungsmanagement noch effektiver werden, so der Staatssekretär. Man müsse Wege suchen, wie die Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Industrie weiter verbessert werden könne. „Insgesamt ist mir wichtig, dass wir den Pfad der Veränderung beibehalten.“
Die Leiter der Expertenkreise präsentierten anschließend ihre Ergebnisse. Vor allem der Umweltschutz stand bei den Treffen weit oben auf der Agenda. So konnten sich Industrie und Militärs auf das Ziel verständigen, den ökologischen Fußabdruck der Truppe nach Möglichkeit zu reduzieren und natürliche Ressourcen wie Kohle und Wasser so sparsam wie möglich zu nutzen. In punkto Mobilität kam man überein, den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen und Batterien in Bundeswehrfahrzeugen prüfen zu lassen; auch über Hybridlösungen wird nachgedacht.
Zudem soll das Management von Produktlebenszyklen durch klare Verfahren vereinheitlicht werden, insbesondere in der Informationstechnologie. Auch wurden die Grundlagen einer „vertrauenswürdigen“ ITInformationstechnik festgehalten, die auch Sicherheitsinteressen berücksichtigt. Bundeswehr und Industrie streben zudem ein gemeinsames Risikomanagement an, um Risiken bei der Herstellung von Rüstungsgütern rechtzeitig begegnen zu können. „Unsere gemeinsamen Gespräche sind richtig und wichtig. Das Entscheidende bleibt allerdings: Das Material muss in der Truppe ankommen“, resümierte Staatssekretär Silberhorn.
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