Das Verteidigungsministerium und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie haben am Dienstag eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Künftig soll bei der Personalvermittlung gezielt zusammengearbeitet werden. So werden die Karriereperspektiven im zivilen Berufsleben für Soldatinnen und Soldaten nach dem Ende ihrer Dienstzeit weiter verbessert.
Generalleutnant Klaus von Heimendahl als Abteilungsleiter Personal im Verteidigungsministerium und Tim-Oliver Müller als Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HV BauHauptverband der Deutschen Bauindustrie) unterzeichneten die Vereinbarung im Bendlerblock. Sie sieht eine enge Zusammenarbeit bei der Vermittlung ausscheidender Soldatinnen und Soldaten in den zivilen Arbeitsmarkt vor. Auch beim freiwilligen Reservistendienst und in der Personalgewinnung der Bundeswehr soll künftig kooperiert werden.
Jedes Jahr verlassen Tausende Soldatinnen und Soldaten nach dem Ende ihrer militärischen Dienstzeit die Bundeswehr. Gleiches gilt für freiwillig Wehrdienstleistende. Sie werden mit Unterstützung des Berufsförderungsdienstes (BFDBerufsförderungsdienst) der Bundeswehr entsprechend ihrer Qualifikationen in den zivilen Arbeitsmarkt eingegliedert.
„Diese Frauen und Männer stellen vor dem Hintergrund des hohen Bedarfs an Arbeits- und Fachkräften eine für zivile Arbeitgeber höchst interessante Zielgruppe dar“, sagte von Heimendahl. Durch zivilberufliche Perspektiven nach dem Dienstzeitende werde zudem die Attraktivität des Arbeitgebers Bundeswehr gestärkt.
Der BFDBerufsförderungsdienst arbeitet bei der Eingliederungsunterstützung mit Unternehmen und Verbänden der Privatwirtschaft zusammen. Diese bieten ausscheidenden Soldatinnen und Soldaten Beschäftigungsmöglichkeiten an. Für den Baubereich wird dies nun durch den HV BauHauptverband der Deutschen Bauindustrie und seine rund 2.000 Mitgliedsunternehmen gewährleistet. Zudem wird der Branchenverband die Bildung von Netzwerken zwischen Unternehmen und Bundeswehr unterstützen.
„Der Bau ist die Stütze der deutschen Volkswirtschaft. Unsere 900.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sorgen täglich für die Modernisierung des Landes“, sagte Müller, der Geschäftsführer von HV BauHauptverband der Deutschen Bauindustrie. In den kommenden Jahren würden zahlreiche Infrastrukturprojekte hinzukommen. „Für deren Umsetzung brauchen wir gut ausgebildetes Personal. Soldatinnen und Soldaten haben während ihrer militärischen Dienstzeit fachliche und persönliche Qualifikationen erworben, die sie gewinnbringend in die Bauindustrie einbringen können.“
Bauunternehmen können zum Beispiel Stellenangebote im Stellenvermittlungssystem des BFDBerufsförderungsdienst veröffentlichen und sich bei Jobmessen und Informationsveranstaltungen für Soldatinnen und Soldaten präsentieren. Zudem wird eine gezielte Zusammenarbeit im Bereich des freiwilligen Reservistendienstes angestrebt. Beschäftigte in der Bauindustrie sollen über den Reservistendienst informiert und bei Interesse und Eignung zielgerichtet bei der Bundeswehr eingesetzt werden.
Durch den Reservistendienst und begleitende Lehrgänge sollen die Beschäftigten Fähigkeiten erwerben, die sie auch in ihren zivilen Tätigkeiten nutzen können. Zudem sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Baubranche über militärische und zivile Karriereperspektiven bei der Bundeswehr informiert werden, wenn sie in ihren Unternehmen nicht mehr weiterbeschäftigt werden können.