Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer will die Bundeswehr in der Öffentlichkeit noch sichtbarer machen. Das sagte sie bei dem Side Event „Meet the minister“ bei der 56. Münchner Sicherheitskonferenz, der vom BMVgBundesministerium der Verteidigung und dem Pilotprojekt METIS der Universität der Bundeswehr München gemeinsam ausgerichtet wurde. Kramp-Karrenbauer erklärte, die Bundeswehr solle sich noch stärker als bisher in den öffentlichen Diskurs einbringen.
Kostenloses Bahnfahren für Soldatinnen und Soldaten und mehr öffentliche Gelöbnisse im ganzen Land seien erste Erfolge, um die Bundeswehr in unserer Gesellschaft noch sichtbarer zu machen. Vor einem Publikum aus Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Bundestags, dem BMVgBundesministerium der Verteidigung, Expertinnen und Experten aus Think Tanks sowie Studentinnen und Studenten der Universität der Bundeswehr München sagte die Ministerin, ihr sei der persönliche Kontakt mit der Truppe besonders wichtig. Denn sie erlebten jeden Tag, wie der Dienst in der Truppe sei. Dabei, so hob Kramp-Karrenbauer positiv hervor, habe sie noch niemanden getroffen, dem sein Auftrag unklar gewesen sei.
Die Ministerin, die auf Fragen von Prof Dr. Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr München sowie auf Fragen aus dem Publikum antwortete, erneuerte ihre Forderung nach einem Nationalen Sicherheitsrat. Dieser sei im Sinne eines „Krisenreaktions-Nukleus“ gedacht. Dies mit dem Ziel, im Krisenfall schneller und besser ein konsolidiertes Lagebild zu erhalten. In diesem Kontext betonte sie, dass der Vernetzte Ansatz schon enorme Fortschritte gemacht habe. Er müsse aber noch weiterentwickelt werden. Dabei gelte es, auch die Potenziale der Bundesakademie für Sicherheitspolitik und der beiden Universitäten der Bundeswehr stärker zu nutzen.
Kramp-Karrenbauer sagte, auch der Münchner Konsens aus dem Jahre 2014, Deutschlands neue Rolle in der Welt, müsse kontinuierlich weiterentwickelt werden. Es lohne sich, für westliche Werte einzutreten. Das sei eine Frage der Haltung und der Fähigkeiten. Dabei gelte es, die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr weiter zu verbessern.
Kramp-Karrenbauer trat weiterhin für den verstärkten Einsatz von Frauen ein. So etwa bei Peacekeeping-Einsätzen. Grundsätzlich hob die Ministerin hervor: Deutschland genieße in der Welt großes Vertrauen. „Deutschland gilt als ehrlicher Makler.“
Im Hinblick auf die Stärkung der europäischen Verteidigungsfähigkeiten hob Kramp-Karrenbauer die Cyber-Abwehrfähigkeiten hervor. Dabei gelte es, noch resilienter zu werden. Das hatte die Ministerin auch am Tag zuvor bei einem Side Event des Cyber Innovation Hubs im Palais Ludwig Ferdinand der Firma Siemens unterstrichen.