Schwerpunkt der diesjährigen Sommerreise der Bundesministerin der Verteidigung liegt auf den Themen „Ausbildung und Unterstützung“. So war es denn auch selbstverständlich, dass Ursula von der Leyen am vorletzten Tag dieser Reise das Bildungszentrum der Bundeswehr, kurz BiZBw, in Mannheim besuchte. Diese Bundesakademie bietet zahlreiche attraktive schulische sowie berufliche Bildungsmöglichkeiten für die zivilen und militärischen Angehörigen der Bundeswehr.
Ein vielfältiges Programm absolvierte die Bundesministerin der Verteidigung anlässlich ihres Besuches beim Bildungszentrum der Bundeswehr am gestrigen Nachmittag. Unmittelbar nach Begrüßung durch den Präsidenten des BiZBw, Christoph Reifferscheid, begann dieses mit einer Buchpräsentation in der Bibliothek. „Gleichberechtigt oder gleich berechtigt? Gedanken zur Verfassungswirklichkeit in der Bundeswehr“ lautet der Titel des Buches, eine Sammlung von Erfahrungsberichten zu dieser Thematik – geschrieben von zehn Frauen, die als Soldatin oder Beamtin in unterschiedlichen Führungsebenen im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung eingesetzt waren oder sind.
Sichtlich erfreut zeigte sich von der Leyen – ihr wurde das Erstexemplar des Buches überreicht -, dass als Herausgeberin des Buches eine Angehörige des BiZBw fungiert. Regierungsrätin Martina Schucht, Grundsatzreferentin für Bildung und Qualifizierung, ist seit 2013 am Bildungszentrum, damals noch als Zeitsoldatin im Dienstgrad Hauptmann. Das Buch selbst soll beim Leser das Bewusstsein für das Thema „Gleichberechtigung“ vertiefen und die bereits eingeleiteten Veränderungen in Bundeswehr und Gesellschaft verfestigen. Dass dies schon in gewisser Hinsicht Realität sei, zeigt der Anteil beim weiblichen Führungspersonal im BMVgBundesministerium der Verteidigung. Er liege in diesem Jahr bei 26 Prozent, sagte die Ministerin.
“Wir kommen vorwärts, aber ich will gleichzeitig sagen, es gibt noch viel zu tun“, ergänzte von der Leyen.
Was für ein Auftakt: Vereidigung im Beisein der Bundesministerin der Verteidigung.
Wie vielschichtig die Möglichkeiten auf dem Mannheimer Bildungscampus sind, zeigte sich auch während des kurzen Besuchs der Ministerin beim Pilotprojekt Mentoring. Seit zwei Jahren findet dieses besondere Coaching für junge zivile und militärische Führungskräfte in Form eines einjährigen berufsbegleitenden Lehrgangs statt. Es ist bereits der dritte Durchgang des Pilotprojektes, der am Tag des Besuches der Ministerin beginnt. Insgesamt 39 Mentees sowie die 37 Absolventen des zweiten Lehrgangs sind an diesem Tag an das BiZBw gekommen, um ihre Erfahrungen und Erwartungen mit Blick auf diesen Lehrgang auszutauschen. Ihr Zusammentreffen mit der Ministerin unterstreicht die Besonderheit dieses Lehrgangs. Das Programm sei ihr ein besonderes Anliegen, betonte von der Leyen und kündigte an, dass dieser Lehrgang jetzt dauerhaft eingerichtet werde.
Abgerundet wurden die Einblicke für die Bundesministerin der Verteidigung in die vielfältigen Aufgaben beim BiZBw durch ihre Teilnahme an der Ernennung und Vereidigung von 165 Laufbahnanwärtern des gehobenen technischen Dienstes mit integriertem Studium. Für die frisch ernannten Technischen Regierungsinspektorenanwärter - unter ihnen 17 Frauen - war der Start in diese Ausbildung etwas Besonderes, fand die Zeremonie doch im Beisein ihrer obersten Dienstherrin statt. Die Ministerin lobte die Entscheidung der neuen Mitarbeiter im Alter von 18 bis 46 Jahren, eine Karriere bei der Bundeswehr zu starten.
„Sie kommen zur richtigen Zeit zu uns, und es werden sich Ihnen viele Möglichkeiten in den technischen Berufen in der Bundeswehr bieten“, sagte die Ministerin.