Mit der elften Station ihrer Sommerreise in Bundeswehrstandorte hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen gemeinsam mit ihrer norwegischen Amtskollegin am 22. August Eckernförde besucht. Auf diesem Stützpunkt sind das 1. U-Boot-Geschwader, das Seebataillon und das Kommando Spezialkräfte der Marine beheimatet: eine Vielfalt der Seestreitkräfte in Eckernförde, die sich auch in den Einsätzen der Deutschen Marine widerspiegelt – von der Seenotrettung bei der EUNAVFOREuropean Union Naval Forces Med Operation Sophia bis zu den Einsatzverbänden der NATO.
U-Boote standen im Fokus des Besuchs. Die norwegische Verteidigungsministerin Ine Eriksen Søreide konnte sich über die künftige deutsch-norwegische Marinekooperation informieren. „Norwegen ist für uns der absolute Wunschpartner“, erklärte von der Leyen. „Wir werden gemeinsam U-Boote entwickeln, beschaffen und gemeinsam nutzen.“ Man nutze dafür ein gemeinsames Grundmuster – die deutsche Klasse 212A. Von der Leyen rechnet damit, die neuen U-Boote schnell, unkompliziert und bewährt zu bekommen.
Ursula von der Leyen und Ine Marie Eriksen Søreide haben gemeinsam den Marinestützpunkt Eckernförde besucht.
„Ich freue mich, dass Norwegen und Deutschland sich auf eine strategische Kooperation in der Marineausrüstung geeinigt haben“, sagte die norwegische Verteidigungsministerin. Dieses Übereinkommen sei der Beginn einer langdauernden Zusammenarbeit für neue U-Boote und andere Verteidigungssysteme. „Das Projekt schreitet nach Plan voran, und wir sind jetzt einen wichtigen Schritt näher an einem Vertrag für 2019“, so Søreide.
Die Ministerinnen ließen sich durch das Ausbildungszentrum U-Boote führen. Es ermöglicht mit seinen modernen Simulatoranlagen bereits an Land anspruchsvolles Trainieren – sowohl für einzelne Besatzungsmitglieder als auch für gesamte Crews von U-Booten. Von der Leyen und Søreide besuchten danach das im Marinehafen liegende „U35“.
Von der Leyen zeigte sich beeindruckt: „Wir konnten uns heute bereits ein Bild machen von der exzellenten Zusammenarbeit auf beiden Seiten.“ Zum intensiven gegenseitigen Training gehört auch, dass deutsche Offiziere bei der Königlich Norwegischen Marine und norwegische bei der Deutschen Marine ihr U-Boot-Handwerk lernen.
Die U-Boote standen im Fokus des Besuchs in Eckernförde.
Mit dieser Hochwertausbildung sind für die Verteidigungsministerin Verpflichtungen verknüpft: „Um eine exzellente Ausbildung zu haben, braucht es natürlich Investitionen am Standort Eckernförde“, betonte sie. „Deshalb werden wir in den kommenden Jahren 260 Millionen Euro investieren. Das geht vor allen Dingen in Hafenanlagen und in die Unterkünfte. Die Unterkünfte müssen dringend saniert beziehungsweise modernisiert werden.“ Bereits heute wird im Standort viel gebaut und renoviert, ein Drittel aller Bauvorhaben sind abgeschlossen oder in Arbeit. Weitere zwei Drittel sind jetzt in Planung. Für sie ist die genannte Investitionssumme gedacht, in den kommenden Jahren über die kommende Legislaturperiode hinaus.
„Dieser Standort hat für uns auf jeden Fall Zukunft“ ist für die Ministerin klar. Mit weiteren Konsequenzen aus der Trendwende Personal: „Wir werden auch hier in Eckernförde aufwachsen – das ist eine gute Nachricht. Wir werden etwa 400 Dienstposten mehr haben.“ Damit wird sich der Standort in den kommenden Jahren auf insgesamt rund 3.000 Dienstposten vergrößern.
Rund 200 Angehörige des Seebataillons waren im Offizierheim des Stützpunkts versammelt, um ihre Anliegen mit der Ministerin zu diskutieren. „Es tut sehr gut, auch auf dieser Sommerreise zu erleben, dass das direkte Gespräch mit den Soldatinnen und Soldaten, die direkte Kommunikation, unendlich wichtig ist“, sagte von der Leyen.