Die deutschen Interessen in der Afrikapolitik verfolgen vielfältige Ziele: Sie reichen von Frieden und Sicherheit über wirtschaftliche und humanitäre Fragen bis hin zu mehr Eigenverantwortung auf afrikanischer Seite.
Wichtige Ziele deutscher Afrikapolitik sind Frieden und Sicherheit. In vielen Ländern, in denen diese gefährdet sind, ist Deutschland aktiv. Auch in der direkten Nachbarschaft Europas wüten Kriege und Konflikte. Besonders Teile Nordafrikas sind von Instabilität geprägt. Dies hat auch Auswirkungen auf Deutschland. Funktionierende Staaten, die von Regierungen gut geführt werden, fungieren dagegen als wichtige Stabilitätsanker.
Afrika entwickelt sich rasant.
Afrika verfügt über riesige wirtschaftliche Potenziale: Rohstoffe, erneuerbare Energien, und der Ausbau der Infrastruktur sind ebenso vielversprechende Wachstumsfelder wie Konsum, Dienstleistungen und Landwirtschaft. Hinzu kommen ein wachsender Mittelstand und die Ressourcen der vielen jungen, kreativen Menschen. Zwar kann die Wirtschaftsentwicklung der meisten Länder die hohen Geburtenraten noch nicht abfedern. Doch in den Regionen, in denen Stabilität herrscht, entwickelt sich die Wirtschaft stark. Reformen und deutsche Investitionen tragen dazu vielerorts bei.
Voraussetzungen für eine florierende Wirtschaft sind ungehinderter Welthandel und freier Zugang zur Hohen See sowie zu natürlichen Ressourcen. Wirtschaftliches Wachstum ebnet den Weg für Investitionen, Arbeitsplätze und Ausbildung. Zudem exportiert Afrika und bietet einen Absatzmarkt mit einer wachsenden, kaufkräftigen Mittelschicht.
Der Förderung von Kleinstunternehmern und Frauen kommt besondere Bedeutung zu.
Dass Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit eingehalten werden, ist ein wichtiges Interesse deutscher Afrikapolitik. Bei Verstößen führt dies häufig zu Konflikten, sei es zwischen Bürgern und Staat oder zwischen ethnischen Gruppen.
Die starke Verbreitung von Waffen ist in Afrika häufig Ursache für den Ausbruch von Kriegen, Bürgerkriegen und den Anstieg von Verbrechen. Mit einer Reihe rechtlicher und diplomatischer Instrumente versuchen die Vereinten Nationen den Schaden, der durch verantwortungslose und illegale Verbreitung von Waffen entstanden ist, zu begrenzen.
Um mehr Stabilität und Ordnung, auch weltweit, zu erreichen, ist die Übernahme von mehr Eigenverantwortung auch auf afrikanischer Seite notwendig. Diese Bereitschaft besteht bereits in vielen Ländern. Vor allem größere Staaten und länderübergreifende Einrichtungen engagieren sich in der Friedenssicherung. Ein Fokus liegt hierbei auf der Krisenprävention. Deutschland unterstützt den Ausbau der hierfür benötigten Fähigkeiten.