Seit mehr als 50 Jahren ist die Bundeswehr einer der größten Förderer des Hochleistungssportes. Sportsoldatinnen und Sportsoldatinnen haben meist den größten Anteil an der deutschen Medaillenausbeute. Gestern wurden die Teilnehmenden der olympischen und paralympischen Spiele in Tokio geehrt.
Seit 1964 wurden 304 olympische Medaillen unter Beteiligung von Sportsoldaten und Sportsoldatinnen errungen. Von 1992 an gerechnet gingen gut 44 Prozent der Olympia-Siege bei den letzten 14 Sommer- und Winterspielen auf das Konto der Bundeswehr-Spitzensportler. Damit holten die Soldaten und Soldatinnen fast jede zweite Medaille für Deutschland.
Dieser Trend setzte sich in Japan ungeachtet der Corona-Beschränkungen bei den Olympischen, aber auch Paralympischen Spielen fort. Zur gemeinsamen Ehrung lud Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer nun alle erfolgreichen Athletinnen und Athleten beider Spiele in den Bendlerblock. 29 Teilnehmende ehrte sie persönlich, stellvertretend für alle und symbolisch für die in den Wettkämpfen vertretenen Sportarten.
Whitney Houstons „One Moment in Time“ sei „einer der bewegendsten Songs rund ums Thema Sport“, den jeder mit den Olympischen Spielen verbinde, so die Verteidigungsministerin zu Beginn ihrer Rede im Gästekasino des Verteidigungsministeriums. Vor den Fernsehern seien seinerzeit zu diesem emotionalen Titel sicherlich auch Entscheidungen für spätere Sport-Karrieren getroffen worden.
Die Vorbereitung auf Tokio sei eine „harte Zeit“ gewesen, weil das übliche Training auf einen genauen zeitlichen Fixpunkt hin nicht möglich gewesen sei, so Kramp-Karrenbauer. Spiele ohne Publikum seien eine weitere „besondere psychische Herausforderung“ gewesen. Die erbrachten Leistungen müsse man vor diesem Hintergrund „anders und höher bewerten“.
Kramp-Karrenbauer würdigte die Leistungen des deutschen Teams – des ‚,Team D'' – als Ganzes: „Ich möchte hier gar keine Unterschiede machen.“ Für sie seien alle herausragende Sportler und hervorragende Botschafter Deutschlands und „dessen, was die Bundeswehr ausmacht“: Ein besonderes Vorbild an Leistungsbereitschaft, Teamgeist, Zusammenhalt und Kameradschaft für ihre Kameradinnen und Kameraden.
Die hervorragenden Rahmenbedingungen, die die Bundeswehr Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern biete, hätten die Teilnehmenden der Olympischen und Paralympischen Spiele optimal genutzt. Die Sportförderung in der Bundeswehr solle auch deshalb „in stärkerer Form“ und mit „mehr Kreativität und Flexibilität“ auch in Zukunft weitergeführt werden.
„Das BMVgBundesministerium der Verteidigung führt“, betonte die Ministerin mit einem Augenzwinkern beim Blick auf den ressortinternen Wettbewerb beim Medaillenspiegel. Abschließend dankte Kramp-Karrenbauer den Athletinnen und Athleten für „viele wundervolle Momente, Erlebnisse, Erfahrungen und Emotionen“ in Spielen, die als ganz besondere in Erinnerung blieben.
Grußworte sprachen auch der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, und der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, Friedhelm Julius Beucher.
Bei den Olympischen Sommerspielen 2020, die wegen Corona erst 2021 ausgetragen wurden, holten die Spitzensportlerinnen und Spitzensportler der Bundeswehr 54 Prozent des deutschen Edelmetalls. Viermal Gold, fünfmal Silber und elfmal Bronze. Elfmal standen Frauen auf dem Siegerpodest – also in mehr als der Hälfte aller Fälle.
