„Dieses Treffen hat eine hohe Akzeptanz auf beiden Seiten. Wir entdecken uns gegenseitig, jeder lernt vom Anderen, das macht mir Freude“, sagt Generalinspekteur Eberhard Zorn beim Commander’s Intent. Die Veranstaltung bringt zivile und militärische Führungskräfte der Bundeswehr und aus der Wirtschaft zusammen. Schirmherr ist der Generalinspekteur der Bundeswehr.
Dieses Jahr ging es um das Thema „Führen in ungewissen Zeiten. Wie umgehen mit dem schwindenden Vertrauen in Fakten, politische Institutionen und globale Ordnungssysteme?“ Im Mittelpunkt standen „Fake News“ – also bewusst gestreute Fehlinformationen – und sich verändernde Aspekte von Verlässlichkeit in Allianzen und Partnerschaften.
Generalinspekteur Eberhard Zorn bei der Keynote zum Thema „Gedanken zur Führungskultur“.
„Meine Beobachtung ist, dass Vertrauen immer von den handelnden Personen abhängt“, betonte Zorn in seiner Keynote zum Thema „Gedanken zur Führungskultur“. Führungskräfte müssten Präsenz zeigen und sich Zeit nehmen für Gespräche mit Untergebenen und Mitarbeitern. „Wahrhaftigkeit und Authentizität sind gerade für Führungskräfte wichtig“, so der General weiter. Für die Führungskultur der Bundeswehr sei die „Innere Führung“ der Kompass.
Organisiert hatte die Veranstaltung der Kommandeur der Führungsakademie, Brigadegeneral Oliver Kohl, im Auftrag des Generalinspekteurs. Kooperationspartner des Commander’s Intent ist seit 2009 der Journalist und Wirtschaftswissenschaftler Klaus Schweinsberg, Gründer des Centrums für Strategie und Höhere Führung in Ludwigshafen.
Bereits zum achten Mal tauschten sich Vorstände, Geschäftsführer und Offiziere miteinander aus. Zum Auftakt des Commander’s Intent in der Zentrale von Microsoft Deutschland trafen sich der ehemalige Generalinspekteur Volker Wieker und Schweinsberg zum Panelgespräch. „So viel GI-Dichte war noch nie“, scherzte der amtierende Generalinspekteur im Hinblick auf seinen Amtsvorgänger. „Das beweist, wie wichtig uns als Schirmherren diese Veranstaltung ist.“
Im Hauptstadtstudio des ZDF – der nächste Programmpunkt beim Commander’s Intent – diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem stellvertretenden Chefredakteur Elmar Theveßen über „Fake News“. Unter anderem ging es um die Erfahrungen der Bundeswehr mit der „Fake-News-Kampagne“ gegen deutsche Soldaten aus dem ersten Kontingent der sogenannten Enhanced Forward Presence (eFPenhanced Forward Presence) der NATONorth Atlantic Treaty Organization in Litauen. „Information ist überall verfügbar, Gerüchte aber auch“, so General Zorn. Eine sinnvolle Möglichkeit gegenzusteuern sei die Nutzung der Socialmedia-Kanäle, um Fakten zu kommunizieren.
Die Veranstaltung bringt zivile und militärische Führungskräfte der Bundeswehr und aus der Wirtschaft zusammen.
Große Organisationen wie NATONorth Atlantic Treaty Organization, EUEuropäische Union oder Vereinte Nationen hätten häufig lange Entscheidungswege. Deshalb sei es sinnvoll, wenn einzelne europäische Staaten näher zusammenrücken würden, so Eberhard Zorn. Entscheidungsprozesse müssten schneller werden, gemeinsame Strategieanalysen seien dafür die Basis.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion im Stauffenbergsaal zum Thema „Wie weltpolitikfähig muss Europa sein? Was ist für Deutschland zu tun?“. Auf dem Podium diskutierten Matthias Zachert, Vorstandmitglied des Chemiekonzerns Lanxess, Richard Kühnel, Vertreter der Europäischen Kommission sowie Vizeadmiral Carsten Stawitzki, Abteilungsleiter Ausrüstung im BMVgBundesministerium der Verteidigung, der in Vertretung des Generalinspekteurs auf dem Podium saß. Auch hier zeigte sich, wie sehr beide Seiten – Bundeswehr und Wirtschaft – im gegenseitigen Austausch voneinander lernen können.
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