In Tallinn angekommen, wurde Verteidigungsminister Boris Pistorius vom estnischen Amtskollegen Hanno Pevkur begrüßt. Gemeinsam fuhren beide zum militärischen Flughafen Ämari, der seit 2014 von der NATO zur Verstärkung des Air Policing Baltikum genutzt wird.
Die Mission NATO Baltic Air Policing gewährleistet seit 2004 als kollektive und defensive Maßnahme den Schutz des baltischen Luftraumes. Seit 2014 nutzt die NATO auch den militärischen Flughafen in Ämari. Zurzeit sind dort acht spanische Eurofighter und 130 spanische Soldatinnen und Soldaten stationiert. Ergänzt wird das Kontingent im November durch drei deutsche Eurofighter. Estland, Lettland und Litauen besitzen keine eigenen Kampfjets.
Verteidigungsminister Pistorius auf dem Flugplatz: „Wir beteiligen uns am Air Policing aus echter Überzeugung.“ Für die Sicherheit dieser drei Länder zu sorgen, die selbst nicht dazu in der Lage seien, sei die Aufgabe der NATO, so der Minister weiter. Im Gespräch mit dem spanischen Kommandanten, Lieutnant Commander Louis Borque Torres, informierte sich Pistorius über die aktuelle Lage. Zur Sicherung des Luftraumes steigen Eurofighter auf. Bei einer Alarmierung werden russische Flugzeuge im internationalen Luftraum identifiziert und dokumentiert. Verteidigungsminister Pistorius hob bei seinem Besuch den Vorteil der Interoperabilität hervor. Diese ermöglicht es, Ressourcen, Personal und Material schonend einzusetzen.
In einem gemeinsamen Statement mit seinem Amtskollegen Pevkur würdigte Pistorius Estland als engen Verbündeten. Er versicherte seinem Kollegen Solidarität, Verlässlichkeit und die Fortsetzung des Engagements im baltischen Raum. Honoriert wurde die frühe und signifikante estnische Unterstützung mit Waffen und Material für die Ukraine. Ausdrücklich bedankte sich Pistorius für gemeinsame Realisation von Feldlazaretten sowie die Teilnahme an der Munitionsinitiative.
Am Nachmittag legten beide Verteidigungsminister an der Gedenkstätte Maarjamäe Kränze nieder. Dort sind der deutsche Militärfriedhof wie auch das Monument zum Gedenken der Holocaustopfer verortet.
Weiterer Punkt auf der Tagesordnung: der Besuch beim NATO Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence (NATO CCDCOECenter for Cyber Defence Centre of Excellence), welches 2008 in Tallinn gegründet wurde. Ziel dieses COECenter of Excellence ist es, die NATO, deren Mitgliedstaaten sowie Partnernationen im Kontext Cyberabwehr durch technologische, strategische, operationelle und rechtliche Expertise in den Bereichen Forschung, Ausbildung und Übung zu unterstützen. Als Gründungsnation beteiligt sich Deutschland mit Dienstposten, so ist der Chef des Stabes aus Deutschland. Vor Ort nahm sich Boris Pistorius Zeit, sich von den deutschen Soldatinnen und Soldaten des internationalen Thinktanks die Entwicklungen in diesem Thema erläutern zu lassen.
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