Mit modernster Technik wird das Übungsszenario im Gelände ausgewertet.
Gerd Hoofe, Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung (BMVgBundesministerium der Verteidigung), hat sich am 26. September von der Ausbildungsmethodik und den Ausbildungsmöglichkeiten im Gefechtsübungszentrum Heer (GÜZ) überzeugt. Neben einem Einblick in den laufenden Übungsbetrieb und Gesprächen mit Soldatinnen und Soldaten des Panzergrenadierbataillons 411 ging es auch um die Themen Personal und Material.
„Im Gefechtsübungszentrum Heer findet unter besonderen Rahmenbedingungen und einem hochkomplexen System die Hochwertausbildung des Heeres statt“, sagte Generalleutnant Frank Leidenberger bei der Begrüßung. Der Kommandeur Deutsche Anteile Multinationale Korps und Militärische Grundorganisation begleitete Hoofe bei seinem Besuch durch die zentrale Ausbildungseinrichtung des Heeres, die sich der Einsatz- und truppengattungsgebundenen Ausbildung widmet.
Ein Schiedsrichter erklärt Staatssekretär Gerd Hoofe den Schützenpanzer Marder (l.) und den Kampfpanzer Leopard 2 A5 (r.)
Oberst Uwe Becker, Dienststellenleiter im Gefechtsübungszentrum Heer gab dem Staatssekretär zunächst einen Überblick über die Einrichtung. „Die hochwertige, aber auch komplexe Ausbildung wird von den Soldatinnen und Soldaten im Übungsbetrieb sehr gut angenommen“, so Becker. Rund 740 Soldaten, davon vier Prozent Frauen, 330 zivile Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stellen den Übungsbetrieb auf dem 240 Quadratkilometer großen Areal sicher, den bis heute mehr als 167.000 Soldaten durchliefen.
Oberst Uwe Becker (GÜZ), Staatssekretär Gerd Hoofe und Generalleutnant Frank Leidenberger bei der Geländeeinweisung
Damit das auch weiterhin gut funktioniere, sei es notwendig, dass die laufende Systemtechnik an neu eingeführte Waffensysteme und Fahrzeuge angepasst werde. „Aufgrund der Erweiterung der Ausbildungsmöglichkeiten wie etwa dem urbanen Übungsgelände Schnöggersburg muss somit auch die Ausbildungstechnik erweitert werden. Deswegen wird das GÜZ in den kommenden Jahren auch personell aufwachsen“, verdeutlichte Oberst Becker.
Dem stimmte Staatssekretär Hoofe zu: „Die Bundeswehr muss wachsen, um ihre zukünftigen Aufgaben zu erfüllen. Die Fähigkeiten hier im Gefechtsübungszentrum Heer müssen weiterentwickelt werden, damit die hochwertige Ausbildung auch zukünftig optimal genutzt werden kann.“
Zentrales Element einer Personalstrategie sei daher eine strategische Bedarfsermittlung. „Die Kernfrage ist doch: Welche Fähigkeiten benötige ich wann, an welcher Stelle und in welcher Anzahl?“, so Hoofe. Er sei überzeugt, dass die zum jetzigen Zeitpunkt bereits auf den Weg gebrachten Maßnahmen in die richtige Richtung zielten.
Mittendrin – Staatssekretär Gerd Hoofe spricht mit den übenden Soldatinnen und Soldaten.
Vom neuen urbanen Ballungsraum Schnöggersburg zeigte sich Hoofe sichtlich beeindruckt. Eine Hochhaussiedlung, eine Vor-, Alt- und Neustadt, zerstörte Infrastruktur, ein Industriegebiet, eine Behelfslandebahn, eine Bahnanlage und viele weitere Bauten zieren das Gelände. Alle Bauten wurden und werden von ortsansässigen Firmen erstellt.
„Diese nachgebaute Stadt bietet uns künftig völlig neue Ausbildungs- und Übungsmöglichkeiten beim Kampf im urbanen Gelände. Es ist ein Quantensprung in der Ausbildung“, erklärt Dienststellenleiter Becker.
Auf dem Areal werden um die 520 Gebäude, 16 Kilometer Straße, ein Flusslauf, eine 600 Meter lange Kanalisation mit diversen Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten sowie ein Stadion entstehen. „Ich bin beindruckt von diesem Projekt. Die Fertigstellung des Stadions werde ich mir auf jeden Fall anschauen“, sagte Hoofe.
Brigadegeneral Oliver Kohl (2. v. l.), Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 41, wertet mit seinen Führern die Ausbildung aus.
Neben dem Besuch der Ausbildungseinrichtung und des Übungsgeländes Schnöggersburg sprach Staatssekretär Hoofe auch mit Soldatinnen und Soldaten des Panzergrenadierbataillons 411, die derzeit am GÜZ die Gefechtsstrategie Verzögerung üben. Er interessierte sich vor allen dafür, welche Sorgen und Nöte in der Truppe herrschen und welche Eindrücke sie von der Übung mitnehmen.
Dabei kamen unter anderem die Themen Soldaten auf Zeit für 25 Jahre und deren Perspektiven sowie die Wertschätzung altgedienter Zeit- und Berufssoldaten auf. Das waren genau die Stichworte für den Staatssekretär: „Mir ist wichtig, dass wir mit Ehrlichkeit Planungssicherheit schaffen. Derzeit sind einige Prozesse zu personalstrategischen Themen auf den Weg gebracht. Es geht um Personalgewinnung, Personalbindung, Personalübergänge und Personalentwicklung im Sinne von Bildung und Qualifizierung. Dafür benötigen wir attraktive Rahmenbedingungen.“
Abschließend resümierte Hoofe: „Ich bin von der Professionalität am Gefechtsübungszentrum Heer und den derzeit hier übenden Soldaten des Panzergrenadierbataillons 411sehr beeindruckt – insbesondere von der klugen und zielführenden Kommunikation untereinander in solchen komplexen Lagen, Hut ab!“
Staatssekretär Gerd Hoofe vertritt die Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Ursula von der Leyen, in den Zuständigkeitsbereichen Haushalt und Controlling, Recht, Personal, Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen sowie Fragen der Organisation, Revision und Managemententwicklung. |
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