Die Führungsspitze der Bundeswehr und des Verteidigungsministeriums traf sich in Berlin zur jährlichen G1/A1-Personaltagung. Motto diesmal: „Personelle Einsatzbereitschaft gestalten.“
Die Trendwende Personal ist in vollem Gang, die Bundeswehr wächst weiter. Und zwar deutlich: Ende März 2019 dienten rund 182.000 Soldaten in Heer, Luftwaffe, Marine und den anderen Organisationsbereichen. Mit dem „Gesetz zur nachhaltigen Steigerung der personellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr“ – kurz Artikelgesetz – wurden die Weichen für den weiteren Aufwuchs der Truppe gestellt.
„Es geht bergauf“, sagt Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Der Verteidigungshaushalt sei 2019 zum sechsten Mal in Folge gestiegen, es werde kräftig in Menschen und Material investiert. Dennoch bleibe viel zu tun, so die Ministerin. „Bis 2025 wollen wir auf mehr als 203.000 Soldaten anwachsen. Das ist hochambitioniert.“
Von der Leyen spricht auf der jährlichen G1/A1-Personaltagung der Bundeswehr. Unter dem Motto „Personelle Einsatzbereitschaft gestalten“ treffen sich 190 Entscheider mit Personalverantwortung in Berlin, um über die Pläne für die nächsten Jahre zu diskutieren und „alle vor die gleiche Folie zu holen“, wie es die Ministerin ausdrückt. Geladen hatten die Abteilungen Personal und Führung Streitkräfte. Erstmals sind auch die Leiter der Karrierecenter und Assessmentcenter dabei – die Gewinnung neuer Kräfte ist für das Gelingen der Trendwende genauso wichtig wie die Bindung des bewährten Personals.
Mehr sozialer Schutz, mehr Geld für Neueinsteiger und ein flexibleres Dienstrecht: Mit dem Artikelgesetz sollen viele Verbesserungen für Soldaten erreicht werden. Weitere seien bereits in Planung, kündigt die Ministerin an. „Das Besoldungsstrukturenmodernisierungsgesetz kommt in der zweiten Jahreshälfte.“ Es soll mehr Geld für Soldaten bringen, die zu ihrer Dienststelle pendeln, im Ausland eingesetzt sind oder überlange Arbeitszeiten haben. „Nicht dass sie denken, wir hätten die Berufssoldaten vergessen.“ Noch stecke man aber mitten in den Verhandlungen mit dem Bundesministerium des Innern, so von der Leyen.
Nicht prüfen, sondern machen.General Eberhard Zorn,
Generalinspekteur Eberhard Zorn tritt später ans Mikrofon. Die Trendwende Personal entfalte nach und nach ihre Wirkung, stellt der ranghöchste Soldat Deutschlands fest. „Langsam kommen die Kameraden in der Truppe an, die wir vor drei Jahren eingestellt haben.“ Die Auftragslast sowohl in der Landes- und Bündnisverteidigung wie auch in den Auslandseinsätzen sei hoch – um ständig einsatzbereit zu sein, müsse das militärische Personal so ergebnisorientiert wie möglich eingesetzt werden.
Dazu gehöre auch, den einen oder anderen „alten Zopf“ abzuschneiden, sagt Zorn. Beispielsweise sollten Weisungen stets auf ihre truppendienstliche Relevanz geprüft werden. In der Phase des Umbruchs sei „Freude an Führung, an Entscheidung, an Verantwortung“ gefordert, so der Generalinspekteur. Seine Empfehlung an die Führungskräfte: „Nicht prüfen, sondern machen.“
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