Mit einem Empfang hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am 5. Mai im Bendlerblock in Berlin rund 200 am Ebola-Einsatz beteiligte Helfer der Bundeswehr geehrt. Der Einladung folgten auch der Ebola-Sonderbeauftragte der Bundesregierung und die Vizepräsidentin des Deutschen Roten Kreuzes.
In ihrer Rede zitierte die Ministerin aus dem Eid des Hippokrates: „In alle Häuser, in die ich komme, werde ich zum Nutzen der Kranken hineingehen. - Sie haben es getan, sie sind in das Haus Westafrika gegangen.“ Sichtlich beeindruckt lobte von der Leyen den Mut und die Einsatzbereitschaft der Bundeswehrangehörigen. Dafür sei sie ihnen sowohl in der Funktion als Bundesministerin der Verteidigung, in der Eigenschaft als Medizinerin und auch ganz persönlich von Herzen dankbar. „Ich habe nicht vergessen, wie überwältigt ich war, als ich den Freiwilligenaufruf gestartet habe und sich so viele gemeldet haben.“
Bei der Vizepräsidentin des DRKDeutsches Rotes Kreuz, Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg, bedankte sich die Ministerin für die „bisher einzigartige Zusammenarbeit“ beider Organisationen. Als „hervorragende Regieführung und unverzichtbares Fundament für den gemeinsamen Erfolg“ resümierte sie die Arbeit des Sonderbeauftragten der Bundesregierung für die Ebola-Krise, Botschafter Walter Lindner.
Im anschließenden Grußwort betonte die Vizepräsidentin des DRKDeutsches Rotes Kreuz, dass ohne das freiwillige Personal die gewinnbringende Zusammenarbeit kaum machbar gewesen sei. Lindner, der sich als Sonderbeauftragte zu Beginn der Hilfsmission sofort ein Bild in Westafrika verschaffte, bilanzierte: “Es war apokalyptisch. Unsere Hilfe war in allen drei Ländern sehr effizient, schnell und flexibel.“ Neben den Helfern in den Behandlungseinrichtungen leisteten auch die Soldaten der Luftbrücke „eine gigantische und hervorragende Arbeit, ohne die man es nie geschafft hätte.“ Einer der angereisten Piloten bezeichnete den Empfang durch die Ministerin als eine große Wertschätzung für den Einsatz der Helfer.
Unter den geladenen Bundeswehr-Helfern waren auch Stabsfeldwebel Anke Müller, Karriereberaterin aus Schweinfurt, und Oberfeldwebel Marcel Weißenfels, Rettungsassistent aus Lagerlechfeld. Über ihren Einsatz in Monrovia resümiert Müller: „Es waren acht stressige Wochen, aber auch eine interessante Erfahrung.“ Mit einem Lächeln im Gesicht erzählt sie von der tollen Kameradschaft. Mit „ihren Mädels trifft sie sich heute noch“, so die zweifache Mutter. Weißenfels war von Anfang Januar bis Mitte Februar als Pfleger in Monrovia eingesetzt. Bei der Ausbildung in Westafrika hatte er unmittelbaren Kontakt mit Ebola-Patienten. Dies löste in ihm ein „mulmiges Gefühl“ aus. Die Zusammenarbeit mit dem DRKDeutsches Rotes Kreuz sei aus seiner Sicht sehr gut gewesen: „In der Pflege hatten alle die gleiche Aufgabe. Krankenpflege funktioniert überall gleich, egal ob militärisch oder zivil.“
Das Bundeswehrkontingent hatte vorwiegend beim Betrieb einer Luftbrücke sowie einer medizinischen Behandlungseinrichtung als Teil der „United Nations Mission for Ebola Emergency Response“ mitgewirkt.
Von Oktober 2014 bis März 2015 verbrachten im Zuge der Luftbrücke zwei Transportflugzeuge C-160 Transall auf 345 Flügen über 800 Tonnen Hilfsgüter innerhalb der Krisenregion. Zusätzlich wurden 148 Tonnen Spenden- und Hilfsgüter durch die Bundeswehr von Deutschland dorthin geflogen. Angehörige des DRKDeutsches Rotes Kreuz und Freiwillige der Bundeswehr übernahmen in Monrovia, der Hauptstadt Liberias, eine im Aufbau befindliche Ebola-Behandlungseinrichtung. Diese wurde im Januar 2015 mit geringfügigen Änderungen zu einer „Severe Infection Temporary Treatment Unit“ für die erweiterte Behandlung von Infektionskrankheiten umgewidmet. Hier wurden insgesamt weit mehr als 500 teils hochinfektiöse Patienten behandelt.
Die 224 im Krisengebiet eingesetzten Bundeswehrkräfte haben das Einsatzgebiet inzwischen wieder verlassen. Dieser Einsatz der Bundeswehr habe, so von der Leyen, vor allem eins bewiesen: „Wenn wir gebraucht werden, stellen wir was auf die Beine. Wir schaffen das.“