Annegret Kramp-Karrenbauer hat am 18. und 19. Dezember die deutschen Soldatinnen und Soldaten der UNUnited Nations-Mission UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon auf Zypern besucht.
„Fern ab von zu Hause und getrennt von Familie und Freunden leisten sie weltweit Großartiges“ – die Ministerin besuchte die deutschen Soldatinnen und Soldaten im Camp Castle.
Die Ministerin hat sich bewusst für ihren Weihnachtsbesuch bei der Mission UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon entschieden, denn in der Heimat werde nur wenig über den Einsatz gesprochen. Die Verteidigungsministerin besuchte die rund 120 deutschen Blauhelmsoldatinnen und -soldaten im „Camp Castle“, den maritimen UNUnited Nations-Stützpunkt im Hafen von Limassol. „Fern ab von zu Hause und getrennt von Familie und Freunden leisten sie weltweit Großartiges“, betonte Kramp-Karrenbauer.
Die Bundeswehr beteiligt sich seit 2006 an der Maritime Task Force (MTF) der UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon. Der Einsatz ergebe noch immer Sinn und sorge mit militärischen Mitteln für Frieden, sagte die Ministerin. Der Einsatzverband unterstützt den Libanon, die Seegrenzen zu sichern und den Waffenschmuggel über See zu unterbinden. Zusätzlich bildet die Bundeswehr die libanesischen Streitkräfte beim Aufbau eigener maritimer Fähigkeiten aus.
„Im Materiellen wie im Ausbildungsbereich sind wir mit den libanesischen Streitkräften über die Jahre sehr weit gekommen“, erklärte der deutsche Kontingentführer, Fregattenkapitän Sieghard Tuffert. Ab April 2020 wollen sich die Libanesen mit einem eigenen Schiff an der Seeraum-Überwachung vor ihrer Küste beteiligen. Derzeit kreuzen in den Gewässern außer der deutschen Korvette auch Schiffe aus Griechenland und der Türkei, aus Brasilien, Indonesien und Bangladesch. Nach der Ankunft in Larnaca standen jedoch zunächst politische Gespräche mit ihrem Amtskollegen Savvas Angelides auf dem Programm.
„Mut zum Frieden“: Die Ministerin übergibt das Friedenslicht nach der Landung.
Mit an Bord der Regierungsmaschine hatte die Ministerin das Friedenslicht von Betlehem. Unter dem Motto „Mut zum Frieden“ rufen damit die Deutschen Pfandfinderverbände und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend zu einer toleranten und friedvollen Gesellschaft auf. Nach der Landung hat der Militärseelsorger vor Ort, Peter Bellinghausen, das Friedenslicht übernommen.
Den größten Teil der Reise machten, wie zuletzt bei den Truppenbesuchen in Afghanistan und Mali auch, offene Gespräche mit den Soldatinnen und Soldaten aus. Die Teilnahme der Ministerin an der Weihnachtsfeier des Kontingentes bot eine ausgezeichnete Gelegenheit dazu. Dem Oberstabsgefreiten Danny S., der in der Nacht zuvor zum zweiten Mal Vater geworden ist, gratuliert sie persönlich. „Ich weiß nicht, was schlimmer ist: dabei zu sein oder nicht dabei zu sein„, scherzte die Ministerin.
Am Donnerstag stach Kramp-Karrenbauer mit der Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ in See. Die Besatzung probte gemeinsam mit der zypriotischen Küstenwache die Rettung eines Verletzten und informierte die Ministerin über die Aufgaben der Einheit im einzigen maritimen UNUnited Nations-Einsatz. An Bord sagte Kramp Karrenbauer die krisenhaften Entwicklungen im Nahen Osten seien „sehr nah an Europa herangerückt“, was die Wichtigkeit der Reise nochmals unterstreicht.