Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am 22. Juni gemeinsam mit ihren Amtskollegen aus den USA, Norwegen und den Niederlanden das I. Deutsch-Niederländische Korps in Münster besucht. Die Minister informierten sich über die Ergebnisse der NATO-Übung Noble Jump und dankten den Soldatinnen und Soldaten für ihren erfolgreichen Einsatz.
Nachdem die Ministerin ihren amerikanischen Verteidigungsminister Ashton Carter bereits am Vormittag in Berlin empfangen hatte, reisten beide weiter nach Münster und trafen dort mit den Verteidigungsministerinnen von Norwegen und den Niederlanden, Ine Eriksen Søreide und Jeanine Hennis-Plasschaert zusammen.
Das in Münster stationierte I. Deutsch-Niederländische Korps leitet derzeit die Landkomponente der NATO Response Force 2015 und nahm als Bestandteil der neuen NATO-Speerspitze (VJTFVery High Readiness Joint Task Force ) an der Übung Noble Jump teil. In den vorangegangenen zwei Wochen hatte die neue NATO-Speerspitze im Rahmen von Noble Jump ihre Einsatzfähigkeit realitätsnah geprobt. Rund 2.100 Soldaten aus neun NATO-Staaten hatten an der Übung in Zagan in Polen teilgenommen.
Die Verteidigungsminister informierten sich in Münster über die Ergebnisse der Übung. Deutschland, Norwegen und die Niederlande koordinieren derzeit die VJTFVery High Readiness Joint Task Force . Bei einer statischen Waffenschau schilderten Soldaten ihre Eindrücke und Erfahrungen, die sie bei der Übung in Polen hatten sammeln können.
Die Minister nutzten die Gelegenheit, sich persönlich bei den Soldaten zu bedanken. „Ich bin stolz auf Sie. Und ich bin stolz darauf, mit Ihnen bei diesem Projekt zusammenzuarbeiten“, sagte Carter zu den anwesenden Teilnehmern von Noble Jump.
In der darauf folgenden Pressekonferenz hob Ministerin von der Leyen hervor, dass sich mit der Realisierung der VJTFVery High Readiness Joint Task Force die Reaktionszeit der NATO deutlich verkürzt habe. Mit der neuen NATO-Speerspitze sei es möglich, innerhalb von 48 bis 72 Stunden auf Krisenszenarien zu reagieren. Sie bezeichnete Noble Jump als vollen Erfolg. Allerdings gäbe es etwa bei grenzüberschreitenden Truppenverlegungen noch rechtliche Fragen zu klären.
Ihre norwegische Amtskollegin Ine Eriksen Søreide hob hervor, dass die Umsetzung der VJTFVery High Readiness Joint Task Force ein gutes Beispiel für die in der NATO nötigen Anpassungen sei und man stolz darauf sei, die Kooperation mit den befreundeten Nationen weiter fortzuführen.
Ministerin von der Leyen dankte den Soldaten für ihren erfolgreichen Einsatz bei Noble Jump.
US-Verteidigungsminister Carter machte deutlich, dass man keinen neuen Kalten Krieg mit Russland wolle. Dennoch würden die USA zukünftig ihre Präsenz in Osteuropa verstärken und auch schweres Militärgerät bei den östlichen Verbündeten stationieren. Er stellte zudem in Aussicht, dass die USA die NATO-Speerspitze zukünftig mit Informationen, Spezialwaffen sowie Lufttransportkapazitäten unterstütze.
Die niederländische Verteidigungsministerin Jeanine Hennis-Plasschaert unterstrich, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit für ihr Land sei. Sie verwies auf die am Freitag erfolgte Verlängerung mehrerer multinationaler Auslandseinsätze und dankte ihren Kollegen für die gute Zusammenarbeit.