Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, besucht zahlreiche Dienststellen der Truppe. Bei seinen Stationen in ganz Deutschland sucht er den Austausch mit den Führungsebenen der Teilstreitkräfte und der militärischen Organisationsbereiche. Schwerpunkte der Gespräche sind die Themen Einsatz- und einsatzgleiche Verpflichtungen, Stand der Umsetzung von Strukturentscheidungen sowie die Einführung der Europäischen Arbeitszeitrichtlinie. Die Redaktion der Bundeswehr wird in den kommenden Tagen an dieser Stelle über die Besuchsreihe berichten.
Damit endete die Truppenreise des Generalinspekteurs der Bundeswehr nach fünf Tagen und, einschließlich des Besuchs der Einsatzflotille 2, neun Dienststellen der Streitkräfte. Sie bot den teilnehmenden Soldatinnen und Soldaten die Gelegenheit, die Sichtweisen des Generalinspekteurs aus erster Hand zu erfahren. Zugleich konnte sich auch General Volker Wieker einen aktuellen Eindruck von der hohen Leistungsfähigkeit der Truppe verschaffen, die er bei allen Besuchen ausdrücklich lobte.
Der fünfte und damit letzte Tag der Truppenreise des Generalinspekteurs der Bundeswehr führte General Volker Wieker zu der Führungsunterstützungsschule der Bundeswehr in Feldafing am Starnberger See. Die Schule ist eine Dienststelle des Organisationsbereichs Streitkräftebasis. Dort informierte er sich über die aktuelle Lage der Schule und sprach dazu mit dem Schulkommandeur, Brigadegeneral Dietmar Mosmann, sowie dem Führungs- und Stammpersonal.
Als ein Beispiel für die hohe Spezialisierung der Ausbildung wurde der Ausbildungsgang zum „Netzwerkadministratorfeldwebel für lokale verlegefähige Netzwerke der Bundeswehr“ vorgestellt. Bei diesem Training kann die Summe der vier Module mit zusammen weit über 200 Ausbildungstagen sowohl als Gradmesser für die Komplexität als auch zugleich für die Attraktivität dieser Hochwert-ITInformationstechnik-Ausbildung angesehen werden. Weiterhin wurden die internationalen Verbindungen der Schule aufgezeigt. Neben einigen „Bilaterals“ pflegt die Führungsunterstützungsschule seit langem gut funktionierende Partnerschaften mit Ausbildungseinrichtungen in Frankreich, Großbritannien und den USA sowie im Rahmen der sogenannten „D-A-CH-Kooperation“ eine gute Nachbarschaft mit Österreich und der Schweiz. Zudem wurde aufgezeigt, welche Maßnahmen getroffen wurden, um die EUEuropäische Union-Arbeitszeitrichtlinie im Lehrbetrieb umzusetzen; dazu musste die Länge von zehn Lehrgängen angepasst werden.
Zum Abschluss nahm sich General Wieker Zeit für ein Gespräch mit dem Stammpersonal aus allen Schulbereichen einschließlich Mitgliedern des örtlichen Personalrates. Die dabei gestellten Fragen berührten unter anderem die Themenbereiche Strukturen für die Cyberabwehr, den Flüchtlingseinsatz und die Gestaltung der Dienstzeit für Berufssoldaten.
Der Nachmittag des vierten Tages seiner Truppenreise führte den Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, zu einem Truppenteil der Luftwaffe. Kommodore Oberst Holger Neumann und Teile des Geschwaderstabes trugen zu dem Taktischen Luftwaffengeschwader 74 und seinen Aufträgen vor.
Kern des Briefings war die Dauereinsatzaufgabe zur Wahrnehmung der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Alarmrotte (Quick Reaction Alert) sowie die Gestellung der Kräfte ab Ende August bis Ende Dezember 2016 für das Air Policing im Baltikum. „Einsatz ist unser Auftrag“, so der Kommodore Oberst Neumann. Zugleich sind die Auflagen des Lizenzerhalts und natürlich auch Ausbildungen und Übungen, wie beispielsweise im Mai diesen Jahres beim „NATONorth Atlantic Treaty Organization Tiger Meet“ in Saragossa, zu absolvieren. Oberst Neumann verdeutlichte anhand zahlreicher Beispiele stolz die sehr gute Einbindung des Geschwaders in die Region.
