Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat im Anschluss an die Gründung des German Institute for Denfence and Strategic Studies (GIDSGerman Institute for Defence and Strategic Studies) die Beförderung zum Leutnant und zum Leutnant zur See vorgenommen. 365 Offizieranwärterinnen und -anwärter der Bundeswehr und der Armée française waren dazu am Samstag an der Helmut-Schmidt-Universität (HSU), der Universität der Bundeswehr in Hamburg, angetreten. An der Universität der Bundeswehr in München wurde ebenfalls ein Beförderungsappell abgehalten.
Rede der Ministerin beim Beförderungsappell.
Der Beförderungsappell in Hamburg fand im Rahmen des „Open Campus“, des Tages der offenen Tür der HSU, statt. Dabei gab es ein facettenreiches und buntes Programm für Studierende und ihre Angehörigen. Auch die Ministerin schaute vorbei. Sie sagte in Hamburg: „Heute freue ich mich mit Ihnen über Ihre Beförderung und gratuliere Ihnen von Herzen zu diesem wichtigen Schritt Ihres beruflichen Lebens. Alles Gute, weiter viel Erfolg im Studium, allzeit Soldatenglück und Gottes Segen.“
Der Präsident der HSU, Prof. Dr. Klaus Beckmann begrüßt die anwesenden Soldatinnen und Soldaten.
Der Präsident der HSU, Prof. Dr. Klaus Beckmann, holte bei seiner Begrüßung der mehr als 2000 anwesenden Soldatinnen und Soldaten, ihrer Angehörigen und geladenen Gäste das Barett seiner Leutnantsbeförderung hervor. Mit diesem ihm sehr werten Erinnerungsstück führte Beckmann den jungen Offizieranwärterinnen und -anwärtern der HSU die Bedeutung des Moments vor Augen. „Ich weiß, wie wichtig Ihr Schritt heute ist“, sagte der Präsident auf dem Sportgelände der Universität. Ab nun seien sie für ihre Kameradinnen und Kameraden in besonderer Weise Vorbild. Jede und jeder von ihnen sei berufen, die Zukunft der Bundeswehr positiv zu gestalten.
Der Leiter des Studierendenbereichs, Oberst Diplom-Kaufmann Lothar Dobschall, erinnerte sich zu diesem Anlass an seine „Leutnantsjacke“, die er bis auf den heutigen Tag in Ehren halte. Er dankte den Angehörigen der Offizieranwärterinnen und -anwärter für ihren Besuch an der HSU. Denn die Soldatinnen und Soldaten bräuchten ihre Unterstützung. Zu den zur Beförderung Anstehenden sagte Dobschall: „Sie sind eine Bereicherung für unsere Universität.“ Der Leiter des Studierendenbereichs machte deutlich, dass er nunmehr erwarte, dass die jungen Leutnante und Leutnante zur See ihre Vorbildrolle auch annähmen.
Bundesministerin Ursula von der Leyen ernennt beim Beförderungsappell 365 studierende Offizieranwärterinnen und -anwärter zu Offizieren.
Diese waren gemeinsam mit vier französischen Kameraden zur Beförderung auf dem Rasen des HSU-Sportplatzes angetreten. Dass sie hier Seite an Seite standen, wertete die Ministerin als ein deutliches Zeichen der engen deutsch-französischen Freundschaft. „Es ist Ausdruck unserer tiefen Überzeugung, wie viel wir in Europa zusammen erreichen können, wenn wir gemeinsam handeln.“
Ursula von der Leyen im Gespräch mit den französischen Soldaten.
