Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius, und Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Katherina Reiche, haben zur heutigen Auftaktveranstaltung „Industrie im Dialog für Sicherheit“ im Bundesministerium der Verteidigung eingeladen.
Der bewährte Austausch mit der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie wird nicht nur weiter verstetigt, sondern ausgebaut. Neu ist, dass erstmals auch Vertreterinnen und Vertreter weiterer Industriezweige und Verbände teilgenommen haben.
Mit dem erweiterten Industriedialog wollen wir eine Zusammenarbeit der verschiedenen Industriezweige gezielt ermöglichen und dafür sorgen, dass mehr Synergieeffekte genutzt werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Sicherung zentraler Lieferketten.
Minister Boris Pistorius betont:
„Das heutige Treffen ist der Auftakt des Industrie-Dialogs. Gemeinsam wollen wir erreichen, dass sich die Unternehmen der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie, Zulieferer und die Unternehmen anderer Branchen noch besser vernetzen und Synergieeffekte nutzen. Damit sichern wir die Wertschöpfungsketten - von der Beschaffung des Rohstoffs über den Transport bis hin zur Weiterverarbeitung und Produktion von Systemen. Und wir erreichen so genannte „Dual-Use Effekte„, bei denen die eine Branche von der Entwicklung der anderen profitiert. So können wir noch besser dafür sorgen, dass unsere Rüstungsunternehmen auch in Zukunft hochmodernste und innovative Waffensysteme entwickeln und bauen können. Dies ist aufgrund der aktuellen Bedrohungslage dringend notwendig, stärkt die gesamtstaatliche Sicherheit und am Ende auch das Bündnis.“
Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Katherina Reiche:
„Sicherheitspolitik ist immer auch Wirtschaftspolitik. Die aktuelle sicherheitspolitische Lage erfordert, dass wir stärker zusammenarbeiten - ressortübergreifend, branchenübergreifend, mit klarer Priorität auf Handlungsfähigkeit und gesamtstaatlicher Resilienz. Unsere Industrien verfügen über enorme technologische Stärke und hochqualifizierte Fachkräfte. Wenn wir Synergien zwischen ziviler und sicherheitsrelevanter Produktion schaffen, entstehen skalierbare Fähigkeiten, neue Arbeitsplätze und wir machen Lieferketten robuster.„
Die Unternehmen der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie, Zulieferer und die Unternehmen anderer Branchen haben darüber gesprochen, wie sie sich künftig noch besser vernetzen können. Um die Verteidigungsfähigkeit sicherzustellen, müssen unter anderem die Produktionskapazitäten erhöht werden. Voraussetzung dafür ist, dass beispielsweise neue Zulieferer in die Wertschöpfungsketten integriert werden. Diese Diversifizierung trägt zur Erhöhung der Resilienz bei.
Außerdem wurden beim heutigen Dialog auch mögliche Wege für den weiteren und dringend benötigten Kapazitätsaufbau besprochen. Erste, in vorherigen Treffen besprochene Impulse wurden bereits von beiden Ministerien aufgegriffen. So konnten beispielsweise (bau-)rechtliche Voraussetzungen für den Auf-/Ausbau von Produktionskapazitäten angepasst und erste Erleichterungen erreicht werden. Weitere gesetzliche Maßnahmen, wie z.B. die Anpassung aktuell zeitintensiver Genehmigungen streben wir an. Gemeinsam haben wir das Ziel, den Aufbau und die Erweiterung von Produktionskapazitäten spürbar zu beschleunigen.
Darüber hinaus war Innovation zentrales Thema der Gespräche. Beide Ministerien wollen, dass die bei Industrie und Start-ups vorhandene Innovationskraft noch stärker nutzbar gemacht wird.
Dabei wollen wir auch Dual-Use-Potentiale systematisch erschließen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung: Sie fördern die Entstehung neuer Industrien, verbessern bestehende Produkte und Dienstleistungen und stärken insgesamt die Wettbewerbsfähigkeit des Innovationsstandortes Deutschland.
Eine enge Vernetzung von ziviler und militärischer Forschung und Entwicklung erleichtert zudem mögliche „Spillover-Effekte“. Diese Übertragungseffekte, also positive Auswirkungen von Forschung und Entwicklung des einen Bereichs auf den anderen, können eine wichtige Triebkraft für Innovationen und wertvoll für beide Seiten sein.
Das neue Innovationszentrum der Bundeswehr (InnoZBw) in Erding soll hierbei eine wichtige Rolle einnehmen. Es wurde am 1. Dezember 2025 als zentrales Koordinations- und Steuerungselement für technologiegetriebene Innovationen in der Bundeswehr aufgestellt und soll im kommenden Jahr feierlich eröffnet werden. Das InnoZBw wird die Akteure vor Ort zusammenbringen, vernetzen, und die Brücke zwischen militärischer Forschung und Testung, zivilem Innovationsökosystem und der Truppe schlagen.
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