Mit der „MSCMunich Security Conference Innovation Night“ feierte der Cyber Innovation Hub der Bundeswehr seinen Einstand auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen begrüßte am Vorabend der MSCMunich Security Conference rund 600 Gäste von der Bühne der vollbesetzten Komödie im Bayrischen Hof. Im Fokus des Abends stand natürlich die Frage: wie kann die Bundeswehr wieder ein Umfeld erschaffen, in dem Innovationen entstehen und weiterentwickelt werden können?
Change is coming towards us and we need to let it happen.Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen
Die Ministerin fand bereits in ihrem Eröffnungsstatement klare Worte: „Die Bundeswehr muss ein Treiber für Innovation werden. Sie muss Freiräume schaffen für Kreativität und Experimente. Wir brauchen den Mut zu Versuch und Irrtum“. Die zentrale Herausforderung der Bundeswehr liege in Flexibilität und Agilität. Der Ansatz des Cyber Innovation Hub, die Innovationskraft des Startup Ökosystem gezielt für die Bundeswehr zu nutzen, sei deshalb ein effizienter Weg, auch mit dem bestehenden Wehrbudget große Verbesserungen erzielen zu können. So soll die Organisation neue Wege gehen und agiler werden, ohne dabei mit Traditionen zu brechen. Dieser Meinung ist auch die andere Seite.
Einen solchen Andrang hatte Wolfgang Ischinger nicht erwartet.
Fünf Startup-Unternehmen, die für die Bundeswehr interessante Technologien entwickelt haben, stellten in kurzen Vorträgen nicht nur ihr Produkt, sondern auch die Lage aus Sicht der Unternehmer dar. Lars Zimmermann, von der Innovationsagentur des Axel Springer-Verlages Hy!, Ingo Seebach von der Dronenabwehrfirma Dedrone und Stefan Gross-Selbeck von BCG Digital Ventures sehen in der Bundeswehr durchaus einen attraktiven Partner und Kunden. Kleinere Firmen scheiterten jedoch viel zu oft an bürokratischen Hürden und der Komplexität des Beschaffungsprozesses. Sie sprachen vielen Unternehmern aus dem Herzen, als sie die Hürden in der Zusammenarbeit mit staatlichen Organisationen beschrieben.
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Interessante Perspektiven aus dem Ausland brachten Avi Barliya, der in Israel eine unbemannte Marsmission initiierte, und der Brite Herman Narula, CEOChief Executive Officer der auf Simulationen spezialisierten Firma Improbable, ein. Gerade weil alle Nationen auf bürokratischen Systemen beruhen, ist beim Blick über den Tellerand viel über die verschiedenen Ansätze im Innovationsmanagement zu lernen.
Auf der Bühne der Münchner Sicherheitskonferenz begegneten sich Palantir-Chef Alexander Karp und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen.
Das ist schon außergewöhnlich: Alexander Karp, der medienscheue Mitgründer des mit über 10 Milliarden Dollar bewerteten Startups Palantir, das Regierungen mit Hilfe von Big-Data-Analysen helfen will die weltweite Sicherheitslage zu verbessern, trifft auf Ministerin von der Leyen. Die Bedeutung von Datenanlysen und die Rolle, die private Unternehmen darin bereits heute spielen, wurde aus beiden Perspektiven diskutiert. Der frühere „Bild“-Zeitungschef Kai Diekmann musste als Moderator des Abends nicht zwischen den Panelisten vermitteln. Die Stimmung war gut. Auf Diekmanns Frage was die Deutschen im Innovationsmanagement besser machen können, nannte Karp, der in Frankfurt promovierte, eine Schwäche, die den Deutschen ureigen sei und die sie dringend überwinden sollten: die chronischen Selbstzweifel.
Technologischer Fortschritt soll dazu führen, bestehende Strukturen, Institutionen und Industrien zu stärken und nicht zu ersetzen oder gar zu untergraben.Alexander Karp, Mitbegründer und CEOChief Executive Officer von Palantir Technologies
Vize-Admiral Joachim Rühle im Gespräch mit Ex-Wirtschaftsminister Phillip Rösler, Ex-BILD Chef Kai Diekmann und Cyber Innovation Hub CEOChief Executive Officer Fregattenkapitän Marcel Yon.
In einer zweiten Diskussionsrunde lobte Ex-Wirtschaftsminister Philipp Rösler im Gespräch mit Vize-Admiral Joachim Rühle die Bereitschaft der Bundeswehr, neue Wege zu gehen und Innovationen dort zu fördern, wo sie entstehen. Einig waren sich Rösler und CIHCyber Innovation Hub CEOChief Executive Officer Marcel Yon darüber, dass die Bundeswehr durchaus ein attraktiver Arbeitgeber für außergewöhnliche Talente und Entrepreneure ist. Die Chance, den digitalen Wandel der Bundeswehr und damit die Gesellschaft mitzugestalten, sei erfahrungsgemäß für Viele motivierender, als ein üppiges Gehalt.
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