Verteidigungsminister Boris Pistorius hat den scheidenden Rüstungsstaatssekretär und ehemaligen Generalleutnant Benedikt Zimmer mit einem Großen Zapfenstreich geehrt. Die Zeremonie fand am 3. September 2025 auf dem Paradeplatz des Berliner Bendlerblocks statt. Zimmer wurde damit die höchste Würdigung der deutschen Streitkräfte zuteil.
Pistorius würdigte mit dem Großen Zapfenstreich Zimmers herausragende Leistungen für die Bundeswehr. Aus diesem Anlass stellte der Minister insbesondere Zimmers Verdienste um die Beschleunigung des Beschaffungswesens für die Truppe in enger Kooperation mit der Industrie heraus.
Neben dem Minister sowie dem Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, nahmen rund 330 geladene Gäste aus den Streitkräften sowie aus Politik, Rüstungswirtschaft und Gesellschaft an der Zeremonie teil.
Pistorius betonte am Abend bei einem Empfang zu Ehren von Zimmer im Gästekasino des Verteidigungsministeriums in Berlin, dieser habe sich in seinen vielfältigen Verwendungen mit seinen Ideen, profunder Fachkenntnis und Engagement maßgeblich ins Rüstungsmanagement der Bundeswehr eingebracht.
Wir sind heute hier, um einen Mann zu würdigen, der die Bundeswehr in den vergangenen Jahrzehnten wie kaum ein anderer geprägt hat: in Uniform und in Zivil, im Panzer wie im Ministerium, national und international.Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius
Die Erfolge des Staatssekretärs Zimmer spiegelten sich nicht zuletzt in der großen Zahl bedeutender Großprojekte wider. Diese seien besonders im Zuge der Zeitenwende sowie der Sicherheits- und Verteidigungsindustriestrategie initiiert worden, so der Minister. „Gerade in den vergangenen Jahren war dein Wirken von historischer Bedeutung“, so Pistorius an die Adresse Zimmers.
Der Minister würdigte Zimmers Verdienste beim Bürokratieabbau und für das jüngst im Bundeskabinett beschlossene Planungs- und Beschaffungsbeschleunigungsgesetz. Zimmer habe stets für multinationale Zusammenarbeit und für die Innovation der Streitkräfte gestanden. Viele Rüstungsprojekte trügen seine Handschrift, so Pistorius: von der European Sky Shield Initiative, über die U-Boot-Kooperationen mit Norwegen oder den Skyranger auf der Plattform des GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer.
Der Minister ehrte Zimmer mit den Worten: „Du hast immer gesagt: Die Einsatzbereitschaft der Truppe muss sich an der Realität messen lassen. Daran werden wir uns weiter orientieren, lieber Benedikt. Und daran wirst du deinen Teil haben – weit über diesen Tag hinaus.“
Pistorius unterstrich schließlich, dass Zimmer während seiner gesamten Dienstzeit die Nähe zur Truppe nicht verloren habe. Auf dem internationalen Parkett sei er genauso sicher aufgetreten wie im Gefechtsstand. Der Minister sagte dem scheidenden Staatssekretär Dank für dessen Loyalität, für dessen Klarheit, Zuverlässigkeit und Vertrauen sowie auch für den Humor, den sich Zimmer auch in schwierigen Lagen stets bewahrt habe.
Zimmer entgegnete in seinen Dankesworten, ihm sei an diesem Abend durchaus warm ums Herz geworden. Er erinnerte sich an seine Anfänge bei der Bundeswehr. Damals, 1981, wollte er vor allem eines sein: Soldat. „Langeweile kam bei mir nicht auf“, bekannte er. Und so sollte es bis zum Ausklang seiner Karriere bleiben.
Zimmer dankte vor allem seinen Kameradinnen und Kameraden. „Sie haben meinen erfolgreichen Weg erst möglich gemacht.“ Doch dieser außergewöhnliche Weg sei auch nur möglich gewesen, weil ihn seine Ehefrau stets gestärkt habe, so Zimmer. Er blickte zurück und resümierte: „Überall wurde Kameradschaft gelebt.“ Und darauf zeigte sich der Generalleutnant a. D. sehr stolz.
Nach dem Empfang im Gästekasino fand der Große Zapfenstreich am späten Abend im feierlichen Schein der Fackeln auf dem Paradeplatz des Bendlerblocks statt. Das Musikkorps der Bundeswehr unter Leitung von Oberstleutnant Christian Weiper und das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung gestalteten den Großen Zapfenstreich.
Zur Serenade spielte das Musikkorps der Bundeswehr zu Ehren Zimmers die Stücke „Des Großen Kurfürsten Reitermarsch“, das „Main Theme“ aus dem Film „Mission: Impossible“ und „It’s My Life“ von Bon Jovi, alle Titel in der Bearbeitung des Musikkorps der Bundeswehr.
Zur Person |
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Staatssekretär und Generalleutnant a. D. Benedikt Zimmer blickt auf über vier Jahrzehnte Dienst in der Bundeswehr zurück. Er diente zunächst als Offizier der Panzertruppe, später als Offizier im Generalstabsdienst und schließlich im Generalsrang. Dabei war er in verschiedenen Führungs-, Stabs- und Einsatzverwendungen im In- und Ausland tätig. Zu den prägenden Stationen seiner Laufbahn zählen insbesondere seine Zeit als Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 41 in Torgelow sowie der Division Luftbewegliche Operationen und der Division Süd in Veitshöchheim. Im Verteidigungsministerium war er unter anderem Abteilungsleiter „Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung“ sowie Nationaler Rüstungsdirektor. Mit diesen umfangreichen militärischen Erfahrungen wechselte der damalige Generalleutnant im Jahre 2018 die Laufbahn und wurde zum beamteten Staatssekretär für Ausrüstung und Cyber/Informationstechnik im BMVgBundesministerium der Verteidigung ernannt. |
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