Der Generalinspekteur, General Eberhard Zorn, beantwortet im Podcast „Aus Regierungskreisen“ Fragen zur Lieferung von Waffensystemen an die Ukraine und den damit verbundenen Herausforderungen für Deutschland. Außerdem geht es um die Pläne für das Sondervermögen der Bundeswehr.
Waffen, Munition, Ausrüstung: Die Ukraine braucht die Hilfe ihrer Partner, um sich im Krieg gegen Russland weiter behaupten zu können. Deutschland prüfe, inwiefern den Anforderungen der Ukraine entsprochen werden könne, sagt Generalinspekteur Eberhard Zorn im Podcast der Bundesregierung.
Die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr selbst, aber auch die Erfüllung von Zusagen gegenüber der NATO müssten dabei im Auge behalten werden, so Zorn. Deutsche Rüstungsunternehmen hätten angeboten, die Ukraine mit Gepard-Panzern zu unterstützen. Auch die Ausbildung ukrainischer Soldatinnen und Soldaten am Waffensystem werde durch die Industrie übernommen.
Da Russland in der momentanen Phase des Krieges verstärkt Artillerie einsetze, benötige auch die Ukraine für eine erfolgreiche Gegenwehr leistungsstarke und bewegliche Haubitzen. Die Niederlande hätten die Lieferung von Panzerhaubitzen 2000 aus eigenen Beständen zugesagt. In der Kombination aus Mobilität, Reichweite und Feuerkraft sei sie das beste Geschütz weltweit und somit ein „Trumpf, den man in der Hand hat“, so der ranghöchste Soldat Deutschlands.
Die Bundeswehr prüfe, ob sie ebenfalls einige der selbstfahrenden Geschütze und die passende Munition an die Ukraine abtreten könne. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Definitiv könnten aber erfahrene ukrainische Artilleristinnen und Artilleristen in Deutschland an der Panzerhaubitze 2000 ausgebildet werden, so der Generalinspekteur.
Zur Steigerung der eigenen Einsatzbereitschaft verfüge die Bundeswehr mit dem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro künftig über mehr finanzielle Planungssicherheit, so Zorn weiter. Vor allem gehe es dabei um große multinationale Rüstungsprojekte, die aus dem Fähigkeitsprofil der NATO abgeleitet wurden.
Außerdem gehe es aber auch darum, welche geplanten Anschaffungen so schnell wie möglich umgesetzt werden könnten: Beispiele seien eine verbesserte persönliche Ausstattung der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr oder Investitionen in die Digitalisierung der Streitkräfte. Welche Vorhaben über den Verteidigungshaushalt und welche über das Sondervermögen der Bundeswehr finanziert werden sollen, darüber werde noch im Mai entschieden.
Der Podcast „Aus Regierungskreisen“ soll die Arbeit der Bundesministerien näher beleuchten. Er wirft einen Blick ins Innerste der Berliner Politik. Er widmet sich den Menschen und Prozessen hinter den Entscheidungen. |
---|