In diesem Kontext hob die Ministerin die Internationalität der Bundeswehr auf allen Ebenen hervor. So sei die umfassende Einbindung der Partner längst nicht mehr den „höheren Stäben“ vorbehalten. Sie sei vielmehr Tagesgeschäft auf jeder militärischen Ebene, sagte von der Leyen beim Beförderungsappell. Dafür gebe es allein im hiesigen nahen Umfeld bereits sehr gute Beispiele. So etwa das deutsch-niederländische Panzerbataillon in Lohheide oder die Offiziersanwärter-Ausbildung aus acht Nationen an der Marineschule Mürwik – und schließlich das gemeinsame Studium von Soldatinnen und Soldaten aus elf Nationen an der HSU. Weiter bereicherten rund 170 Stabsoffiziere und Offiziere aus 62 Nationen die Lehrgänge an der Führungsakademie der Bundeswehr (FüAkFührungsakademie der Bundeswehr) in Hamburg.
Die Ministerin sagte an die Adresse der frisch gebackenen Leutnante und Leutnante zur See: „Ihre Beförderung ist nicht irgendeine. Sie werden heute zum Offizier der Bundeswehr und der Armée française ernannt.“ Damit gehörten sie nunmehr offiziell zum Kreis derer, die künftig ein hohes Maß an Verantwortung in ihren Streitkräften trügen.
Von der Leyen hob hervor, dass die jungen Offiziere in eine Truppe gelangten, die erstmals nach mehr als 25 Jahren wieder wachse. Neben den Einsätzen gehöre die Landes- und Bündnisverteidigung mittlerweile wieder zum täglichen Ausbildungspensum.
Bundesministerin Ursula von der Leyen gratuliert zur Beförderung.
Sehr deutlich unterstrich die Ministerin in diesem Kontext die Rolle der Bundeswehr in der Gesellschaft. „Sie kommen in eine Truppe, an die unsere Gesellschaft hohe Erwartungen richtet. Sei es mit Blick auf unsere Einsatzbereitschaft, sei es mit Blick auf unser Auftreten, auf unsere innere Verfasstheit, auf unser Selbstverständnis und unsere Tradition, auf den Umgang miteinander.“
Hohe Erwartungen richteten nicht zuletzt die Bündnispartner an die jungen Offiziere der Bundeswehr, so von der Leyen. Das gelte für Deutschlands Beitrag zur Lastenteilung in der Allianz ebenso wie für die Bereitschaft der Bundeswehr, an den internationalen Einsätzen mitzuwirken und beim Aufbau künftiger militärischer Fähigkeiten voranzugehen.
Für die Offiziersanwärterinnen und -anwärter bedeute die Verantwortung, die sie künftig tragen, vor allem viel Gestaltungsspielraum. „Wir wollen, dass Sie gestalten!“, sagte Ursula von der Leyen. Die jungen Soldatinnen und Soldaten brächten frisches Wissen und neue Ideen in die Bundeswehr. Sie sollten aus der Universität „den Geist der Freiheit des Gedankens“ in die Streitkräfte tragen. „Einen Geist, der bestens zu unserem Selbstverständnis, zu unserer Führungskultur der Inneren Führung passt“, so die Ministerin.
Bundesministerin Ursula von der Leyen ernennt beim Beförderungsappell 365 studierende Offizieranwärterinnen und -anwärter zu Offizieren, in Hamburg, am 30.06.2018.
Von der Leyen hob schließlich den Respekt hervor, mit dem die Vorgesetzten ihre Soldatinnen und Soldaten behandeln müssten. „Nur wenn Ihre Soldatinnen und Soldaten spüren, dass Sie ihnen mit Respekt begegnen, mit Respekt für ihre jeweils ganz eigene Persönlichkeit, werden Sie umgekehrt als Vorgesetzter respektiert werden“, so die Ministerin.
Für einen würdigen musikalischen Rahmen dieses Beförderungsappells sorgte das Marinemusikkorps aus Kiel unter der Leitung von Fregattenkapitän Friedrich Szepansky. So etwa mit dem „Regimentsgruß“ beim Einmarsch der Ehrenformation über den „Präsentiermarsch“ beim Abschreiten der Front und im weiteren Verlauf mit dem „Parademarsch Nr. 1“, dem „Marche#frs soldats de Robert de Bruce“ und schließlich mit „Des Großen Kurfürsten Reitermarsch“.
Inhalte teilen via