In der Gesprächsrunde mit zahlreichen Soldatinnen und Soldaten des Geschwaders wurden natürlich auch die Erfahrungen bei der Einführung der EUEuropäische Union-Arbeitszeitrichtlinie bei der Gestellung der QRAQuick Reaction Alert dargestellt. Weitere Thema waren beispielsweise die Entfrachtung von Lehrgängen zu Gunsten der Truppenausbildung sowie die Karriereberatung der Bundeswehr.
Abschließend unterschrieb Generalinspekteur der Bundeswehr auf dem Banner, das auf die Jubiläen (60 Jahre Luftwaffe und 55 Jahre Geschwader Neuburg) am Tag der Bundeswehr hinweist. Das Plakat wird für einen wohltätigen Zweck versteigert.
Der vierte Tag der Truppenreise des Generalinspekteurs der Bundeswehr, General Volker Wieker, begann mit einem Lagebriefing auf der nächsten Führungsebene. Am Donnerstagmorgen traf General Wieker mit dem Divisionskommandeur der 10. Panzerdivision, Generalmajor Bernd Schütt, und den Stabsabteilungsleitern des Divisionsstabes zusammen.
Die 10. Panzerdivision stellte in dem Lagevortrag dar, welche Themen derzeit im Schwerpunkt ihrer Arbeit liegen. Dabei wurden Aspekte der dezentralen Lagebearbeitung im militärischen Nachrichtenwesen erläutert. Aber auch eine grundlegende Veränderung in der Zuweisung von Einsatzaufgaben an die Brigaden wurde dem Generalinspekteur vorgestellt. In 2015 waren die Brigaden zeitlich nacheinander für die Kräftegestellung aller Einsätze zuständig. Im nächsten Einsatzjahr wird jeweils eine Brigade für das Gesamtjahr für einen Einsatz verantwortlich. Damit erhöht sich die Erfahrung einer Brigade für „ihr“ Einsatzgebiet und gibt ihr gleichzeitig mehr Flexibilität in der Auftragserfüllung. Auch über die Divisionsübung SCHNELLER DEGEN 2016 mit allen Brigaden und amerikanischer Beteiligung wurde informiert.
An der nachfolgenden Gesprächsrunde im Casino der Balthasar-Neumann-Kaserne nahmen Abordnungen der Gebirgsjägerbrigade 23, der Panzerbrigade 12, des Artilleriebataillons 131 und des Artillerielehrbataillons 345 sowie Angehörige des Divisionsstabes teil. Sie begann mit der Aufforderung des Generalinspekteurs, stolz auf die eigenen Leistungen zu sein. Nicht zuletzt die Besuche der Bundeskanzlerin in der Truppe während der vergangenen Wochen seien ein Ausdruck hoher öffentlicher Wertschätzung für die Bundeswehr. Anschließend legte General Wieker seine Gedanken zu den Handlungsfeldern Personal, Material und Ausbildung dar. Die sich abschließenden Fragen betrafen mögliche Aufstiegschancen für Mannschaftssoldaten, die Dienstzeit von Berufssoldaten und den Einsatz der Bundeswehr in der Flüchtlingshilfe.
Es ist der Nachmittag des dritten Tages der Truppenreise des Generalinspekteurs der Bundeswehr, General Volker Wieker. Brigadegeneral Gert-Johannes Hagemann, Kommandeur Ausbildungszentrum Infanterie und General der Infanterie, wies den Generalinspekteur in Auftrag und Aufgaben des Ausbildungszentrums ein.
Das Ausbildungszentrum bildet Angehörige der Jägertruppe, der Gebirgsjägertruppe und der Fallschirmjägertruppe in unterschiedlichsten Lehrgängen aus. Aber auch über das Heer hinaus werden Kräfte des Seebataillons der Marine und der Objektschutzkräfte der Luftwaffe ausgebildet. Genauso unterschiedlich wie die Lehrgangsteilnehmer sind auch die Ausbildungsorte – Anteile der Fallschirmsprungausbildung in den USA und der Gebirgsausbildung in den österreichischen Alpen gehören genauso zum Spektrum des Zentrums wie das gut bekannte Bonnland.
Inhalt des Briefings war nicht nur die Darstellung der einzelnen Lehrgänge, sondern auch deren Besonderheiten. Insbesondere die Erfahrungen mit dem Boxer in der Ausbildung sowie seine Rolle im System Infanterie wurden tiefergehend besprochen. Auch die Basisbefähigung infanteristischer Kräfte sowie die sich aus den Waffen und den Führungssystemen ergebende Komplexität wurden diskutiert. Brigadegeneral Hagemann erläuterte dabei auch die Rolle des Zentrums bei der Weiterentwicklung der Einsatzgrundsätze des GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer.
