Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am 1. Juli die Spitzenführungskräfte der Bundeswehr in einer Informationsveranstaltung persönlich auf die Agenda „Bundeswehr in Führung – Aktiv. Attraktiv. Anders.“ eingeschworen. 120 Generale, Admirale und vergleichbare zivile Führungskräfte sind in Berlin zusammengekommen, um von der Ministerin und Staatssekretär Gerd Hoofe in die Absichten der Attraktivitätsoffensive eingewiesen zu werden. Ein zentraler Bestandteil des Programms ist die Entwicklung einer zeitgemäßen Führungs- und Organisationskultur auf Basis des bereits etablierten Konzepts der Inneren Führung.
Von der Leyen betonte in ihrem Vortrag die zentrale Bedeutung einer modernen und konkurrenzfähigen Führung und appellierte an ihre Führungskräfte: „Sie sind entscheidend! Sie sind diejenigen, die führen. Sie müssen das mit voller Überzeugung tragen.“
Die Ministerin hat auch für einen konsequenten Dialog mit der Gesellschaft geworben. Der kontinuierliche Austausch sei ein Schlüsselfaktor, um die Bundeswehr in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Daher sei es geboten, das traditionelle Wertebewusstsein und die Organisationskultur der Bundeswehr zu hinterfragen und den Herausforderungen der sich wandelnden Gesellschaft anzupassen. Die Wirksamkeit der einzelnen Maßnahmen hänge ganz entscheidend von den Führungskräften ab, die diese Werte und die Kultur vorlebten, so die Ministerin.
Während einer regen Diskussion kam es zu einem konstruktiven Austausch von Lob und Zustimmung, Kritik und ergänzenden Argumenten sowie Ideen und Erfahrungen aus der Truppe. „Ich bin sehr dankbar, dass die Ministerin diese Initiative auf ihre Prioritätenliste gesetzt hat. Ich werde das voll unterstützen“, sagte Generalstabsarzt Dr. Erika Franke, Kommandeurin der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München, im Anschluss an die Veranstaltung.
Auch Flottillenadmiral Rainer Endres, Abteilungsleiter Personal, Ausbildung und Organisation im Marinekommando in Rostock verspricht sich von der Initiative eine positive Wirkung: „Gerade die Marine hat große Nachwuchssorgen. Von daher kommen diese Maßnahmen für uns nun zur rechten Zeit.“ In Hinblick auf die bevorstehende Umsetzung der Initiative ergänzte Endres: „Ich habe heute eine sehr überzeugende und entschlossene Ministerin erlebt.“ Die Zuständigkeiten in der Bundeswehr seien jedoch weit verteilt. „Ich wünsche mir, dass es uns vor allem mit der Durchsetzungsfähigkeit der Ministerin gemeinsam gelingt, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben.“
Oberst Friedhelm Tränapp, Leiter der Arbeitsgruppe Attraktivität im Ministerium, gab sich überaus zufrieden mit dem Format: „Das Feedback der Führungskräfte ist der Ministerin und dem Staatssekretär unheimlich wichtig. Das darf auch ruhig kontrovers sein. Wir brauchen die Menschen, die an der Basis wissen, was gebraucht wird, um das in die künftige Arbeit mit einfließen zu lassen.“ Raum für Feedback bietet darüber hinaus auch ein Mitarbeiterforum. Am 17. Juli wird die Ministerin in einer zweiten Veranstaltung die Spitzenführungskräfte Köln-Wahn einweisen.
Bereits am 4. Juni stellte von der Leyen die Agenda „Bundeswehr in Führung – Aktiv. Attraktiv. Anders.“ vor, die unter anderem Maßnahmen in den Bereichen Arbeitszeitautonomie, Vereinbarkeit von Dienst und Familie sowie Führungs- und Organisationskultur vorsieht. Die Initiative zielt darauf ab, die Bundeswehr langfristig als einen der attraktivsten Arbeitgeber in Deutschland zu positionieren.