Generalinspekteur Eberhard Zorn hat in seiner Eröffnungsrede auf der CHODChief of Defence-Konferenz der Vereinten Nationen für eine Weiterentwicklung der peacekeeping-Einsätze geworben.
Man könne stolz sein, was die derzeit rund 80.000 Blauhelme aus 122 Nationen leisten würden, sagte Zorn am Donnerstag vor den ranghöchsten Offizieren der VNVereinte Nationen-Mitgliedstaaten (CHODChief of Defence steht für „Chief Head of Defence“) in New York. Man müsse aber auch in die Zukunft denken – und dabei seien drei Aspekte von besonderer Bedeutung: Die Erhöhung des Frauenanteils unter den Blauhelmen, die Verbesserung der militärischen Ausbildung und eine stärkere Zusammenarbeit der Partner untereinander. „Wir haben es selbst in der Hand, unsere Friedensmissionen besser, vielleicht hier und da auch schlagkräftiger zu machen“, sagte Zorn seinen Kollegen.
Weibliche Soldaten hätten einen besseren Zugang zu besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen, meinte der Generalinspekteur. In Afghanistan zum Beispiel könne man mit ausschließlich männlichen Soldaten kein komplettes Lagebild gewinnen, da die Frauen traditionell nicht mit ihnen sprechen würden. „Zugang zu diesen Menschen zu finden, ist elementar wichtig für den Erfolg der Missionen“, sagte Zorn. Gerade für die Friedensmissionen könnten weibliche Blauhelme daher einen „echten operativen Mehrwert“ bedeuten.
Generell müssten sich die Partnernationen in den peacekeeping-Einsätzen noch besser vernetzen und enger miteinander kooperieren. „Ohne ein gemeinsames Ziel, ohne eine gemeinsame Strategie werden die Aktivitäten der internationalen Gemeinschaft ein zwar ehrenwertes, aber schließlich doch ineffizientes Nebeneinander bleiben“, so Zorn.
In punkto Blauhelm-Ausbildung schlug der Generalinspekteur sogenannte „Ausbildungspartnerschaften“ zwischen den VNVereinte Nationen-Partnern vor. „Nur gut ausgebildete peacekeeper können in einer Mission bestehen“, so Zorn. Die Bundeswehr etwa habe mobile Trainingsteams aufgestellt, um besonders gefragte Kenntnisse zu vermitteln – beispielsweise im Umgang mit improvisierten Sprengfallen. Diese Kompetenzen könnten auch Soldaten aus anderen Nationen vermittelt werden. „Das wäre ein sichtbarer Ausdruck von Kameradschaft und Unterstützung, von Solidarität und Kooperation über nationale Grenzen hinweg.“
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