In der sich stets anschließenden Gesprächsrunde mit Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Arbeitnehmern des Zentrums spannte zunächst der Generalinspekteur einen Bogen über die Themen Material, Personal und Ausbildung. Weitere Themen der Runde waren Laufbahnmodelle für lang dienende Mannschaftssoldaten, die Unterstützung in der Flüchtlingshilfe, das Gewehr G 36 und – auch in der Ausbildungseinrichtung – die ersten Erfahrungen mit der EUEuropäische Union-Arbeitszeitrichtlinie.
Der Generalinspekteur verabschiedete sich mit der Feststellung, dass sich das Zentrum ein sehr hohes Renommee erworben hat: „Sie sind ein Aushängeschild, dessen Kompetenz weithin anerkannt ist.“
Der Brigadekommandeur, Brigadegeneral Ruprecht von Butler, und die Stabsabteilungsleiter des Brigadestabes der Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“ informierten den Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, am Vormittag des dritten Tages seiner Truppenreise.
Nach drei Besuchen auf der Ebene Bataillon nahm General Wieker damit die nächste Führungsebene wahr. Dabei wurden ihm insbesondere die Planungen der Brigade für das bevorstehende Einsatzjahr 2017 vorgetragen. Auch das Jahr vor einem Einsatz wird deutlich durch diesen geprägt. Zudem gilt es, die Grundbefähigung der Einheiten und Verbände zu erhalten und zu verbessern sowie die NRFNATO Response Force Initial Follow-On-Forces Group binnen weniger Tage einsetzen zu können.
Für den Generalinspekteur war die gleichzeitige Kräftebindung durch das Stellen von Reserven für unterschiedliche Einsatzoptionen von hohem Interesse. Ab 2017 muss die Brigade über das gesamte Jahr parallel Kräfte und Mittel für Standby-Verpflichtungen der Operationen RESOLUTE SUPPORT und Kosovo Force stellen. Dafür werden sich durchgängig etwa 650 Soldatinnen und Soldaten bereithalten. Selbstverständlich werden im Einsatzjahr auch circa 360 Soldatinnen und Soldaten der Brigade unmittelbar in den Einsatz gehen. Afghanistan, Kosovo und Mali sind sicher im Auftragsbestand der Brigade verbucht, möglicherweise sind auch Kräfte in den Irak zu entsenden.
An den Vortrag schloss sich eine Diskussion mit dem Führungskreis und Vertrauenspersonen der Brigade an. Hier wurde vom Generalinspekteur aufgezeigt, welche Leistungen von einem Bataillon in einem Einsatz zur Ertüchtigung von Streitkräften, wie beispielsweise derzeit im Irak, aus seiner Grundaufstellung heraus zu erwarten sind. In diesem Zusammenhang wurde auch die notwendige Flexibilität für Kommandeure angesprochen, damit sie ihre Verantwortung sachgerecht wahrnehmen können. Weitere Themen waren die Besonderheiten der Organisationsstrukturen von Verbänden, deren Personalstellen nicht besetzt werden können sowie Auswirkungen der EUEuropäische Union-Arbeitszeitrichtlinie auf Ausbildungen und Übungen.
Der Generalinspekteur verabschiedete sich nicht ohne Lob für das gute Standing der Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“ und damit der Anerkennung der Leistung der Soldatinnen und Soldaten.
Am Nachmittag des zweiten Tages seiner Truppenreise, wurde der Generalinspekteur über die Lage und den Auftrag des Panzergrenadierbataillons 371 informiert. Dazu trug der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Thorsten Gensler mit den Stabsabteilungsleitern im Rahmen eines Lagevortrags zur Unterrichtung umfassend vor.
Insbesondere die Erfahrungen dieses Verbandes im Rahmen der Gestellung der Kräfte und Mittel als Interim Very High Readiness Joint Task Force der NATONorth Atlantic Treaty Organization im Jahr 2015 waren von hohem Interesse für den Generalinspekteur. Während des Vortrages tauschte sich General Wieker auch mit den Stabsabteilungsleitern über deren Perspektive und Erwartungen für eine solche schwergewichtige Aufgabe aus. Hier zeigte sich, welche große Herausforderung der Verband im vergangenen Jahr bewältigt hat.
