Für Investitionen der Bundeswehr gab der Haushaltsausschuss des Bundestages am 16. Dezember die notwendigen Haushaltsmittel frei. Die Truppe kann nun A400M-Transportflugzeuge und NH-90-Hubschrauber ausstatten. Im Projekt A400M soll es auch zusätzliche Laderaumtrainer zum Üben geben.
Für rund 255 Millionen Euro will die Bundeswehr 45 Flugzeuge des Typs Airbus A400M besser ausstatten. So sollen Luftfahrzeuge, die bislang lediglich für logistische Einsätze nutzbar waren, durch zusätzliche Ausstattung und Vorrüstungen zum taktischen Einsatz befähigt werden. In 40 Maschinen soll dafür die „aufgabenorientierte Ausstattung“ eingerüstet werden. Dadurch wird beispielsweise die Belastbarkeit des Laderaumbodens zum Transport von Kettenfahrzeugen erhöht. Auch Selbstschutzkomponenten sollen so schneller ein- und ausgebaut werden können. Ein Infrarot-Sichtsystem wird zur Sicherheit beitragen.
Fünf für logistische Aufgaben vorgesehene A400M werden zur sogenannten taktischen Version umgerüstet. So können mehr A400M als bisher für die Luftbetankung und das Absetzen von Lasten genutzt werden. Die moderne Selbstschutzausstattung erlaubt dann auch Flüge in Gebiete mit potenzieller Bedrohung. Diese fünf A400M gehören zu den 13 A400M, die ursprünglich weiterverkauft werden sollten, nun aber aufgrund des höheren Bedarfes durch die Bundeswehr selbst genutzt werden.
Die Arbeiten sollen mit geplanten Maßnahmen für die Instandhaltung kombiniert werden. Damit werden die Stehzeiten bei der Industrie so gering wie möglich gehalten.
Damit Fallschirmspringer und Luftumschlagpersonal ihre Aufgaben besser üben können, will die Bundeswehr zwei Laderaumtrainer des A400M beschaffen. Eine dieser originalgetreuen, aber in Teilen vereinfachten Nachbildungen des Laderaums eines A400M soll am Standort Altenstadt stehen. Die Soldatinnen und Soldaten der Fallschirmjägertruppe sollen damit ein zeitgemäßes Ausbildungsmittel für ihre Ausbildung und Übung erhalten.
Am Standort Wunstorf wird eine weitere Nachbildung dem Luftumschlagpersonal für Be- und Entladeübungen zur Verfügung stehen. Die beiden Laderaumnachbildungen sind für die jeweiligen Ausbildungszwecke optimiert. Unabhängig von Wetter und Tageslicht nutzbar, bieten die Laderaumtrainer realitätsnahe Übungsmöglichkeiten. Das schont auch die Einsatzflugzeuge vom Typ A400M, die bisher dafür genutzt werden mussten.
Für rund 33 Millionen Euro sollen die beiden Nachbildungen rund zwei Jahre nach Vertragsschluss in Altenstadt und in Wunstorf in Betrieb gehen.
Insgesamt sechs Hubschrauber des Typs NH-90 TTH (Tactical Transport Helicopter, Heeresvariante) sollen auf den Serienstandard gebracht werden. Die fünf Vorserien-Hubschrauber NH-90 erhalten dabei eine neue Hubschrauberzelle. Die Lebensdauer der Fluggeräte wird dadurch verlängert und ihre Wirtschaftlichkeit verbessert. Ein Vorserien-Hubschrauber behält bei Einrüstung der Serien-Komponenten seine Zellenbaugruppe und soll später als Schulungs- und Ausbildungsgerät für luftfahrzeugtechnisches Personal genutzt werden.
Die Gesamtkosten von rund 133 Millionen Euro für das Vorhaben werden unter anderem durch Sachleistungen aus einem früheren Änderungsvertrag und Kompensationen seitens des Auftragnehmers verringert. Der Finanzbedarf wird etwa 103 Millionen Euro betragen.
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