Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat während ihrer Sommerreise am 21. August das Multinationale Kommando Operative Führung in Ulm besucht.
„Man konnte heute wirklich spüren, was es bedeutet, im Herzen Europas ein ganz wichtiger Standort zu sein“, sagte von der Leyen während des Besuchs. Ulm könne auf eine jahrzehntelange Erfahrung und Arbeit für die EU und die NATO zurückblicken. Das zahle sich nun aus: Das Multinationale Kommando werde weitere Aufgaben übernehmen.
Einweisung der Ministerin im Multinationalen Kommando Operative Führung in Ulm.
Der Standort soll in Zukunft zwei Funktionen erfüllen. Neben der Rolle als Europäisches Hauptquartier soll er auch als Kommando der NATO dienen. Das Joint Support and Enabling Command (JSEC) befindet sich derzeit im Aufbau und soll nach Aussage der Ministerin neben Logistik, auch die Verantwortung für Ausbildung, Führung,Übung und Schutz übernehmen.
Generalleutnant Jürgen Knappe erläutert der Ministerin die Arbeit im Kommado.
Von der Leyen wurde von Generalleutnant Jürgen Knappe empfangen und über die Arbeit in Ulm informiert. Dem Befehlshaber des Multinationalen Kommandos unterstehen Soldaten aus zwölf Nationen. Neben Deutschland sind das Bulgarien, Italien, Kroatien, Luxemburg, Österreich, Polen Rumänien, Slowenien, Tschechien, Ungarn und die Vereinigten Staaten.
Im Lagezentrum wurde der Ministerin die enge Zusammenarbeit zwischen den Partnern demonstriert. Hier laufen alle Informationen zu den Einsätzen zusammen, die aus Ulm geführt werden. Seit seiner Indienststellung 2013 wird das Kommando regelmäßig mit der Führung von Land-, Luft- und Seestreitkräften beauftragt, die für die UNUnited Nations, NATO und die EU im Einsatz sind.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen beantwortet Fragen.
Seit dem Beschluss der NATO-Verteidigungsminister im Juni 2018, das neue JSEC in Deutschland anzusiedeln, haben in Ulm die Vorbereitungen begonnen. „Der Grundstein ist gelegt“, sagte von der Leyen. Aktuell würden die Voraussetzungen für alle Dienstposten geschaffen. Ende 2021 soll das Kommando funktionsfähig sein.
Nach der Ministerin soll der Standort in Ulm noch multinationaler werden. Es gebe ein hohes Interesse an Dienstposten im Europäischen Hauptquartier und am JSEC. Von der Leyen sagte Investitionen in Höhe von 200 Millionen Euro zu, um den Standort weiter auszubauen. „Ein großer Teil davon geht in das Bundeswehrkrankenhaus und ein zweiter Teil in die Infrastruktur des Ulmer Kommandos.“
Im Auftrag der VN, der NATO oder der EU führt das Ulmer Kommando weltweit auf operativer Ebene internationale Streitkräfte aus Heer, Luftwaffe, Marine, Sanitätsdienst und spezialisierten Kräften im Zusammenwirken mit zivilen Organisationen. Dazu hält das Ulmer Kommando einen mobilen Gefechtstand zum schnellen, weltweiten Einsatz bereit. Seit 1. Juli 2018 befindet sich das Ulmer Kommando gemäß des NATO Long Term Rotation Plan in einer einjährigen Stand-by-Phase für mögliche Einsätze des Bündnisses weltweit. |
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