Am 7. April findet der Auftakt zur neuen Veranstaltungsreihe des Verteidigungsministeriums mit dem Titel „Gespäche am Ehrenmal“ statt. Expertinnen und Experten diskutieren zum Thema „Staatsbürger in Uniform oder kriegerische tribal cultures – was prägt das Verhältnis von Bundeswehr und Gesellschaft?“
Die neue Veranstaltungsreihe versteht sich als Dialogforum. Dabei diskutieren Expertinnen und Experten sowie Zeitzeugen aus Bundeswehr und Gesellschaft anlässlich von bestimmten Gedenktagen über Fragen der Erinnerungskultur, der Militärgeschichte, der Sicherheitspolitik, des Selbstverständnisses der Bundeswehr und deren Verhältnis zur Gesellschaft.
Die Auftaktveranstaltung am 7. April steht im Zeichen der 65. Jährung des Inkrafttretens des Soldatengesetzes und des elften Jahrestages des Karfreitagsgefechts in Afghanistan. Über das Thema „Staatsbürger in Uniform oder kriegerische tribal cultures – was prägt das Verhältnis von Bundeswehr und Gesellschaft?“ sprechen Prof. Dr. Sönke Neitzel (Universität Potsdam), Dr. Anja Seiffert (Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften) und Dr. Oberst i. G. Sven Lange (BMVgBundesministerium der Verteidigung). Moderiert wird die 90-minütige Veranstaltung von Dr. Astrid Irrgang, der stellvertretenden Direktorin des Zentrums für Internationale Friedenseinsätze und stellvertretenden Sprecherin des Beirats Innere Führung.
Die Diskussion stützt sich unter anderem auf Neitzels neueste Publikation „Deutsche Krieger. Vom Kaiserreich zur Berliner Republik – eine Militärgeschichte“, die eben diese Fragen aufwirft: Ist die Bundeswehr durch das Leitbild vom Staatsbürger in Uniform oder doch mehr durch kriegerische Subkulturen, also tribal cultures, geprägt? Sind beide Selbstverständnisse miteinander vereinbar? Und was bedeuten diese Militärkulturen schließlich für das komplexe Verhältnis zwischen Bundeswehr und Gesellschaft?
Aufgrund der Corona-Pandemie ist eine Teilnahme von Gästen an dieser ersten Diskussionsrunde nicht möglich. Die Diskussion wird im Anschluss als Audio-Format bereitgestellt. Im Vorfeld besteht für Interessierte die Möglichkeit, konkrete Fragen an die Expertinnen und Experten in diese Diskussionrunde an folgende E-Mail-Adresse einzubringen:
BMVgGespraecheamEhrenmal[AT]bmvg.bund.de
Weitere Veranstaltungen sind bereits geplant: Anlässlich des 30. Jahrestags der Auflösung des Warschauer Pakts diskutieren Experten am 1. Juli 2021 zum Thema „Kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen – operatives Denken und Selbstverständnis der Bundeswehr im Ost-West-Konflikt„. Anlässlich des 65. Jahrestags der Genehmigung des Eisernen Kreuzes durch Bundespräsident Theodor Heuss als Hoheitsabzeichen für Gefechts- und Luftfahrzeuge der Bundeswehr wird am 24. September 2021 das Thema “Das Eiserne Kreuz – Geschichte eines militärischen Symbols und seine Bedeutung für die Erinnerungskultur der Bundeswehr„ folgen.
Die „Gespräche am Ehrenmal“ sind im Gedenken an die Toten der Bundeswehr entstanden. Sie sollen zur bundeswehrinternen Reflexion der eigenen Geschichte und des eigenen Selbstverständnisses anregen. Darüber hinaus sollen sie dazu beitragen, Sicherheits- und Verteidigungspolitik gegenüber der Gesellschaft transparenter zu machen.
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