Staatssekretär Thomas Silberhorn hat am Dienstag den erneuerten Lehrgang für VN-Militärbeobachter am Vereinte Nationen Ausbildungszentrum der Bundeswehr (VNAusbZBw) besucht. Erstmals waren 22 Soldatinnen aus 20 Nationen auf Einladung des Verteidigungsministeriums dabei. Die Teilnehmer waren für die Ausbildung unter anderem aus Aserbaidschan und Guatemala, aus Pakistan und Sierra Leone nach Bayern gekommen.
„Der Frauenanteil in den Missionen ist meist gering. Wir wollen durch eine deutsche Ausbildungsinitiative dazu beitragen, dass mehr weibliche Soldaten für einen Einsatz in einer UNUnited Nations-Mission qualifiziert werden“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär.
Oberst Werner Klaffus (r.), Kommandeur des Vereinte Nationen Ausbildungszentrums Bundeswehr, begrüßt den Parlamentarischen Staatssekretär Thomas Silberhorn (l.) bei der Abschlussübung des Lehrgangs UNUnited Nations-Militärbeobachter.
Dafür war der internationale Militärbeobachterlehrgang inhaltlich überarbeitet worden, um die Bedeutung weiblicher Militärbeobachter für den Erfolg von Friedensmissionen zu unterstreichen. Weitere Inhalte sind die Vermittlung kultureller Kompetenz, die Gesprächsaufklärung, das Verhalten auf einer Patrouille und vieles mehr. Sogar das Verhalten nach einem Schlangenbiss wird trainiert.
Silberhorn besuchte die Abschlussübung „Blue Flag“ – für die 41 angehenden Militärbeobachter der Höhepunkt ihrer dreiwöchigen Ausbildung. Durch den Lehrgang wurden sie für einen internationalen Einsatz unter Führung der Vereinten Nationen qualifiziert. „Mit diesem Lehrgang leistet das Zentrum einen wichtigen Beitrag zur Bereitstellung von qualifiziertem Personal für die VN-Missionen weltweit“, sagte Oberst Werner Klaffus, Kommandeur des VNAusbZBw.
Staatssekretär Thomas Silberhorn (M.) spricht mit den Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmern.
Bei der Abschlussübung mussten die zukünftigen Militärbeobachter zahlreiche Situationen meistern, die ihnen so auch in ihren Einsätzen begegnen können. Dazu gehören Deeskalationsstrategien im Umgang mit Konfliktparteien oder die Zusammenarbeit mit der lokalen Polizei sowie den Mitarbeitern staatlicher Behörden. Unterstützt wurde die Übung von der Bundespolizei und dem Zentrum für Internationale Friedenseinsätze des Auswärtigen Amtes.
„Ich bin sehr beeindruckt von der Ausbildung und dem Lehrgang. Die Militärbeobachter leisten in den Missionen der Vereinten Nationen einen wesentlichen Beitrag zur Friedenssicherung“, sagte Silberhorn. Das Engagement der Bundeswehr bei der Ausbildung der VN-Militärbeobachter unterstreiche den Willen Deutschlands, die Wirksamkeit der VN-Friedensmissionen zu verbessern. Die Bundesrepublik übernimmt kommendes Jahr erneut einen der nicht-ständigen Sitze im VN-Sicherheitsrat.