Von schweren geschützten Sanitätskraftfahrzeugen über Schwimmbrücken bis hin zu digitalen Kommunikationsmitteln: Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages genehmigte sieben Einzelvorhaben im Volumen von jeweils mehr als 25 Millionen Euro. Sie sollen die Verteidigungsfähigkeit des Heeres stärken.
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages genehmigte die Ergänzungsbeschaffung von Serienfahrzeugen in der Variante „Schweres geschütztes Sanitätskraftfahrzeug“ und von Fahrschulfahrzeugen des gepanzerten Transportkraftfahrzeuges Boxer. Sie dienen vorwiegend der sanitätsspezifischen Unterstützung der Panzertruppen. Der Finanzbedarf beträgt rund 418 Millionen Euro. Davon entfallen rund 351 Millionen Euro auf die Sanitätskraftfahrzeuge und rund 67 Millionen Euro auf die Fahrschul-Boxer.
Über einen separaten Vertrag soll darüber hinaus die Regeneration und Umrüstung von bereits im Bestand befindlichen schweren geschützten Sanitätskraftfahrzeuge erfolgen. Auch dieser Vertrag fand die Zustimmung des Haushaltsausschusses. Hier beträgt der Finanzbedarf rund 139 Millionen Euro. Das Ausrüstungspaket betrifft vor allem das Missionsmodul dieser Boxer-Variante. Dabei werden die medizinische Ausstattung und die Funk- und Führungsausstattung erneuert sowie die Bordverständigungsanlage der Fahrzeuge modernisiert. Dies ermöglicht die Anbindung an das neue Lage-Darstellungssystem D-LBODigitalisierung Landbasierte Operationen (Digitalisierung Landbasierte Operationen).
Das Gefechtsübungszentrum Heer ist die zentrale Hochwertausbildungsstätte für Landstreitkräfte, auch alliierter Partnernationen. Für die Modernisierung des Gefechtsübungszentrums genehmigte der Haushaltsausschuss einen Beschaffungsvertrag. Sein Inhalt: Die Fähigkeit zum Senden, Empfangen, Aufzeichnen und Auswerten von digitalen Daten der Übungsteilnehmer herzustellen, auf Basis des neuen Kommunikations- und Führungssystems D-LBODigitalisierung Landbasierte Operationen (Digitalisierung Landbasierte Operationen).
Ebenfalls genehmigt wurde vom Haushaltsausschuss der Abschluss einer Rahmenvereinbarung zur Beschaffung von bis zu 20 feldmäßigen Tanklagern in zwei Varianten. Die Festbeauftragung umfasst 14 Tanklager sowie zwei Erstmuster zu Erprobungs- und Ausbildungszwecken. Die skalierbaren feldmäßigen Tanklager sind eine verlegbare Einrichtung für die Bevorratung, den Umschlag und zur Abgabe von großen Mengen an Kraftstoffen an eigene und verbündete Streitkräfte.
Die Haushälter gaben grünes Licht zum Abschluss einer Rahmenvereinbarung über die Herstellung und Lieferung von leichten Luftlande-Einsatz- und Gefechtsfahrzeugen sowie leichten Luftlande-Unterstützungsfahrzeugen für die Spezialkräfte. Für eine erste Festbeauftragung leichter Luftlande-Einsatz- und Gefechtsfahrzeuge sowie leichter Luftlande-Unterstützungsfahrzeuge samt eines Mustersatzes Spezialwerkzeug. Das Projekt wird aus dem Sondervermögen der Bundeswehr finanziert. Das ermöglicht die Beschaffung hochmobiler und geländegängiger Fahrzeuge für Luftlandeoperationen.
Das zukünftige System Schwimmschnellbrücke 2 wird zum Fördern eigener, insbesondere mechanisierter Kräfte beim Überwinden von breiten Gewässern benötigt. Die Schwimmschnellbrücke 2 ersetzt und verbessert die Fähigkeiten der Altsysteme Schwimmschnellbrücke, welche nach Zulauf der Neusysteme aus der Nutzung gehen. Die Entwicklung und Beschaffung erfolgen auf Basis eines marktverfügbaren Systems aus Schweden gemeinsam für Deutschland und Großbritannien. Die Schwimmschnellbrücke 2 wird durch ihre erhöhte Traglast fähig sein, auch die schwersten Kampfpanzer zu tragen. Die Festbeauftragung hat ein Volumen von rund 53 Millionen Euro, für die zeitgleich beauftragte optionale Beschaffung sind rund 331 Millionen Euro vorgesehen. Weitere Verträge umfassen rund 104 Millionen Euro. Alle Zahlen beziehen sich auf den deutschen Vertragsanteil, der vom Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages genehmigt wurde.
Ebenfalls genehmigt wurde ein Beschaffungsvertrag zur Lieferung von Funkgeräten des Typs AN/PRC Army/Navy Portable Radio Communications-160 HF (Hochfrequenz) des Herstellers L3 Harris (USA). Diese Beschaffung erfolgt per Foreign Military Sales-Verfahren (FMSFull-Mission-Simulatoren). Zum Lieferumfang gehören Betriebs-, Transport- und Logistik-Behälter-Sätze und Zubehör. Mit den neuen Funkgeräten sollen die Bundeswehr-Standorte im Kurzwellen-Kommunikationsverbund der Streitkräfte eine weitere Möglichkeit zur Notfallkommunikation erhalten.
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