Mit der Verleihung des neuen Fahnenbandes ist es nun amtlich: Seit dem 30. September heißt das Zentrum für Zivil-Militärische Zusammenarbeit der Bundeswehr (englisch: Civil Military Cooperation, kurz CIMICCivil Military Co-Operation) nunmehr „Multinational CIMICCivil Military Co-Operation Command“. Es ist damit offizielle Ausbildungsstätte auf NATO- und EU-Ebene unter deutscher Führung.
Angetreten: Soldaten des Multinational CIMICCivil Military Co-Operation Commands und Delegationen befreundeter Nationen.
Der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, Peter Tauber, überreichte das Fahnenband der neu aufgestellten Dienststelle während des feierlichen Appells in der Clausewitz-Kaserne an den Kommandeur, Oberst Andreas Timm. Tauber: „Hier in Nienburg wird die Expertise gebündelt, Interoperabilität für gemeinsame Einsätze maximiert. Sie können schon viel, aber als multinationales Kommando können wir ihr Potential noch besser nutzen!“
Im Rahmen der Einsätze schlagen die CIMICCivil Military Co-Operation-Kräfte Brücken zur Gesellschaft, so Tauber weiter, und schaffen damit eine Grundlage für gesellschaftlichen Wiederaufbau und ein friedliches Zusammenleben. Durch intensive und vertrauensvolle Gespräche mit der Bevölkerung, der Regierung und Hilfsorganisationen tragen die Kräfte außerdem dazu bei, die Lage der zivilen Akteure vor Ort klarer zu bewerten. Die Operationen können so besser an die Gegebenheiten im Einsatzland angepasst und Störfaktoren vermindert werden.
Staatssekretär Peter Tauber und der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis.
Seit mehr als 15 Jahren steht der Standort Nienburg bereits für die Fachkompetenz Zivil-Militärische Zusammenarbeit. Enge Kooperationen mit internationalen Partnern – besonders in den Bereichen Ausbildung und Übung – sind hier seit Jahren erprobte Realität.
Der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, sagte, die Neuaufstellung sei ein Meilenstein in der CIMICCivil Military Co-Operation-Entwicklung. „Die Nachfrage an CIMICCivil Military Co-Operation-Leistungen ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen“, so Schelleis, „neben den Einsätzen im Rahmen des internationalen Krisenmanagements ist aufgrund der Refokussierung auf Landes- und Bündnisverteidigung ein breites Feld hinzugekommen.“ Als mögliches Aufmarschgebiet und Transitland sei Deutschland für die NATO strategische Drehscheibe und zum Träger der Bündnisverteidigung in Europa geworden.
Premiere: Das Heeresmusikkorps Kassel spielte zum ersten Mal überhaupt den neu komponierten Marsch des Multinational CIMICCivil Military Co-Operation Commands.
Bis 2024 soll die vollständige Einsatzfähigkeit des Multinational CIMICCivil Military Co-Operation Commands hergestellt werden: Dazu sollen zum Beispiel die zunächst sieben international besetzten Dienstposten auf rund 40 anwachsen. Neben dem seit Jahren bestehenden Lehrgangs- und Ausbildungsangebot für NATO- und EU-Partner stellt die jährliche Übung „Joint Cooperation“ mit mehr als 350 Beteiligten, Beobachter und Teilnehmer aus rund 20 Nationen, den Höhepunkt der multinationalen Zusammenarbeit am Standort Nienburg dar.