Ein guter Tag für die Agenda Rüstung: Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat Rüstungsprojekte für die Bundeswehr im Umfang von rund 10 Milliarden Euro genehmigt. Dabei geht es unter anderem um Korvetten, Tank- und Transportflugzeuge sowie um Ausstattung für die Kampftruppe und um die Rad- und Schützenpanzer Boxer und Puma.
Im Folgenden eine Übersicht über die wichtigsten Rüstungsvorhaben:
Die Bundeswehr will in Zusammenarbeit mit den Niederlanden, Luxemburg und Norwegen insgesamt sieben Tankflugzeuge vom Typ A330 MRTTMulti Role Tanker Transport beschaffen. Deutschland beteiligt sich mit rund 1,4 Milliarden Euro, zwei Drittel der Gesamtkosten, an dem Projekt für die Tankflugzeug-Flotte der NATONorth Atlantic Treaty Organization. Ihre Auslieferung ist im Zeitraum 2021 bis 2023 geplant. Nach den derzeitigen Planungen sollen drei Maschinen von Köln/Wahn und vier vom niederländischen Eindhoven aus operieren.
Die Bundeswehr will für über zwei Milliarden Euro fünf weitere Korvetten baugleich der Klasse K 130 beschaffen. Die Marine verfügt bereits über fünf derartige Schiffe. Die neuen K 130 sollen die Marine in ihren Einsatzverpflichtungen schnell entlasten.
Die Bundeswehr lässt in Zukunft einen erheblich größeren Anteil ihrer Fahrzeuge von dem BMVgBundesministerium der Verteidigung eigenen Unternehmen HILHeeresinstandsetzungslogistik im Inland betreuen. Dafür sind bis zum Jahre 2025 rund 5,4 Milliarden Euro veranschlagt. Demnach sollen statt bisher 4.500 künftig rund 16.000 geschützte und ungeschützte Fahrzeuge durch das Unternehmen instandgehalten werden.
Die Bundeswehr rüstet ihren Schützenpanzer Puma für rund 300 Millionen Euro auf. Die Mittel sollen unter anderem in die Verbesserung der Sichtmittel, in das Selbstschutzsystem und in die Anpassung der Ausbildungsanlage zur Instandsetzung des Schützenpanzers fließen.
Die Bundeswehr rüstet für mehr als 100 Millionen Euro den kompletten Bestand ihrer Unterstützungshubschrauber Tiger für den Einsatz in Krisengebieten wie Mali oder Afghanistan aus. Demnach sollen 33 Maschinen gepanzert und mit Staubfiltern ausgerüstet werden. Zwölf Maschinen verfügen bereits über diese einsatzerprobte Ausstattung.
Die Bundeswehr rüstet für rund 370 Millionen Euro die Kampftruppe aus. Dabei geht es unter anderem um die Ausstattung des „Infanteristen der Zukunft“ mit Zugsystemen und Waffenoptik.
Die Bundeswehr beteiligt sich mit rund 150 Millionen Euro an der Satellitenmission Heinrich Hertz des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Der Satellit, den die Bundeswehr und das
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gemeinsam nutzen wollen, soll im Jahre 2021 in den Weltraum geschossen werden. Der Satellit soll über einen Zeitraum von 15 Jahren die Kommunikation der Bundeswehr in den Auslandseinsätzen gewährleisten. Bisher nimmt die Bundeswehr vorwiegend Kapazitäten kommerzieller Anbieter in Anspruch. Weiter soll der DLRDeutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt-Satellit Forschungsaufträge für das BMWiBundesministerium für Wirtschaft und Energie erfüllen.
Die Bundeswehr modernisiert das Gepanzerte Transportkraftfahrzeug Boxer für rund 110 Millionen Euro.
Die Bundeswehr bestellt für rund 220 Millionen Euro neue Lastkraftwagen in den Zuladungsklassen 5 bis 15 Tonnen, die die LKWLastkraftwagen’s aus den 1980er Jahren ersetzen sollen.
Die Bundesregierung will mit Norwegen sechs U-Boote der Klasse U 212 anschaffen. Davon soll die Bundeswehr zwei und die norwegischen Streitkräfte vier U-Boote erhalten. Die Bundeswehr soll das erste U-Boot im Jahre 2027 erhalten. Im Rahmen dieser Kooperation soll Norwegen Lenkflugkörper für das geplante Mehrzweckkampfschiff 180 und für deutsche Fregatten an die Bundeswehr liefern. Deutschland wird an diesem geplanten Gesamtpaket mit rund 1,8 Milliarden Euro beteiligt sein.
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