Von Anakonda bis Saber Strike – Unmittelbar vor dem NATONorth Atlantic Treaty Organization-Gipfel haben Zehntausende Soldaten in Osteuropa geübt. Der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Gipfel in Warschau am 8. und 9. Juli rückt näher. Die aktuelle Situation in Osteuropa wird dabei ein Schwerpunkt sein.
Die Sorge der osteuropäischen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mitgliedsstaaten vor einer Aggression Russlands führte bereits beim NATONorth Atlantic Treaty Organization-Gipfel in Wales vor zwei Jahren zu zahlreichen Beschlüssen. Im Mittelpunkt stand damals das neuerliche Bekenntnis zum System der kollektiven Sicherheit. Den Ländern an der Ostgrenze des Bündnisses wurde die verstärkte Präsenz von NATONorth Atlantic Treaty Organization-Truppen zugesichert. Übungsvorhaben, Vorbereiten von Infrastruktur, Vorauseinlagern von Ausrüstung und Nachschub und die Bestimmung von Stützpunkten waren Teil der, unter den noch frischen Eindrücken der Ukraine-Krise getroffenen, Vereinbarungen.
Umgesetzt wurden die Beschlüsse nicht nur mit der Aufstellung der Very High Readiness Joint Force, sondern auch mit der Verstärkung der Übungstätigkeiten auf in den baltischen Staaten und in Polen. Mehrere Tausend Soldaten von NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mitgliedern und anderen Partnernationen waren allein dort in den letzten beiden Monaten an Großübungen beteiligt. Mit dem Dragoon Ride II, einem Marsch über rund 2000 Kilometer von Bayern ins estnische Tapa, stellten amerikanische und deutsche Soldaten die Fähigkeit unter Beweis, Kräfte auch über große Distanzen koordinieren, verlegen und versorgen zu können.
Auf halber Strecke trafen sie auf eine weitere Großübung. Anakonda war ein Manöver unter polnischer Führung mit bis zu 31.000 beteiligten Soldaten aus insgesamt 24 Nationen. An der Weichsel hatten deutsche, britische, niederländische und amerikanische Pioniere mit ihren Amphibienfahrzeugen vom Typ M3 die rund 350 Meter Wasser überbrückt und so die Weiterfahrt des Dragoon Ride ermöglicht. Das Ziel der Fahrt war die Übung Saber Strike in Estland, Lettland und Litauen. Daran waren 13 Nationen und rund 10.000 Soldaten beteiligt. Das Zusammenspiel der verschiedenen Streitkräfte zu trainieren, war dabei der Schwerpunkt.
Parallel zu den Übungen an Land fand im Ostseeraum die Übung Baltic Operations zum mittlerweile 44. Mal statt. Rund 4.000 Soldaten, 45 Schiffe sowie 60 Luftfahrzeuge aus 14 Ländern waren beteiligt. Die Bundeswehr war mit dem Einsatzgruppenversorger „Berlin“, der Fregatte „Sachsen“ und Soldaten des Seebataillons ebenfalls vor Ort.
Im Augenblick ist die Übungsaktivität in Osteuropa deutlich verringert. NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten und auch Nicht-NATOMitglieder schauen auf den Gipfel am 8. und 9. Juli in Warschau. Bereits im Vorfeld wurde über mögliche Beschlüsse spekuliert. Unter anderem wird damit gerechnet, dass sich die Allianz auf die Aufstellung von vier Bataillonen einigt, die in den baltischen Staaten und in Polen stationiert werden sollen. Wie auch immer die Beschlüsse letzten Endes aussehen werden: Der Gipfel wird auf jeden Fall maßgeblich über das weitere Engagement der NATONorth Atlantic Treaty Organization an ihrer Ostgrenze bestimmen.
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