Ähnlich erfolgreich waren in Tokio die von der Bundeswehr geförderten Teilnehmenden der Paralympischen Spiele – unter ihnen auch ein einsatzgeschädigter Sportsoldat. 44 Prozent der deutschen Medaillen konnten sie für sich verbuchen. Am Ergebnis, viermal Gold, achtmal Silber und siebenmal Bronze, waren sechs Frauen beteiligt. Damit hat das ,,Team D'' seinen Stammplatz auf dem Sieger-Treppchen verteidigt.
Mit vielen Emotionen. Und so beschreiben die Sportlerinnen und Sportler ihre Gefühle und Erlebnisse: „Die größte Ehre war, die deutsche Flagge tragen zu dürfen.“ – „Erfüllung eines Kindheitstraumes.“ – „Der Weg zur Medaille war das Wichtigste.“ – „Eine Achterbahn der Gefühle.“ – „Am Ende kein Happy End.“ – „Höhen und Tiefen, am Ende war es wie im Film.“ – „Motivation für die nächsten Spiele.“
Insgesamt sei es auch mit Corona-Beschränkungen nicht so schwierig gewesen wie gedacht. Geholfen habe auch die Unterstützung der japanischen Bevölkerung, die die Sportlerinnen und Sportler an den Absperrungen vor den Wettkampfstätten begrüßt und das Fehlen der Zuschauer bei diesen besonderen Spielen auf diese Weise wettgemacht habe.
Alle im ,,Team D'' waren froh, dass die Spiele stattgefunden haben und dass die Bundeswehr die entscheidende Konstante und das Fundament für diesen Spitzensport ist. Zum Dank gab es als Geschenk an die Ministerin ein T-Shirt mit allen Unterschriften. Mittlerweile ist es bereits eine Tradition im deutschen Team: Alle Athletinnen und Athleten unterschreiben auf Postern für die Sportfördergruppen und das Bundesministerium der Verteidigung. Die ersten Teammitglieder sind bereits wieder im Trainingslager, um sich auf Welt- und Europameisterschaften vorzubereiten.
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Hohe körperliche Fitness gehört untrennbar zum Soldatenberuf, in Teilen sogar höchste. Sportliche Spitzenleistungen und der Wille, an die eigenen Grenzen und darüber hinaus zu gehen, sind für die Streitkräfte kein Selbstzweck, sondern ,,tägliches Handwerkszeug''. Dabei hat sich die Bundeswehr stets als verlässlicher Partner der Sportlerinnen und Sportler erwiesen und bietet weiterhin sehr gute Rahmenbedingungen für Training, Vereinbarkeit von Familie und Beruf aber auch berufliche Perspektiven nach der aktiven Dienstzeit.
Weitere Vorteile der Sportförderung und des Spitzensportes in der Bundeswehr liegen auf der Hand: Leistungssportlerinnen und Leistungssportler lernen, ihre Kräfte einzuteilen und sich nach Plan zielgenau in Form zu bringen. Sie als Ausbilderinnen und Ausbilder für angehende und aktive Soldatinnen und Soldaten zu gewinnen, wie es mit der Traineroffensive für ehemalige Leistungssportler und -sportlerinnen getan wird, bringt die Streitkräfte zusätzlich voran. Denn nicht jede Rekrutin und jeder Rekrut beginnt seine Laufbahn mit der nötigen körperlichen Fitness. Erforderlich ist ein zielgerichtetes, auf die individuelle Leistungsfähigkeit abgestimmtes Vorgehen.
Hier, aber auch bei der gezielten Einsatzvorbereitung können Forschung und Methoden aus dem Spitzensport helfen. „Wir brauchen Sie – und das auch nach Ihrer aktiven Sportkarriere: Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, immer mehr ehemaligen Spitzensportlern die Möglichkeit zu geben, ihr Wissen, ihre Erfahrung aus dem Leistungssport als Trainer in der Bundeswehr weitergeben zu können“, so Kramp-Karrenbauer in ihrer Rede.
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