Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat heute elf sogenannte 25-Millionen-Euro Vorlagen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 2,5 Milliarden Euro gebilligt. Damit ist der Weg frei für weitere wichtige Beschaffungs- und Entwicklungsverträge. Im Fokus stehen neben dem neuen Standardgewehr der Bundeswehr vor allem Aufklärungssysteme, Drohnen und Munition.
Sturmgewehr „G95“
Bereits Ende 2022 wurde die Beschaffung des neuen und leistungsfähigen Sturmgewehrsystems G95 angestoßen. Mit der heutigen Entscheidung wird die Anzahl der beschafften Systeme deutlich erhöht. Wir berücksichtigen damit den geplanten personellen Aufwuchs der Streitkräfte in den nächsten Jahren und können so die Truppe bedarfsgerecht, vollständig und zügig ausstatten.
Als erster Verband des Heeres erhält morgen das Panzergrenadierbataillon 122 im bayerischen Oberviechtach die neue Waffe. Zusätzlich werden passende Laserlichtmodule beschafft. Diese ergänzen das Sturmgewehrsystem und ermöglichen in Kombination mit Nachtsichtbrillen eine präzise Nutzung bei Nacht oder schlechter Sicht.
Munition
Um die Durchhaltefähigkeit der Bundeswehr sicherzustellen und die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Fähigkeitsziele zu erreichen, hat der Haushaltsausschuss heute die weitere Beschaffung von Marschflugkörpern des Typs Joint Strike Missiles (JSM) für das neue Kampfflugzeug F-35Agenehmigt. Damit wird an die bereits im Juni freigegebene gemeinsame Beschaffung der JSM mit Norwegen angeknüpft und die Stückzahl erhöht.
Aufklärungs- und Überwachungssysteme
Für die drohnengestützte Aufklärung im Nächstbereich schließt die Bundeswehr einen Rahmenvertrag über die Herstellung und Lieferung einer hohen dreistelligen Stückzahl von sogenannten Aladin-Systemen. Mit dieser Drohne können Räume bei Tag und Nacht überwacht und aufklärt werden, die unmittelbar vor den eigenen Kräften liegen. Aufgrund ihres geringen Gewichts ist sie dabei schnell einsatzbereit und liefert Echtzeit-Aufklärungsergebnisse. Eine Version des unbemannten Fluggeräts Aladin wird bereits breit in der Bundeswehr genutzt.
Mit der sogenannten „URANOS KIKünstliche Intelligenz“ entwickelt und beschafft die Bundeswehr ein neuartiges, KIKünstliche Intelligenz-gestütztes Überwachungssystem für große Räume an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke. Ziel ist es, große Datenmengen mithilfe von Künstlicher Intelligenz auszuwerten, für die Gefechtsfeldaufklärung zu nutzen und damit Entscheidungen vorbereiten zu können. Die „URANOS-KIKünstliche Intelligenz“ soll zunächst in der „Brigade Litauen“ (Panzerbrigade 45) integriert werden und perspektivisch allen Brigaden des Heeres zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus investieren wir gemeinsam mit den unseren Partnerländern in die Neuentwicklung des Seeraumüberwachungsradars des Marinehubschraubers NH90. Im Fokus steht dabei der Prozessor, der für die Erzeugung der Radarsignale und die Verarbeitung der Radarechos unerlässlich ist.
Luftverteidigung
Gemeinsam mit den drei Eurofighter-Partnern (Großbritannien, Italien, Spanien) wird die Bundeswehr in die Neuentwicklung und Lieferung von Spezialwerkzeugen und Testgeräten investieren. Diese dienen z.B. der Instandhaltung spezieller elektronischer Komponenten („Avionik“) und damit dem Fähigkeitserhalt des Waffensystems Eurofighter.
Die weiteren Beschaffungsvorhaben im Überblick:
Mit den heutigen Entscheidungen wurden 2025 insgesamt bereits 73 Großvorhaben mit einem Gesamtauftragswert von mehr als 33 Milliarden Euro über das Parlament auf den Weg gebracht.
Inhalte teilen via