Die Bundeswehr soll sich weiterhin am UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Einsatz vor den Küsten Libanons beteiligen. Den Antrag auf Fortführung des Einsatzes für ein weiteres Jahr hat die Bundesregierung ins Parlament eingebracht. Der Bundestag hat darüber nun in erster Lesung beraten. UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon (United Nations Interim Force in Lebanon) ist eine der ältesten aktiven UNUnited Nations-Missionen. Minister Pistorius hob in seiner Rede die große Wertschätzung hervor, die den deutschen Soldaten entgegengebracht werde.
Bei der ersten Lesung im Deutschen Bundestag warb Verteidigungsminister Boris Pistorius für die geplante Fortführung des Anteils der Bundeswehr an der Mission UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon:
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Minister Pistorius hob die Fortschritte des UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Einsatzes hervor und die Verdienste der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die mit ihrem Einsatz einen großen Beitrag an diesem Erfolg hätten. Der Minister sagte: „Ihnen gebührt unser ausdrücklicher Dank und unsere Anerkennung.“
Die Bundeswehr hat den Auftrag, vor der Küste Libanons den Waffenschmuggel über See zu unterbinden. Sie soll die Seewege in einem fragilen sicherheitspolitischen Umfeld nahe den Grenzen Israels überwachen. Die deutschen Streitkräfte unterstützen damit die Sicherung der libanesischen Grenzen, Einreisepunkte und Handelswege, hier besonders zu den wichtigsten libanesischen Häfen Beirut, Tripoli und Sidon.
Deutsche Soldatinnen und Soldaten sollen die libanesischen Streitkräfte, die als politisch neutral gelten und bei der Bevölkerung anerkannt sind, beim Aufbau tragfähiger Strukturen und Fähigkeiten unterstützen. Dabei liegt der Schwerpunkt des deutschen Engagements unvermindert auf der Ausbildung der libanesischen Marine, so bei der allgemeinen seemännischen und schiffstechnischen Ausbildung. Die libanesische Marine soll damit in die Lage versetzt werden, die Seewege und -grenzen vor ihren Küsten selbst zu kontrollieren. Sie soll perspektivisch Aufgaben der Maritime Task Force zu übernehmen. Dieses Vorhaben macht deutliche Fortschritte:
Im zurückliegenden Mandatszeitraum konnten bereits zwei von drei Abschnitten im libanesischen Küstenvorfeld in die Verantwortung der libanesischen Marine übergeben werden, die mit ihrer Küstenradar-Organisation eigenverantwortlich das Lagebild erstellt und verdächtige Schiffe und Boote identifiziert. Die Schiffe und Boote von UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon unterstützen die libanesische Marine dabei. Der dritte Abschnitt soll noch in diesem Jahr übergeben werden.
Zudem konnten durch das deutsche Engagement bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon und weitere bilaterale Projekte die Fähigkeiten der „Lebanese Navy“ bereits verbessert werden. Nahezu jeder derzeit aktive libanesische Marinesoldat hat schon einmal mit den Ausbildern im deutschen Ausbildungskommando Libanon Kontakt gehabt.
Die Sicherheitslage im Libanon gilt als fragil. Das politische Vakuum hat sich im vergangenen Mandatszeitraum vergrößert und staatliche Strukturen sind weiter zerfallen. Die libanesische Regierung ist weiter nicht in der Lage, die Sicherung der eigenen Grenze zu Israel als hoheitliche Aufgabe zu übernehmen. Im vergangenen Mandatszeitraum kam es vermehrt zu Spannungen an der „Blauen Linie“, der Demarkationslinie zwischen Libanon und Israel. Darüber hinaus strahlt der Konflikt in Syrien weiterhin auf den Libanon aus: Schätzungen zufolge leben im Libanon 1,5 Millionen syrische Geflüchtete.
Die Bundeswehr will sich weiterhin mit einem Schiff oder Boot am UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Flottenverband beteiligen sowie mit Personal im UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Hauptquartier. Seit Januar 2021 führt Deutschland den MTF-Flottenverband aus dem Hauptquartier der Maritime Task Force UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon in Naqoura. Ab Juli 2023 wird auf Ersuchen der Vereinten Nationen ein deutscher Flottillenadmiral für ein weiteres Jahr die Führung des Verbands übernehmen.
Nach dem Kabinettsbeschluss und nun den Beratungen in erster Lesung im Parlament berät der Deutsche Bundestag am 23. Juni in zweiter Lesung und stimmt dann auch abschließend ab.
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