Grüner Wasserstoff und seine Folgeprodukte gelten als Energieträger der Zukunft. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung unter Beteiligung des BMVgBundesministerium der Verteidigung im Sommer 2020 die Nationale Wasserstoffstrategie verabschiedet. Auch für die Truppe könnte Wasserstoff zu mehr Energieautonomie führen. Daran arbeiten Wissenschaftler einer Bundeswehr-Denkfabrik.
„Auch die Bundeswehr muss sich frühzeitig mit neuen Energieträgern beschäftigen“, sagt Simon Struck aus dem German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDSGerman Institute for Defence and Strategic Studies) in Hamburg. Das GIDSGerman Institute for Defence and Strategic Studies ist eine Kooperation der Führungsakademie der Bundeswehr und der Helmut-Schmidt-Universität.
Eine Herausforderung bei der Mobilität sieht der Wissenschaftler in der im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen niedrigeren Energiedichte von Wasserstoff. „Die Tanks müssen deutlich größer sein. Dies ist bei verschiedenen Anwendungen denkbar. Kampfpanzer oder Kampfflugzeuge werden vermutlich eher mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden.“ Diese ließen sich aber auf Basis von Wasserstoff herstellen.
Die Bundeswehr betreibt bereits heute ihre U-Boote teilweise mit Wasserstoff – die Boote der Klasse 212 A werden mit einer Kombination aus Brennstoffzellen und Dieselgeneratoren angetrieben. „Wir prüfen auch, ob sich die Abhängigkeit von der Logistik verringern lässt, wenn etwa Kasernen oder Feldlager lokal selbst Wasserstoff herstellen“, so Thomas Rappuhn.
Im Bereich Wasserstoff gebe es zahlreiche interessante Entwicklungen, vor allem im zivilen Bereich. „Für uns ist die Frage, ob diese auch bei militärischen Anforderungen Vorteile bringen könnten.“ Das Ziel der Forscher des GIDSGerman Institute for Defence and Strategic Studies ist es, auf Basis einer Analyse dieser Entwicklungen eine strategische Perspektive für die Energieautonomie der Bundeswehr nach 2050 zu entwickeln.
2020 beschloss die damalige Bundesregierung die Nationale Wasserstoffstrategie. Die neue Bundesregierung will diese noch weiter ausbauen. Mehr Informationen unter www.nationale-wasserstoffstrategie.de |
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