Mit einem Großen Militärischen Ehrengeleit im Berliner Dom hat sich die Bundeswehr von Staatssekretär a.D.außer Dienst und Generalleutnant a.D.außer Dienst Jörg Schönbohm verabschiedet. Er war am 7. Februar im Alter von 81 Jahren verstorben.
Totenwache am Sarg von Jörg Schönbohm im Berliner Dom.
Im Verteidigungsministerium und in der Bundeswehr wird Schönbohm durch seine Lebensleistung als Berufssoldat, Beamter und Politiker – insbesondere durch sein Wirken bei der Integration der Nationalen Volksarmee – stets in besonderer Erinnerung bleiben.
Als Befehlshaber des 1990 aufgestellten Bundeswehrkommandos Ost war es Schönbohms Auftrag, aus Bundeswehr und Nationaler Volksarmee (NVA) gesamtdeutsche Streitkräfte zu bilden. Innerhalb weniger Monate sollte der Grundstein für den Aufbau der Bundeswehr in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik und Berlin gelegt werden. Eine beispiellose Herausforderung: Wie mit einer praktisch über Nacht aufgelösten NVA umgehen?
Schönbohm übernimmt das Kommando in Strausberg im August 1990 und kehrt damit auch in seine alte Heimat zurück. Der 1937 in der Mark Brandenburg geborene Offizier hat die Grundlage für eine einzigartige Erfolgsgeschichte geschaffen: Trotz aller Herausforderungen und Widrigkeiten wächst in den folgenden Jahren die „Armee der Einheit“ heran. Schönbohms Motto war, dass die Soldaten der Bundeswehr nicht als Sieger zu Besiegten kämen, sondern als Deutsche zu Deutschen.
Im Geschäftsbereich des Verteidigungsministeriums war er zuletzt Inspekteur des Heeres (1991/1992) und anschließend bis 1996 Staatssekretär für Sicherheitspolitik, Bundeswehrplanung und Rüstung. Danach startete Schönbohm seine politische Karriere.
Er ist Inhaber des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und anderer hoher Auszeichnungen.
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