Bundesministerin der Verteidigung Christine Lambrecht verleiht zum achten Mal den Preis „Bundeswehr und Gesellschaft“
Am 14. September 2022 wird Verteidigungsministerin Christine Lambrecht zum achten Mal den Preis „Bundeswehr und Gesellschaft“ im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung des Bundesministeriums der Verteidigung und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes verleihen. Die Veranstaltung findet im Stauffenbergsaal des Bendlerblocks statt.
Mit dem Preis werden beispielhafte Einzelpersonen, Gruppen oder Institutionen ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße für die Menschen in der Bundeswehr und deren Angehörigen öffentlichkeitswirksam einsetzen.
Den Preis erhalten in diesem Jahr der Freundeskreis der Bundeswehr Leipzig e.V.eingetragener Verein, die Gemeinde Hürtgenwald, der Militärhistoriker Prof. Dr. Sönke Neitzel und die Fotografin Jennifer Becker für ihr Projekt „Herzenssache“.
Hintergrund zu den Preisträgern:
Freundeskreis der Bundeswehr Leipzig e.V.eingetragener Verein
Der im Jahr 2002 gegründete gemeinnützige „Freundeskreis der Bundeswehr Leipzig e.V.eingetragener Verein“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Integration aller Bundeswehrangehörigen am Standort Leipzig sowie die Reservistenbetreuung und die politische Bildung der Mitglieder des Freundeskreises zu fördern. So werden zivile Multiplikatoren zu Veranstaltungen der Bundeswehr eingeladen und Soldatinnen und Soldaten werden beim Wechsel in das zivile Leben an Mitglieder aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik vermittelt. Hier hilft, dass zahlreiche Führungskräfte aus Wirtschaft und Bundeswehr, vom Präsidenten der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig bis hin zum neuen Militärbundesrabbiner, nach Auskunft des Vereins zu den Mitgliedern zählen. Für die Vermittlung erstellt der Verein Steckbriefe ausscheidender Soldaten und verteilt diese an Mitglieder und Partner. Für ausscheidende Soldaten aus der Region Leipzig wird so ein breites Spektrum von Arbeits-, Praktikums- oder Ausbildungsplätzen angeboten und ihnen damit die Möglichkeit gegeben, sich in ihrer Heimat beruflich neu zu orientieren. Die Vermittlungsquote liegt derzeit bei 93 Prozent.
Gemeinde Hürtgenwald
Das Landeskommando Nordrhein-Westfalen führt jährlich den Internationalen Hürtgenwaldmarsch in der Gemeinde Hürtgenwald als Großveranstaltung mit insgesamt ca. 400 Teilnehmenden durch. Dazu kommen mehr als 150 Personen des Organisationspersonals sowie viele Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Veranstaltung existiert bereits seit 37 Jahren.
Die Geschichte der erbitterten Kämpfe im Hürtgenwald sowie ihre politischen Hintergründe sind für das Landeskommando Verpflichtung, die Erinnerung an sie wachzuhalten und daraus für die Gegenwart und Zukunft zu lernen.
Die Gemeinde beteiligt sich mit dem Bürgermeister an der Spitze. Bundeswehr und Gemeinde bilden eine Einheit. Dadurch wird der Grundsatz der Inneren Führung und politischen Bildung in der Öffentlichkeit erlebbar und die Haltung unserer Soldatinnen und Soldaten transparent.
Die Gemeinde Hürtgenwald hat sich in diesem Kontext in besonderer Weise durch die Unterstützung des Internationalen Hürtgenwaldmarsches um das Verhältnis von Bundeswehr und Gesellschaft verdient gemacht.
Prof. Dr. Sönke Neitzel
Prof. Dr. Sönke Neitzel hat sich als Militärhistoriker und Inhaber des einzigen universitären Lehrstuhls für Militärgeschichte in Deutschland an der Universität Potsdam um die Belange der Bundeswehr besonders verdient gemacht.