Aber es wurde nicht nur zurück geblickt. Das Halten der Einsatzbereitschaft als Deutscher Gefechtsverband NRFNATO Response Force Initial Follow-On-Forces-Group bis Ende Januar 2017 wird das Panzergrenadierbataillon 371 weiter fordern. Natürlich sind daneben weitere Aufträge, wie beispielsweise die Darstellung eines Gefechtsausschnitts beim Tag der Bundeswehr, zu erfüllen.
In der abschließenden Gesprächsrunde mit Soldatinnen und Soldaten des Marienberger Bataillons wurden aktuelle Themen diskutiert. So wurde die Attraktivität der Mannschaftslaufbahn bei langen Verpflichtungszeiten anschaulich von einem Teilnehmer dargestellt. General Wieker nutzte diese Anmerkung, um seine Überlegungen, für mögliche Anpassungen der Mannschaftslaufbahn zu skizzieren. Ein weiteres Thema waren die Auswirkungen der längeren Verpflichtungszeiten auf die Konzeption und Ausgestaltung der Truppenausbildung. Aber auch die ersten Erfahrungen mit der EUEuropäische Union-Arbeitszeitrichtlinie kamen in der Diskussion nicht zu kurz.
Der Bataillonskommandeur des Panzerpionierbataillons 1, Oberstleutnant Christian Belke, und die Stabsabteilungsleiter haben General Wieker in die Struktur und Aufträge des Bataillons eingewiesen.
Der eindeutige Schwerpunkt des Bataillons ist das Erfüllen der umfangreichen Einsatzverpflichtungen im Jahr 2016. Der Verband ist in Mali, in Afghanistan und im Kosovo gefordert. Darüberhinaus müssen Kräfte und Mittel für die NRFNATO Response Force, die EUBGEuropean Union Battlegroup und die ORFOperational Reserve Force gestellt werden. Der Kommandeur zeigte auf, dass damit knapp 40% seines Personals in diesem Jahr in Einsätzen oder einsatzgleichen Verpflichtungen gebunden ist.
Allein der Einsatz in der europäischen Ausbildungsmission EUTMEuropean Union Training Mission Mali bedeutet den Einsatz von 71 Soldatinnen und Soldaten über knapp 10 Monate auf dem afrikanischen Kontinent.
Während des Lagevortrags zur Unterrichtung informierte sich der Generalinspekteur sehr intensiv über den Stand der Stellenbesetzung der Kampfmittelabwehrfeldwebel und deren Ausbildungsgang. Zudem wurde die Ausstattung mit Gerät für die Kampfmittelbeseitigung detailliert betrachtet. In der sich anschließenden Gesprächsrunde mit den Soldatinnen und Soldaten wurden unter anderem die anstehenden Einsatzverpflichtungen und die Ausbildungssystematiken, aber auch die sogenannten Lebensarbeitszeitkonten thematisiert. Der Generalinspekteur dankte den Soldatinnen und Soldaten für ihre gute Arbeit und wünschte dem Panzerpionierbataillon 1 für das Einsatzjahr 2016 alles Gute.
General Wieker ließ sich von Oberstleutnant Torsten Ukena, Kommandeur ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrbataillon 7, und seinem Stab über die aktuelle Auftragslage sowie die personelle und materielle Einsatzbereitschaft informieren. Das ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-AbwBtlAbwehrbataillon 7 ist mit seinen Besonderheiten ein hoch spezialisierter Verband, dessen Fähigkeiten in den Einsätzen vielfach und oftmals durchhaltefähig benötigt werden. Sowohl die klassischen Fähigkeiten A/C-Detektion, Dekontamination und Wasseraufbereitung, aber auch die forensisch verwertbare Probenentnahme werden durch diese Spezialisten sichergestellt.
Diese Tätigkeiten müssen trainiert werden - daher ist das Bataillon in zahlreiche Ausbildungs- und Übungsvorhaben im In- und Ausland eingebunden. Nicht zuletzt wurde die zunehmende Übungstätigkeit mit der 101. ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrkompanie der niederländischen Streitkräfte vorgestellt, die vom Generalinspekteur außerordentlich begrüßt wurde und – so General Wieker - künftig weiter forciert werden muss.
Der Generalinspekteur zeigte sich beeindruckt von der hohen Flexibilität der Soldatinnen und Soldaten. Diese nutzten die Möglichkeit, um dem Generalinspekteur Fragen zu stellen und Anregungen mitzugeben. Die Fragen drehten sich um die Wiedereinstellung von Reservisten, die Ausgestaltung der Infrastruktur und natürlich um erste Erfahrungen zur Einführung der EUEuropäische Union-Arbeitszeitrichtlinie.
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