Die ersten drei Überschneefahrzeuge des Typs BvS10 CATVCollaborative All-Terrain Vehicle wurden im schwedischen Örnsköldsvik an die Bestellernationen Schweden, Deutschland und Großbritannien übergeben. Die Übergabe ist ein großer Schritt auf dem Weg zur Vollausstattung der Bundeswehr. Hergestellt werden die Fahrzeuge von der schwedischen BAE Systems Hägglunds.
Das Kürzel CATVCollaborative All-Terrain Vehicle steht für Collaborative All Terrain Vehicle. Entsprechend ist das BvS10 ein sehr bewegliches, geschütztes Kettenfahrzeug für extrem unwegsames Gelände. Solche Überschneefahrzeuge sind vielseitig einsetzbar. Sie können Soldatinnen und Soldaten sowie Material in schwer befahrbarem Gelände auch unter extremen Klimabedingungen geschützt transportieren – in Schnee und Eis, im Gebirge, in Wüsten und Sümpfen. Das macht sie zu einem zentralen Baustein für Operationen in unwegsamem Terrain.
Das BvS10 CATVCollaborative All-Terrain Vehicle wurde komplett neu entwickelt und ist der Nachfolger des Bv206 D, das bei der Bundeswehr seit 1984 im Einsatz ist. Das BvS10 wird nun unter dem Namen Husky 3 in die Bundeswehr eingeführt. Insgesamt wurden 367 Fahrzeuge bestellt. Der Husky 3 wird seinen Vorgänger zunächst ergänzen, sollten weitere Beschaffungen erfolgen vielleicht auch vollständig ersetzen.
Beeindruckend ist die große Einsatzbreite des Husky 3. Er wird als Führungsfahrzeug, als Gruppentransportfahrzeug und als Logistikfahrzeug mit Pritsche und Wechselladesystem ausgeliefert. Viele weitere Versionen sind möglich – beispielsweise als Mörserplattform und Sanitätsfahrzeug.
Der Husky 3 ist eines der ersten Projekte des Sondervermögens Bundeswehr, das zur Auslieferung kommt. Deutschland beschafft die Fahrzeuge multinational gemeinsam mit Schweden und Großbritannien. Dadurch können die Entwicklungskosten auf eine größere Stückzahl umgelegt und die Stückkosten gesenkt werden. Die Logistik wird vereinfacht und die Wirtschaftlichkeit erhöht. Zudem wird die Interoperabilität innerhalb der NATONorth Atlantic Treaty Organization gestärkt. Die Nutzung eines Rahmenvertrages mit Schweden als Leitnation setzt Maßstäbe für eine erfolgreiche und effiziente länderübergreifende Beschaffung.
„Durch die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten des Husky 3, beispielsweise bei der Gebirgsjägertruppe, erfahren wir einen deutlichen Funktionszuwachs bei unseren landgebundenen Fahrzeugen“, sagt Oberstleutnant Stefan K. Er leitet das Projekt und arbeitet in der Abteilung Kampf im Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, kurz BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr.
Vor dem Einsatz wird das Fahrzeug in der taktischen sowie technisch-logistischen Einsatzprüfung durch die Nutzer intensiv erprobt. Schließlich muss es bei extremen Umweltbedingungen und bei Außentemperaturen von minus 50°C bis plus 70°C erfolgreich eingesetzt werden können.
Die Erprobung wird voraussichtlich in Norwegen, in wüstenähnlichen Gebieten in Spanien sowie in den deutschen und österreichischen Alpen erfolgen. Zudem wird die Einrüstung der neuesten Kommunikationsmittel des Heeres im Rahmen des Projekts Digitalisierung landbasierte Operationen (D-LBODigitalisierung Landbasierte Operationen) vorbereitet, um einen lückenlosen Digitalfunk mit anderen Fahrzeugen sowie Soldatinnen und Soldaten sicherzustellen.
Der Husky 3 stärkt die Resilienz der Truppe sowie die Verteidigungsfähigkeit im Gebirge und in unwegsamem Gelände. Seine Einführung erhält der Bundeswehr langfristig wichtige Fähigkeiten. Die Serienauslieferung soll 2026 beginnen und bis 2030 abgeschlossen sein.
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