Mit seinem breit rezipierten Buch „Deutsche Krieger: Vom Kaiserreich zur Berliner Republik – eine Militärgeschichte“ (Berlin 2020), lenkte Neitzel viel öffentliche Aufmerksamkeit auf die Bundeswehr. Nach den Worten der deutschen Journalistin Julia Encke, rücke Neitzel „die reale oder potentielle Erfahrung vom Kämpfen, Töten und Sterben ins Zentrum seines Buchs, die Streitkräfte fundamental von anderen gesellschaftlichen Gruppen unterscheidet.“ Mit zugespitzten Thesen und dank seiner Medienpräsenz wie Popularität hat Neitzel es geschafft, Themen und Herausforderungen der Bundeswehr einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gerade die Zusammenarbeit seines Lehrstuhls mit dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr erweist sich als eine wissenschaftliche Symbiose, die sowohl für die Erforschung der Bundeswehrgeschichte als auch für die historische Bildung in der Bundeswehr selbst besonders fruchtbar ist.
Jennifer Becker, Projekt Herzenssache
Jennifer Becker bietet, als gelernte Fotografin, seit mehr als fünf Jahren kostenlose Fotoshootings für SoldatInnen an, die Interesse daran haben, sich in Uniform ablichten zu lassen.
Die Bilder werden auf Facebook und Instagram veröffentlicht und finden dort viel Beachtung und Aufmerksamkeit durch SoldatInnen, deren Angehörige sowie Zivilisten, die sonst nicht mit der Bundeswehr in Berührung gekommen wären.
Aus ihrem Soldatenprojekt „Herzenssache“ ergab sich auch eine Zusammenarbeit mit der Facebook-Seite „Soldatenfrauen- Stark und stolz für unsere Männer“ von Geraldine Plagens. Zusammen haben sie die Initiative: „Spendenkalender für SoldatInnen, Angehörige und Unterstützer“ gegründet. Dort werden die Bilder der kostenlosen Shootings für Spendenkalender verwendet.
Letztes Jahr spendeten sie ganze 3.000 Euro an das ‚Soldatenhilfswerk‘ und 500 Euro an die Hinterbliebenen des tödlich verunglückten Soldaten Sven C., durch 310 verkaufte Kalender.
Jennifer Becker steckt viel Zeit, Geld und Leidenschaft in dieses Projekt und ist dabei so selbstlos und bescheiden, dass sie es mehr als verdient hat, dafür anerkannt zu werden.
Hintergrund zum Preis:
Zur Skulptur:
Die durch die Künstlerinnen Anja Lapatsch und Annika Unger geschaffene Preisskulptur in Form eines Kubuses mit einer Seitenlänge von 10,5 cm besteht aus drei sich ergänzenden Teilen. Der äußere tragende Teil aus Eiche symbolisiert die Gesellschaft. Die zweite darin eingebettete Komponente aus Corian, einem mineralisch-organischen Verbundwerkstoff, steht für die Personen der Gesellschaft, die sich für die Bundeswehr einsetzen. Das dritte, die Skulptur vervollständigende Element, ein Kubus aus Messing, stellt die Bundeswehr dar und ist dabei selbst zu 100% Gesellschaft.
Der Preisträger erhält jeweils neben einer Urkunde eine Preisskulptur und ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro. Durch diese Auszeichnung soll das Verhältnis zwischen Bundeswehr und Gesellschaft vertieft und nachhaltig gefestigt werden.
Aus einer Vielzahl an Vorschlägen aus allen Bereichen der Bundeswehr, bundeswehrnahen Verbänden und Gewerkschaften, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und dem Deutschen Städtetag wurden die Preisträger 2022 von einem Empfehlungsausschuss unter dem Vorsitz von Dr. Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, nominiert und durch die Verteidigungsministerin zur Auszeichnung ausgewählt.
Hinweise für die Medien:
Ablauf am Mittwoch, 14. September 2022
Zeit | Ablauf |
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16:00 Uhr | Eintreffen der Medien am Haupteingang BMVgBundesministerium der Verteidigung, |
17:00 Uhr | Beginn der Veranstaltung Begrüßung und Ansprache durch die Bundesministerin der Verteidigung Grußwort des Hauptgeschäftsführers des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und Vorsitzenden des Preis- und Medaillenverleihung durch die Verteidigungsministerin und Dr. Landsberg |
18:15 Uhr | Ende der Preisverleihung und des presseöffentlichen Teils |
Akkreditierungsverfahren:
Anmeldung mit dem beigefügten Formblatt bis:
Freitag, 9. September 2022, 10:00 Uhr bei:
BMVgBundesministerium der Verteidigung Stab Informationsarbeit Presse, Medienbetreuung
bmvgmedienbetreuung@bmvg.bund.de
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